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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der P\alter

P\alm 78

Ein Vnterwei\ung A\\aph. Höre mein Volck mein Ge\etze / Neiget ewre ohren zu der rede meines mundes.
2 JCh wil meinen mund auffthun zu Sprüchen / Vnd alte Ge\chichte aus\prechen. Matth. 13.
3 Die wir gehört haben vnd wi\\en / Vnd vn\er Veter vns erzelet haben.
4 Das wirs nicht verhalten \ollen jren Kindern / die hernach komen / Vnd verkündigeten den Rhum des HERRN / vnd \eine Macht vnd Wunder / die er gethan hat.
5 ER richtet ein Zeugnis auff in Jacob / vnd gab ein Ge\etz in J\rael / Das er vn\ern Vetern gebot zu leren jre Kinder.
6 Auff das die Nachkomen lerneten / Vnd die Kinder die noch \olten geborn werden.
7 Wenn \ie auffkemen / Das \ie es auch jren Kindern verkündigeten. Das \ie \etzten auff Gott jre hoffnung / Vnd nicht verge\\en der thatten Gottes / vnd \eine Gebot hielten.
8 Vnd nicht würden wie jre Veter / ein abtrünnige vnd vngehor\ame Art / Welchen jr Hertz nicht fe\t war / vnd jr Gei\t nicht trewlich hielt an Gott.
9 Wie die kinder Ephraim (1) \o geharni\cht den Bogen füreten / Abfielen zur zeit des \treits (2).
10 Sie hielten den bund Gottes nicht / Vnd wolten nicht in \einem Ge\etz wandeln.
11 Vnd verga\\en \einer Thatten / Vnd \einer Wunder / die er jnen erzeiget hatte.
12 FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland / Jm felde Zoan.
13 Er zurteilet das Meer / vnd lies \ie durch hin gehen / Vnd \tellet das Wa\\er / wie eine Maur. Exod. 14.
14 Er leitet \ie des tages mit einer Wolcken / Vnd des nachts mit einem hellen Fewr. Exod. 13.; P\al. 105.
15 Er reis die Fel\en in der Wü\ten / Vnd trencket \ie mit Wa\\er die fülle. Exo. 17.; Num. 20.
16 Vnd lies Beche aus den fel\en flie\\en / Das \ie hin ab flo\\en wie Wa\\er\tröme.
17 NOch \ündigeten \ie weiter wider jn / Vnd erzüneten den Höhe\ten in der Wü\ten.
18 Vnd ver\uchten Gott in jrem hertzen / Das \ie Spei\e fodderten fur jre Seelen. Num. 11.
19 Vnd redten wider Gott vnd \prachen / Ja Gott \olt wol können einen Ti\ch bereiten in der Wü\ten?
20 SJhe / er hat wol den Fel\en ge\chlagen / das Wa\\er flo\\en / Vnd beche \ich ergo\\en. Num. 20. Aber wie kan er Brot geben / Vnd \einem volck Flei\ch ver\chaffen?
21 DA nu das der HERR höret / entbrand er / Vnd Fewr gieng an in Jacob / vnd zorn kam vber J\rael. Num. 11.
22 Das \ie nicht gleubten an Gott / Vnd hoffeten nicht auff \eine Hülffe.
23 Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die thüre des Himels.
24 Vnd lies das Man auff \ie regenen / zu e\\en / Vnd gab jnen Himelbrot. Exod. 16.; Joh. 6.; Sap. 16.
25 Sie a\\en Engelbrot / Er \andte jnen Spei\e die fülle.
26 ER lies weben den O\twind vnter dem Himel / Vnd erregt durch \eine \tercke den Sudwind.
27 Vnd lies Flei\ch auff \ie regenen wie \taub / Vnd Vogel wie \and am Meer.
28 Vnd lies \ie fallen vnter jr Lager allenthalben / Da \ie woneten.
29 Da a\\en \ie vnd wurden all zu\at / Er lies \ie jren Lu\t bü\\en.
30 Da \ie nu jren lu\t gebü\\et hatten / Vnd \ie noch dauon a\\en. Num. 11.
31 Da kam der zorn Gottes vber \ie / vnd erwürget die Fürneme\ten vnter jnen / Vnd \chlug darnider die Be\ten in J\rael.
32 Aber vber das alles \ündigeten \ie noch mehr / Vnd gleubten nicht an \eine Wunder.
33 Darumb lies er \ie da hin \terben / das \ie nichts erlangeten (3) / Vnd mu\ten jr lebenlang geplaget \ein.
34 WEnn er \ie erwürget / \uchten \ie jn / Vnd kereren \ich früe zu Gott.
35 Vnd gedachten / das Gott jr Hort i\t / Vnd Gott der Höhe\t jr Erlö\er i\t.
36 Vnd heuchelten jm mit jrem munde / vnd logen jm mit jrer zungen /
37 Aber jr hertz war nicht fe\te an jm / vnd hielten nicht trewlich an \einem Bunde.
38 ER aber war Barmhertzig / vnd vergab die Mi\\ethat / vnd vertilget \ie nicht / Vnd wendet offt \einen Zorn ab / vnd lies nicht \einen gantzen zorn gehen.
39 Denn er gedacht / das \ie Flei\ch \ind / Ein wind der da hin feret / vnd nicht wider kompt.
40 Sie erzürneten jn gar offt in der Wü\ten / Vnd entrü\teten jn in der Einöde.
41 Sie ver\uchten Gott jmer wider / Vnd mei\terten (4) den Heiligen in J\rael.
42 Sie dachten nicht an \eine Hand / Des tages da er \ie erlö\ete von den Feinden.
43 WJe er denn \eine Zeichen in Egypten gethan hatte / Vnd \eine Wunder im lande Zoan.
44 Da er jr wa\\er in Blut wandelt / Das \ie jre Beche nicht trincken kundten.
45 Da er Vnzifer vnter \ie \chickt / die \ie fra\\en / Vnd Kröten die \ie verderbeten.
46 Vnd gab jre gewech\e den Raupen / Vnd jre \aat den Hew\chrecken.
47 Da er jre Wein\töcke mit Hagel \chlug / Vnd jre Maulberbewme mit Schlo\en.
48 Da er jr Vieh \chlug mit Hagel / Vnd jre Herde mit Stralen.
49 Da er bö\e Engel vnter \ie \andte / in \einem grimmigem zorn / Vnd lies \ie toben vnd wüten / vnd leide thun.
50 Da er \einen zorn lies fortgehen / vnd jrer Seelen fur dem Tode nicht ver\chonet / Vnd lies jr Vieh an der Pe\tilentz \terben.
51 Da er alle Er\tegeburt in Egypten \chlug / Die er\ten Erben in den hütten Ham. Exod. 12.
52 VND lies \ein Volck ausziehen wie Schafe / Vnd füret \ie wie eine Herde in der Wü\ten.
53 Vnd er leitet \ie \icher / das \ie \ich nicht furchten / Aber jre Feinde bedeckt das Meer.
54 VND bracht \ie in \eine heilige Grentze / Zu die\em Berge / den \eine Rechte erworben hat.
55 Vnd vertreib fur jnen her die Völcker / Vnd lies jnen das Erbe austeilen / Vnd lies in jener Hütten die \temme J\rael wonen.
56 ABer \ie ver\uchten vnd erzürneten Gott den Höhe\ten / Vnd hielten \eine Zeugnis nicht.
57 Vnd fielen zu rück / vnd verachteten alles / wie jre Veter / Vnd hielten nicht / Gleich wie ein lo\er Bogen.
58 Vnd erzürneten jn mit jren Höhen / Vnd reitzeten jn mit jren Götzen.
59 VND da das Gott höret / entbrand er / Vnd verwarff J\rael \eer.
60 Das er \eine Wonunge zu Silo lies faren / Die Hütten da er vnter Men\chen wonet. 1. Reg. 4.
61 Vnd gab jre Macht (5) ins Gefengnis / Vnd jre Herrligkeit in die hand des Feindes.
62 Vnd vbergab \ein Volck ins \chwert / Vnd entbrand vber \ein Erbe.
63 Jre junge Man\chafft fras das Fewr / Vnd jre Jungfrawen mu\ten vngefreiet bleiben.
64 Jre Prie\ter fielen durchs Schwert / Vnd waren keine Widwen / die da weinen \olten.
65 VND der HERR erwachet wie ein Schlaffender / Wie ein Starcker jauchzet / der vom wein kompt.
66 Vnd \chlug \eine Feinde im Hindern / Vnd henget jnen eine ewige Schande an. 1. Reg. 5.
67 VND verwarff die hütten Jo\eph / Vnd erwelet nicht den \tam Ephraim.
68 SOndern erwelet den \tam Juda / Den berg Zion / welchen er liebet.
69 Vnd bawet \ein Heiligthum hoch / Wie ein Land / das ewiglich fe\t \tehen \ol.
70 VND erwelet \einen knecht Dauid / Vnd nam jn von den Schaf\tellen. 1. Reg. 16.
71 Von den \augenden Schafen holet er jn / Das er \ein volck Jacob weiden \olt / vnd \ein Erbe J\rael.
72 Vnd er weidet \ie auch mit aller trew / Vnd regiert \ie mit allem vleis.


(1) Vor den Königen \tund das Regiment im \tam Ephraim / Die füreten den harni\ch vnd bogen / Aber \ie waren \toltz vnd traweten Gott nicht / Darumb ward es von jnen genomen / vnd Silo ver\töret vnd ward in Juda auffgericht.
(2) Streit hei\\t hie anfechtung fahr vnd not.