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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der P\alter

P\alm 55

Ein vnterwei\unge Dauids / vor zu \ingen auff Seiten\pielen.
2 GOtt höre mein Gebet / vnd verbirge dich nicht fur meinem flehen /
3 Merck auff mich / vnd erhöre mich / wie ich \o kleglich zage vnd heule.
4 Das der Feind \o \chreiet / vnd der Gottlo\e drenget / Denn \ie wöllen mir einen Tück bewei\en / vnd \ind mir hefftig gram.
5 Mein hertz eng\tet \ich in meinem Leibe / Vnd des Todes furcht i\t auff mich gefallen.
6 Furcht vnd zittern i\t mich ankomen / Vnd grawen hat mich vberfallen.
7 JCh \prach / O hette ich flügel wie Tauben / Das ich flüge vnd etwa bliebe.
8 Sihe / \o wolt ich mich ferne wegmachen / Vnd in der Wü\ten bleiben / Sela.
9 Jch wolt eilen / das ich entrünne / Fur dem Sturmwind vnd Wetter.
10 Mache jre Zungen vneins HERR / vnd las \ie vntergehen / Denn ich \ehe freuel vnd hadder in der Stad.
11 Solchs gehet tag vnd nacht vmb vnd vmb in jrer Mauren / Es i\t mühe vnd erbeit (1) drinnen.
12 Schaden thun regiert drinnen / Liegen vnd triegen le\\t nicht von jrer Ga\\en.
13 WEnn mich doch mein Feind \chendet / wolt ichs leiden / Vnd wenn mich mein Ha\\er pochet / wolt ich mich vor jm verbergen.
14 Du aber bi\t mein Ge\elle / Mein Pfleger vnd mein Verwandter.
15 Die wir freundlich mit einander waren vnter vns / Wir wandelten im hau\e Gottes zu hauffen.
16 Der Tod vbereile \ie / vnd mü\\en lebendig in die Helle faren / Denn es i\t eitel bosheit / vnter jrem Hauffen.
17 JCh aber wil zu Gott ruffen / Vnd der HERR wird mir helffen.
18 Des abends / morgens vnd mittags wil ich klagen vnd heulen / So wird er meine \tim hören.
19 ER erlö\et meine Seele von denen / die an mich wöllen / vnd \chafft jr ruge / Denn jr i\t viel wider mich.
20 Gott wird hören vnd \ie demütigen / der allweg bleibt / Sela / Denn \ie werden nicht anders / vnd fürchten Gott nicht.
21 Denn \ie legen jre hende an \eine Fried\amen / Vnd entheiligen \einen Bund.
22 Jr Mund i\t gletter denn butter / vnd haben doch Krieg im \inn / Jr wort \ind gelinder denn Ole / vnd \ind doch blo\\e Schwerter.
23 wjrff dein anligen auff den HERRN / der wird dich ver\orgen / Vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in Vnruge la\\en. Matth. 6.; Luce. 12.; 1. Pet. 5.
24 Aber Gott du wir\t \ie hinuntern \to\\en in die tieffe Gruben / Die blutgirigen vnd fal\chen werden jr Leben (2) nicht zur helffte bringen / Jch aber hoffe auff dich.


(1) Das i\t / Eitel bosheit / damit \ie \ich vnd andere be\chweren.
(2) Was \ie furhaben / noch zuthun bey jrem leben.

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