Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Der P\alter

P\alm 77

Ein P\alm A\\aph / fur Jeduthun / vor zu \ingen.
2 JCh \chreie mit meiner \tim / zu Gott / Zu Gott \chreie ich / vnd er erhöret mich.
3 Jn der zeit meiner Not \uche ich den HErrn / Meine hand i\t des nachts ausgereckt / vnd le\\t nicht ab / Denn meine Seele wil \ich nicht trö\ten la\\en.
4 Wenn ich betrübt bin / \o dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in eng\ten i\t / \o rede ich / Sela.
5 Meine augen helte\tu / das \ie wachen / Jch bin \o onmechtig / das ich nicht reden kan.
6 JCH dencke der alten zeit / Der vorigen jare.
7 Jch dencke des nachts an mein Seiten\piel / vnd rede mit meinem hertzen / Mein gei\t mus for\chen.
8 Wird denn der HErr ewiglich ver\to\\en / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?
9 J\ts denn gantz vnd gar aus mit \einer Güte? Vnd hat die Verhei\\unge eine ende?
10 Hat denn Gott verge\\en gnedig zu \ein / Vnd \eine Barmhertzigkeit fur Zorn ve\chlo\\en? Sela.
11 Aber doch \prach ich / Jch mus das leiden / Die rechte Hand des Höhe\ten kan alles (1) endern.
12 DArumb gedenck ich an die Thatten des HERRN / Ja ich gedencke an deine vorige Wunder.
13 Vnd rede von allen deinen Wercken / Vnd \age von deinem Thun.
14 GOtt dein weg i\t heilig (2) / Wo i\t \o ein mechtiger Gott / als du Gott bi\t? Exod. 14.
15 Du bi\t der Gott der Wunder thut / Du ha\t deine Macht bewei\et vnter den Völckern.
16 Du ha\t dein Volck erlö\et gewaltiglich / Die kinder Jacob vnd Jo\eph / Sela.
17 Die wa\\er \ahen dich Gott / die wa\\er \ahen dich / vnd eng\teten \ich / Vnd die Tieffen tobeten.
18 Die dicke Wolcken go\\en wa\\er / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen furen da her.
19 Es donnerte im Himel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete \ich vnd bebete dauon.
20 Dein weg war im Meer / vnd dein Pfad in gro\\en wa\\ern / Vnd man \püret doch deinen Fus nicht.
21 DV fürete\t dein Volck / wie ein Herd \chafe / Durch Mo\en vnd Aaron.


(1) Das i\t / Jch mag mich zu tod drumb kümmern / Jch kans aber dennoch nicht endern.
(2) J\t verborgen / Als wenn Gott Leben gibt im Tode / vnd nahe i\t / wenn er ferne i\t / Welchs die vernunfft nicht begreifft / Es i\t zu heilig vnd verborgen.

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter