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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der P\alter

P\alm 22

Ein P\alm Dauids / vor zu \ingen / Von der Hinden / die früe geiagt wird.
2 MEin Gott / mein Gott / warumb ha\tu mich verla\\en? Jch heule / Aber meine hülffe i\t ferne. Matth. 27.; Marc. 15.
3 Mein Gott / des tages ruffe ich / So antworte\tu nicht / Vnd des nachts \chweige ich auch nicht.
4 Aber du bi\t Heilig / Der du wone\t vnter dem lob (1) J\rael.
5 VN\er Veter hoffeten auff dich / Vnd da \ie hoffeten / halffe\tu jnen aus.
6 Zu dir \chrien \ie vnd wurden errettet / Sie hoffeten auff dich / vnd wurden nicht zu \chanden.
7 Jch aber bin ein Wurm vnd kein Men\ch / Ein \pot der Leute vnd verachtung des Volcks.
8 Alle die mich \ehen / \potten mein / Sperren das maul auff / vnd \chütteln den Kopff.
9 Er klags dem HERRN / der helffe jm aus / Vnd errette jn / hat er lu\t zu jm.
10 DEnn du ha\t mich aus meiner Mutterleibe gezogen / Du ware\t meine Zuuer\icht / da ich noch an meiner Mutter brü\ten war.
11 Auff dich bin ich geworffen aus Mutterleibe / Du bi\t mein Gott von meiner Mutterleib an.
12 SEy nicht ferne von mir / Denn ang\t i\t nahe / Denn es i\t hie kein Helffer.
13 Gro\\e Farren haben mich vmbgeben / Fette Och\en haben mich vmbringet.
14 Jren Rachen \perren \ie auff wider mich / Wie ein brüllender vnd rei\\ender Lewe.
15 Jch bin ausge\chütt wie wa\\er / Alle meine Gebeine haben \ich zurtrennet / mein Hertz i\t in meinem Leibe / wie zer\chmoltzen Wachs.
16 Meine Kreffte \ind vertrockent / wie eine Scherbe / Vnd meine Zunge klebt an meinem gaumen / vnd du lege\t mich in des Todes \taub.
17 Denn Hunde haben mich vmbgeben / Vnd der bö\en Rotte hat \ich vmb mich gemacht / Sie haben meine Hende vnd Fü\\e durchgraben.
18 Jch möcht alle meine Beine zelen / Sie aber \chawen vnd \ehen jre lu\t (2) an mir.
19 SJe teilen meine Kleider vnter \ich / Vnd werffen das Los vmb mein Gewand. Johan. 19.
20 ABer du HERR \ey nicht ferne / Meine Stercke eile mir zu helffen.
21 Errette meine Seele vom Schwert / Meine Ein\ame von den Hunden.
22 Hilff mir aus dem Rachen des Lewen / Vnd errette mich von den Einhörnern.
23 Jch wil deinen namen predigen meinen Brüdern / Jch wil dich in der Gemeine rhümen. Johan. 20.
24 Rhümet den HERRN die jr jn fürchtet / Es ehre jn aller \ame Jacob / vnd fur jm \chewe \ich aller \ame J\rael.
25 DEnn er hat nicht veracht noch ver\chmecht das elend des Armen / Vnd \ein Andlitz fur jm nicht verborgen / Vnd da er zu jm \chrey / höret ers.
26 DJch wil ich prei\en in der gro\\en Gemeine / Jch wil meine Gelübde bezalen fur denen / die jn fürchten.
27 DJe Elenden \ollen e\\en / das \ie \at werden / Vnd die nach dem HERRN fragen / werden jn prei\en / Ewer Hertz \ol ewiglich leben.
28 Es werde gedacht aller Welt ende / das \ie \ich zum HERRN bekeren / Vnd fur jm anbeten alle Ge\chlechte der Heiden.
29 DEnn der HERR hat ein Reich / Vnd er herr\chet vnter den Heiden.
30 Alle Fetten (3) auff Erden werden e\\en vnd anbeten / Fur jm werden knie beugen / alle die im Staube ligen / Vnd die \o kömerlich leben.
31 ER wird einen Samen haben der jm dienet / Vom HERRN wird man verkündigen zu Kinds kind.
32 Sie werden komen vnd \eine Gerechtigkeit predigen / Dem Volck das geborn wird / Das Ers thut.


(1) Das i\t / im heiligen Volck / da man dich lobet in J\rael.
(2) Sie külen jr mütlin an mir.