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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Je\aia

Capitel 49

HOret mir zu jr Jn\ulen / vnd jr Völcker in der ferne mercket auff. Der HERR hat mir geruffen von Mutterleibe an / Er hat meines Namens gedacht / da ich noch in Mutterleibe war.
2 Vnd hat meinen Mund gemacht wie ein \charff Schwert / mit dem \chatten \einer Hand hat er mich bedeckt / Er hat mich zum reinen (1) Pfeil gemacht / vnd mich in \einen Köcher ge\teckt.
3 Vnd \pricht zu mir / Du bi\t mein knecht J\rael / durch welchen ich wil geprei\et werden.
4 Jch aber dacht / Jch erbeitet vergeblich / vnd brechte meine Krafft vmb \on\t vnd vnnützlich zu / Wiewol meine Sache des HERRN / vnd mein Ampt meines Gottes i\t.
5 VND nu \pricht der HERR / der mich von Mutterleibe an zu \einem Knecht bereitet hat / das ich \ol Jacob zu jm bekeren / auff das J\rael nicht weg geraffet werde / Darumb bin ich fur dem HERRN herrlich / vnd mein Gott i\t meine \tercke.
6 Vnd \pricht / Es i\t ein gerings / das du mein Knecht bi\t / die \temme Jacob auffzurichten / vnd das verwarlo\et in J\rael wider zu bringen / Sondern ich hab dich auch zum Liecht der Heiden gemacht / Das du \eie\t mein Heil bis an der Welt ende. Je\a. 42; Act. 13.
7 SO \pricht der HERR der Erlö\er J\rael / \ein Heiliger / zu der verachten Seelen / zu dem Volck / des man grewel hat / zu dem Knecht der vnter den Tyrannen i\t. Könige \ollen \ehen vnd auff\tehen / vnd Für\ten \ollen anbeten / Vmb des HERRN willen / der trew i\t / vmb des Heiligen in J\raels willen / der dich erwelet hat.
8 SO \pricht der HERR / jch hab dich erhöret zur gnedigen Zeit / vnd hab dir am tage des Heils geholffen. Vnd hab dich behut / vnd zum Bund vnter das Volck ge\tellet / Das du das Land auffrichte\t / vnd die ver\töreten Erbe einneme\t.
9 Zu \agen den Gefangenen / Gehet eraus / vnd zu den im fin\ternis / Kompt erfür / Das \ie am wege \ich weiden / vnd auff allen Hügeln jr weide haben.
10 Sie werden weder hungern noch dür\ten / Sie wird keine Hitze noch Sonne \techen / Denn jr Erbarmer wird \ie füren / vnd wird \ie an die Wa\\er quellen leiten.
11 Jch wil alle meine Berge zum wege machen / vnd meine pfat \ollen gebehnet \ein.
12 Sihe / die\e werden von ferne komen / vnd \ihe / jene von Mitternacht / vnd die\e vom Meer / vnd jene vom lande Sinim (2).
13 Jauchtzet jr Himel / frewe dich Erde / lobet jr Berge mit jauchtzen / Denn der HERR hat \ein Volck getrö\tet / vnd erbarmet \ich \einer Elenden. 2. Cor. 6.
14 ZJon aber \pricht / Der HERR hat mich verla\\en / der HErr hat mein verge\\en.
15 Kan auch ein Weib jres Kindlins verge\\en / das \ie \ich nicht erbarme vber den Son jres Leibs? Vnd ob \ie des\elbigen verge\\e / So wil ich doch dem nicht verge\\en.
16 Sihe / in die Hende hab ich dich gezeichnet / deine Mauren \ind jmerdar fur mir /
17 deine Bawmei\ter werden eilen / Aber deine Zubrecher vnd Ver\törer werden \ich dauon machen?
18 HEb deine augen auff vmbher / vnd \ihe / Alle die\e komen ver\amlet zu dir. So war ich lebe / \pricht der HERR / Du \olt mit die\en allen / wie mit einem Schmuck angethan werden / vnd wir\t \ie vmb dich legen / wie eine Braut
19 Denn dein wü\tes / ver\törets vnd zubrochens Land / wird dir als denn zu enge werden drinne zuwonen / wenn deine Verderber ferne von dir komen.
20 Das die Kinder deiner vnfruchtbarkeit (3) werden weiter \agen fur deinen ohren / der Raum i\t mir zu enge / Rucke hin / das ich bey dir wonen müge.
21 Du aber wir\t \agen in deinem hertzen / Wer hat mir die\e gezeuget? Jch bin vnfruchtbar / einzelen / vertrieben vnd ver\to\\en / Wer hat mir die\e erzogen? Sihe / ich war ein\am gela\\en / wo waren denn die\e? Je\a. 60.
22 SO \pricht der HErr HERR / \ihe / Jch wil meine Hand zu den Heiden auffheben / vnd zu den Völckern mein Panir auffwerffen / \o werden \ie deine Söne in den armen herzu bringen / vnd deine Töchter auff den ach\eln her tragen.
23 Vnd die Könige \ollen deine Pfleger / vnd jre Für\ten deine Seugammen \ein / Sie werden fur dir nider fallen zur erden auffs ange\icht / vnd deiner Fü\\e \taub lecken. Da wir\tu erfaren / das ich der HERR bin / An welchem nicht zu \chanden werden / \o auff Mich harren. P\al. 25.
24 KAn man auch einem Ri\en den Raub nemen? Oder kan man dem Gerechten (4) \eine gefangen los machen?
25 Denn \o \pricht der HERR. Nu \ollen die Gefangen dem Ri\en genomen werden / vnd der Raub des Starcken los werden / Vnd ich wil mit deinen Hadderern haddern / vnd deinen Kindern helffen.
26 Vnd ich wil deine Schinder \pei\en mit jrem eigen Flei\che / vnd \ollen mit jrem eigen Blute / wie mit \ü\\em Wein / truncken werden. Vnd alles Flei\ch \ol erfaren / das ich bin der HERR dein Heiland / vnd dein Erlö\er der Mechtigen in Jacob.


(1) Der fein glat / glw vnd wol bereit i\t zu \chie\\en.
(2) Sinim a Sinai / Aus den Pü\\chen vnd wilden Hecken.