Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Der Prophet Je\aia

Capitel 10

WEh den Schrifftgelerten / die vnrecht Ge\etz machen / vnd die vnrechte Vrteil \chreiben /
2 Auff das \ie die \achen der Armen beugen / vnd gewalt vben im Recht der Elenden vnter meinem volck / Das die Widwen jr Raub / vnd die Wai\en jre Beute \ein mü\\en.
3 Was wolt jr thun am tage der heim\uchunge vnd des vnglücks / das von ferne kompt? Zu wem wolt jr fliehen vmb hülffe? vnd wo wolt jr ewre Ehre la\\en /
4 das \ie nicht vnter die Gefangene gebeuget werde / vnd vnter die Er\chlagene falle? Jn dem allen le\\et \ein Zorn nicht abe / \eine Hand i\t noch ausgereckt.
5 OWeh A\\ur / der meines zorns Rute / vnd jre hand meines grimmes Stecke i\t /
6 Jch wil jn \enden wider ein Heucheluolck / vnd jm befelh thun wider das Volck meines zorns / Das ers beraube vnd austeile / vnd zurtrette es / wie kot auff der ga\\en.
7 Wiewol ers nicht \o meinet vnd \ein hertz nicht \o dencket / Sondern \ein hertz \tehet zu vertilgen vnd auszurotten nicht wenig Völcker.
8 Denn er \pricht / Sind meine Für\ten nicht allzumal Könige?
9 J\t Calno nicht wie Charchemis? J\t Hamath nicht wie Arpad? J\t nicht Samaria wie Dama\cus?
10 Wie meine hand funden hat die Königreiche der Götzen / \o doch jre Götzen \tercker waren / denn die zu Jeru\alem vnd Samaria \ind /
11 Solt ich nicht Jeru\alem thun vnd jren Götzen / wie ich Samaria vnd jren Götzen gethan habe.
12 WEnn aber der HErr alle \eine werck ausgericht hat / auff dem berge Zion vnd zu Jeru\alem / wil ich heim\uchen die Frucht des hohmütigen königes zu A\\yrien / vnd die pracht \einer hoffertigen augen /
13 Darumb das er \pricht / Jch habs durch meiner hende krafft ausgericht / vnd durch meine weisheit / denn ich bin klug. Jch habe die Lender anders geteilet / vnd jr Einkomen geraubt / vnd wie ein Mechtiger / die Einwoner zu boden geworffen.
14 Vnd meine hand hat funden die Völcker / wie ein Vogelne\t / das ich habe alle Land zu\amen gerafft / wie man Eyer auffrafft / die verla\\en \ind / da niemand eine Fedder regt / oder den Schnabel auff\perret / oder zi\\chet.
15 MAg \ich auch eine Axt rhümen wider den / \o damit hewet? Oder eine Seghe trotzen wider den / \o \ie zeucht? wie der rhümen kan / der den Stecken füret (1) vnd hebt vnd füret jn \o leicht / als were er kein holtz.
16 Darumb wird der HErr HERR Zebaoth vnter \eine Fetten die Darre \enden / vnd \eine herrligkeit wird er anzünden / das \ie brennen wird wie ein fewr.
17 Vnd das Liecht (2) J\rael wird ein Fewr \ein / vnd \ein Heiliger wird ein Flamme \ein / vnd wird \eine Dornen vnd Hecken anzünden vnd verzeren auff einen tag.
18 Vnd die herrligkeit \eines Waldes vnd \eines Feldes \ol zu nichte werden / von den Seelen bis auffs flei\ch / vnd wird zurgehen vnd ver\chwinden /
19 Das die vbrigen Beume \eines Waldes mügen gezelet werden / vnd ein Knabe \ie mag an\chreiben.
20 Zv der zeit werden die vbrigen in j\rael / vnd die errettet werden im Hau\e Jacob / \ich nicht mehr verla\\en auff den / der \ie \chlegt / Sondern \ie werden \ich verla\\en auff den HERRN den Heiligen in J\rael / in der warheit.
21 Die Vbrigen werden \ich bekeren / ja die Vbrigen in Jacob / zu Gott dem \tarcken.
22 Denn ob dein Volck o J\rael / i\t / wie Sand am Meer / Sollen doch die Vbrigen des\elbigen bekeret werden.
23 Denn wenn dem verderben ge\teuret wird / \o kompt die Gerechtigkeit vber\chwenglich. Denn der HErr HERR Zebaoth wird ein verderben gehen la\\en / vnd dem\elbigen doch \teuren im gantzen Lande. Rom. 9.
24 DArumb \pricht der HErr HERR Zebaoth / Fürchte dich nicht mein Volck / das zu Zion wonet / fur A\\ur / Er wird dich mit dem Stecken \chlahen vnd \einen Stab wider dich auffheben / wie in Egypten ge\chach.
25 Denn es i\t noch gar vmb ein kleines zuthun / So wird die vngnade vnd mein zorn vber jre vntugent ein ende haben.
26 Als denn wird der HERR Zebaoth eine Gei\\el vber jn erwecken / wie in der \chlacht Midian / auff dem fel\e Oreb / vnd wird \einen Stab / des er am Meer brauchte / auffheben / wie in Egypten.
27 Zu der zeit wird \eine La\t von deiner Schulder weichen mü\\en / vnd \ein Joch vnd deinem Hal\e / Denn das joch wird verfaulen (3) fur der fette. Jud. 7.
28 ER kompt (las gleich \ein) gen Aiath / Er zeucht durch Migron / Er mu\tert \einen zeug zu Michmas.
29 Sie zihen fur vn\erm lager Geba vber / Rama er\chrickt / Gibeath Sauls fleucht.
30 Du tochter Gallim \chrey laut / merck auff Lai\a / Du elendes Anathoth /
31 Madmena weicht / Die bürger zu Gebim \tercken \ich.
32 Man bleibet vieleicht einen tag zu Nob / \o wird er \eine hand regen wider den Berg der tochter Zion vnd wider den hügel Jeru\alem.
33 Aber \ihe / der HErr HERR Zebaoth wird die E\te mit macht verhawen / vnd was hoch auffgericht \tehet / verkürtzen / Das die Hohen genidriget werden /
34 vnd der dicke Wald wird mit ei\en vmbgehawen werden / vnd Libanon wird fallen durch den Mechtigen. Jnf. 37.


(1) Gott i\ts leichter einen Tyrannen zu erheben / denn vns ein \troern \tecken / der nicht ein holtz i\t.
(2) Das i\t / Gott im Tempel zu Jeru\alem.