Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Der Prophet Je\aia

Capitel 30

WEh den abtrünnigen Kindern / \pricht der HERR / die on mich rat\chlahen / vnd on meinen Gei\t Schutz \uchen / zuheuffen eine \unde vber die ander.
2 Die hin ab zihen in Egypten / vnd fragen meinem Mund nicht / das \ie \ich \tercken mit der macht Pharao vnd \ich be\chirmen vnter dem \chatten Egypti.
3 Denn es \ol euch die \tercke Pharao zur \chande geraten / vnd der Schutz vnter dem \chatten Egypti zum hohn.
4 Jre Für\ten \ind wol zu Zoan gewe\t / vnd jre Bot\chafft gen Hanes komen.
5 Aber \ie mü\\en doch alle zu \chanden werden vber dem Volck / das jnen nicht nütze \ein kan / weder zur hülffe / noch \on\t zu nutz / \ondern nur zur \chande vnd \pot.
6 DJs i\t die La\t vber die Thiere \o gegen Mittage zihen / da Lewen vnd Lewin \ind / ja Ottern vnd fewrige fliegende Drachen / im Lande der trüb\al vnd an\t. Sie füren jr Gut auff der Füllen rücke / vnd jre Schetze auff der Kamel höcker / zum Volck / das jnen nicht nütze \ein kan /
7 Denn Egypten i\t nichts vnd jr helffen i\t vergeblich. Darumb predige ich dauon al\o / Die Rahab (1) wird \till dazu \itzen.
8 SO gehe nu hin / vnd \chreibs jnen fur / auff eine Tafel / vnd zeichens in ein Buch / das es bleibe fur vnd fur ewiglich.
9 Denn es i\t ein vngehor\am volck vnd verlogene Kinder / die nicht hören wollen des HERRN Ge\etz.
10 Sondern \agen zu den Sehern / Jr \olt nichts \ehen / vnd zu den Schawern / Jr \olt vns nicht \chawen die rechte lere. Prediget vns aber \anffte / \chawet vns teu\cherey.
11 Weichet vom wege / machet euch von der ban / La\\et den Heiligen J\rael auffhören bey vns.
12 DARumb \pricht der Heilige J\rael al\o / Weil jr dis wort verwerffet / vnd verla\\t euch auff freuel vnd mutwillen / vnd trotzet darauff.
13 So \ol euch \olche vntugent \ein / wie ein Ri\\ / an einer hohen Mauren / wenn es beginnet zu rie\eln / die plötzlich vnuer\ehens einfellet vnd zu\chmettert.
14 Als / wenn ein Töpffen zu\chmettert würde / das man zu\tö\\et vnd \ein nicht \chonet / al\o / das man von \einen \tücken nicht eine Scherbe findet / darin man Fewer hole vom herde / oder wa\\er \chepffe aus einem brun.
15 DEnn \o \pricht der HErr HERR / der Heilige in J\rael / Wenn jr \tille bliebet / \o würde euch geholffen / Durch \tille (2) \ein vnd hoffen würdet jr \tarck \ein. Aber jr wolt mich /
16 vnd \prechet / Nein / \ondern auff Ro\\en wollen wir fliehen (Darumb werdet jr flüchtig \ein) vnd auff Leuffern wollen wir reiten (Darumb werden euch ewer Verfolger vbereilen)
17 Denn ewer Tau\ent werden fliehen / fur eines einigen \chelten / Ja fur Fünffen werdet jr Alle fliehen / Bis das jr vberbleibet / wie ein Ma\tbaum oben auff eim Berge / vnd wie ein Panir oben auff eim Hügel.
18 DARumb harret der HERR / das er euch gnedig \ey / vnd hat \ich auffgemacht / das er \ich ewr erbarme / Denn der HERR i\t ein Gott des gerichts (3) / Wol allen die \ein harren.
19 Denn das volck Zion wird zu Jeru\alem wonen / Du wir\t nicht weinen / Er wird dir gnedig \ein wenn du ruffe\t / Er wird dir antworten / \o bald ers höret.
20 Vnd der HErr wird euch in trüb\al Brot / vnd in eng\ten wa\\er geben. Denn er wird deinen Lerer nicht mehr la\\en wegfliegen / Sondern deine augen werden deinen Lerer \ehen /
21 vnd deine ohren werden hören das wort hinder dir \agen al\o her / Dis i\t der weg / den \elbigen gehet / \on\t weder zur rechten noch zur Lincken.
22 VND jr werdet entweihen ewre vber\ilberten Götzen / vnd die güldene Kleider ewer Bilder / vnd werdet \ie wegwerffen / wie ein vnflat / vnd zu jnen \agen / Hinaus.
23 So wird er deinem Samen / den du auff den acker ge\eet ha\t Regen geben / vnd Brot von des ackers einkomen / vnd des\elbigen volle genüge. Vnd dein Vihe wird \ich zu der zeit weiden in einer weiten Awe /
24 die Och\en vnd Füllen / \o den acker bawen / werden gemenget Futter (4) e\\en / welchs geworffelt i\t mit der worff\chauffel vnd wanne.
25 Vnd es werden auff allen gro\\en Bergen vnd auff allen gro\\en Hügeln zurteilete Wa\\er\tröme gehen / zur zeit der gro\\en Schlacht wenn die Thürme fallen werden.
26 Vnd des Mons \chein wird \ein wie der Sonnen \chein / vnd der Sonnen \chein wird \iebenmal heller \ein denn jtzt / Zu der zeit / wenn der HERR den \chaden \eines Volcks verbinden / vnd \eine Wunden heilen wird.
27 SJhe des HERRN Name kompt von ferne / \ein Zorn brennet / vnd i\t \eer \chweer / Seine Lippen \ind vol grimmes / vnd \eine Zunge wie ein verzerend fewr /
28 vnd \ein Odem wie ein Wa\\erflut / die bis an den Hals reichet / zu\trewen die Heiden bis \ie zunicht werden / vnd die Völcker mit eim zaum in jren backen hin vnd her treibe.
29 Da werdet jr \ingen / wie zu nacht eines heiligen Fe\tes / vnd euch von hertzen frewen / als wenn man mit der Pfeiffen gehet zum Berge des HERRN zum Hort J\rael.
30 VND der HERR wird \eine herrliche Stimme \challen la\\en / Das man \ehe \einen ausgereckten Arm / mit zornigem drewen / vnd mit flammen des verzerenden fewrs / mit \tralen / mit \tarckem regen / vnd mit hagel.
31 Denn A\\ur wird er\chrecken fur der \timme des HERRN / der jn mit der Ruten \chlegt /
32 Denn es wird die Rute gantz durchdringen / vnd wol treffen / wenn \ie der HERR vber jn füren wird / mit paucken vnd harffen / vnd allenthalben wider \ie \treiten.
33 Denn die Grube (5) i\t von ge\tern her zugericht / ja die \elbige i\t auch dem Könige bereit / tieff vnd weit gnug / So i\t die wonunge drinnen / fewr vnd holtz die menge / Der odem des HERRN wird \ie anzünden / wie ein \chwefel\trom (6).


(1) J\t Egypten / vnd hei\\et \toltz.
(2) Das i\t / Leiden / gedult vnd harren etc.