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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Je\aia

Capitel 42

SJhe / das i\t mein Knecht / Jch erhalte jn / vnd mein Auserweleter / an welchem meine \eele wolgefallen hat / Jch habe jm meinen Gei\t gegeben / Er wird das Recht vnter die Heiden bringen.
2 Er wird nicht \chreien noch ruffen / vnd \eine \tim wird man nicht horen auff den Ga\\en.
3 Das zu\to\\en Rhor wird er nicht zubrechen / vnd das glimmend Tocht wird er nicht ausle\\chen / Er wird das Recht warhafftiglich halten leren.
4 Er wird nicht mürri\ch noch grewlich (1) \ein / Auff das er auff Erden das Recht anrichte / Vnd die Jn\ulen werden auff \eine Ge\etz warten. Math. 12.
5 SO \pricht Gott der HERR / der die Himel \chaffet vnd ausbreitet / der die Erden machet vnd jr Gewech\e / Der dem Volck / \o drauff i\t / den Odem gibt / vnd den Gei\t denen die drauff gehen.
6 Jch der HERR hab dir geruffen mit gerechtigkeit / vnd habe dich bey deiner Hand gefa\\et / vnd habe dich behütet. Vnd habe dich zum Bund vnter das Volck gegeben / zum Liecht der Heiden /
7 Das du \olt öffenen die Augen der Blinden / vnd die Gefangen aus dem Gefengnis füren / vnd die da \itzen im fin\ternis / aus dem Kercker.
8 Jch der HERR / das i\t mein Name / vnd wil meine Ehre keinem andern geben / noch meinen Rhum den Götzen.
9 Sihe / was komen \ol verkündige ich zuuor / vnd verkündige newes / ehe denn es auffgehet / la\\e ichs euch hören. Jnf. 48; Jnf. 49.
10 Sjnget dem HERRN ein newes lied / \ein Rhum i\t an der Welt ende. Die im Meer faren vnd was drinnen i\t / Die Jn\ulen vnd die drinnen wonen.
11 Rufft laut jr wü\ten / vnd die Stedte drinnen / \ampt den dorffen da Kedar wonet / Es jauchtzen die in Fel\en wonen / vnd ruffen von den höhen der Berge.
12 La\\et \ie dem HERRN die Ehre geben / vnd \einen Rhum in den Jn\ulen verkündigen.
13 DEr HERR wird auszihen wie ein Ri\e / Er wird den Eiuer auffwecken wie ein Kriegsman / Er wird jauchtzen vnd dönen / Er wird \einen Feinden obligen.
14 Jch \chweige wol eine zeitlang / vnd bin \till / vnd enthalte mich / Nu aber wil ich / wie eine Gebererin / \chreien / Jch wil \ie verwü\ten vnd alle ver\chlingen.
15 Jch wil Berge vnd Hügel verwü\ten / vnd alle jr Gras verdorren / vnd wil die Wa\\er\trom zu Jn\ulen machen / vnd die Seen austrocken.
16 ABer die Blinden wil ich auff dem wege leiten / den \ie nicht wi\\en / Jch wil \ie füren auff den \teigen / die \ie nicht kennen / Jch wil die fin\ternis fur jnen her zum Liecht machen / vnd das höckericht zur eben / Solchs wil ich jnen thun vnd \ie nicht verla\\en.
17 Aber die \ich auff Götzen verla\\en / vnd \prechen zum gego\\en Bilde / Jr \eid vn\er Götter / Die \ollen zu rück keren vnd zu\chanden werden.
18 HOret jr Tauben / vnd \chawet her jr Blinden / das jr \ehet.
19 Wer i\t \o blind als mein Knecht / vnd wer i\t \o taub / wie mein Bote (2) / den ich \ende? Wer i\t \o blind als der Volkomen / vnd \o blind als der Knecht des HERRN?
20 Man predigt wol viel / Aber \ie haltens nicht / Man \agt jnen gnug / Aber \ie wollens nicht hören.
21 Noch wil jnen der HERR wol vmb \einer Gerechtigkeit willen / das er das Ge\etz herrlich vnd gros mache.
22 Es i\t ein beraubt vnd geplündert volck / Sie \ind allzumal ver\trickt in Hülen / vnd ver\teckt in den Kerckern / Sie \ind zum Raube worden / vnd i\t kein Erretter da / Geplündert / vnd i\t niemand der da \age Gib \ie wider her.
23 WEr i\t vnter euch / der \olchs zu ohren neme / der auffmercke / vnd höre / das hernach kompt?
24 Wer hat Jacob vbergeben zu plündern / vnd J\rael den Reubern? Hats nicht der HERR gethan? an dem wir ge\undiget haben? Vnd \ie wolten auff \einen wegen nicht wandeln / vnd gehorchten \einem Ge\etz nicht.
25 Darumb hat er vber \ie ausge\chut den grim \eines zorns / vnd eine Kriegsmacht / Vnd hat \ie vmbher angezündet / Aber \ie merckens nicht / Vnd hat \ie ange\teckt / Aber \ie nemens nicht zu hertzen.


(1) Er wird nicht hart oder bei\\ig vnd \awr / \ondern freundlich / gelinde vnd gütig \ein.
(2) Das \ind die Hohenprie\ter / vnd die das Ampt haben im Volck / \o ander \olten leren. Aber \ie \ind blinde\ten / Wie im Euangelio Chri\tus zeuget / vom Saltz das thun i\t / Vnd die Gelerten die verkerten.

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