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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Je\aia

Capitel 29

WEh Ariel Ariel / du Stad des lagers Dauids / Jr haltet Jarzeite vnd feiret Fe\te.
2 Aber ich wil den Ariel eng\ten / das er trawrig vnd jamerig \ey / vnd \ol mir ein rechter Ariel \ein.
3 Denn ich wil dich belagern rings vmbher / vnd wil dich eng\ten mit Bolwerg / vnd wil Wallen vmb dich auffüren la\\en.
4 Als denn \oltu genidriget werden vnd aus der Erden reden / vnd aus dem \taube mit deiner Rede mummeln / Das deine \timme \ey / wie eins Zeuberers aus der Erden / vnd deine rede aus dem \taube wi\pele.
5 Vnd die Menge die dich zu\trewen werden \o viel \ein / als ein dunner Staub / vnd die menge der Tyrannen / wie eine webende Sprew / vnd das \ol plötzlich bald ge\chehen.
6 Denn du wir\t vom HERRN Zebaoth heimge\ucht werden mit wetter vnd Erdbeben vnd gro\\em Donner mit Windwürdel vnd vngewitter / vnd mit flammen des verzerenden fewers. Luc. 19.
7 ABer wie ein Nachtge\icht im Trawm (1) / So \ol \ein die menge aller Heiden / \o wider Ariel \treiten / \ampt alle jrem Heer vnd Bolwerg / vnd die jn eng\ten.
8 Denn gleich wie einem Hungerigen trewmet / das er e\\e / wenn er aber auffwacht / \o i\t \eine Seele noch leer / Vnd wie einem Dur\tigen trewmet / das er trincket / wenn er aber auffwachet / i\t er mat vnd dur\tig. Al\o \ollen \ein die menge aller Oeiden / die wider den berg Zion \treiten.
9 ER\tarret vnd werdet ver\törtzt / Verblendet euch / vnd werdet truncken / doch nicht vom wein / Daumelt / doch nicht von \tarckem getrencke.
10 Denn der HERR hat euch einen Gei\t des harten Schlaffs einge\chenckt / vnd ewer Augen zugethan / Ewer Propheten vnd Für\ten / \ampt den Sehern / hat er geblendet.
11 Das euch aller (Propheten) Ge\icht \ein werden / wie die wort eines ver\iegelten Buchs / welchs / \o mans gebe einem der le\en kan / vnd \preche Lieber lis das / Vnd er \preche / Jch kan nicht / denn es i\t ver\iegelt.
12 Oder gleich als wenn mans gebe dem der nicht le\en kan / vnd \preche / Lieber lis das / Vnd er \preche / Jch kan nicht le\en.
13 VND der HErr \pricht / Darumb das dis Volck zu mir nahet mit \einem Munde / vnd mit \einen Lippen mich ehret / Aber jr Hertz ferne von mir i\t / vnd mich furchten nach Men\chengebot / die \ie leren /
14 So wil ich auch mit die\em Volck wünderlich vmbgehen / auffs wünderlich\t vnd \eltzam\t / Das die weisheit \einer Wei\en vntergehe / vnd der ver\tand \einer Klugen verblendet (2) werde. Math. 15; 1. Cor. 1.
15 WEh / die verborgen \ein wollen fur dem HERRN / jr Furnemen zuuerhelen / vnd jr Thun im fin\tern halten / vnd \prechen / Wer \ihet vns? vnd wer kennet vns?
16 Wie \eid jr \o verkeret (3)? Gleich als wenn des Töpffers thon gedechte / vnd ein werck \preche von \einem Mei\ter / Er hat mich nicht gemacht / Vnd ein Gemechte \preche von \einem Töpffer / Er kennet mich nicht.
17 Wolan / es i\t noch vmb ein klein wenig zuthun / So \ol Libanon (4) ein feld werden / Vnd das feld \ol ein wald gerechent werden.
18 DEnn zur \elbigen zeit / werden die Tauben hören die wort des buchs vnd die augen der Blinden werden aus dem tunckel vnd fin\ternis \ehen.
19 Vnd die Elenden werden wider freude haben am HERRN vnd die Armen vnter den Men\chen werden frölich \ein in dem Heiligen J\rael.
20 Wenn die Tyrannen ein ende haben / vnd mit den Spöttern aus \ein wird / vnd vertilget \ein werden alle die \o wachen Mühe (5) anzurichten /
21 welche die Leute \undigen machen durchs predigen / vnd \tellen dem nach / der \ie \traffet im Thor / weichen durch lügen vom Gerechten.
22 DArumb \pricht der HERR / der Abraham erlö\et hat / zum hau\e Jacob al\o / Jacob \ol nicht mehr zu \chanden werden / vnd \ein Andlitz \ol \ich nicht mehr \chemen.
23 Denn wenn \ie \ehen werden jre Kinder / die werck meiner Hende / vnter jnen / werden \ie meinen Namen heiligen / vnd werden den Heiligen in Jacob heiligen / vnd den Gott J\rael fürchten.
24 Denn die \o jrrigen Gei\t haben / werden ver\tand annemen / vnd die Schwetzer (6) werden \ich leren la\\en.


(1) Propheta minatur Romanis etc.
(2) Denn das wort des Creutzes macht \ie alle blind tol vnd töricht / Quod ex operib. legis nemo iu\tificatur. Item quod oportet mortificari et damnari ueterem hominem per uerbum \piritus, qui arguit mundum de peccato etc. Ioh. 16