Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Der Prophet Je\aia

Capitel 28

WEh der prachtigen Kronen der Trunckenen von Ephraim / der welcken blumen jrer lieblichen Herrligkeit / welche \tehet oben vber eim fetten Tal / dere die vom Wein daumeln.
2 Sihe / ein \tarcker vnd mechtiger vom HERRN / wie ein Hagel\turm / wie ein \chedlich Wetter / wie ein Wa\\er\turm / die mechtiglich einrei\\en / wird ins Land gela\\en mit gewalt /
3 Das die prachtige Krone der Trunckenen von Ephraim mit fü\\en zutretten werde.
4 Vnd die welcke blume jrer lieblichen Herrligkeit / welche \tehet oben vber einem fetten Tal / wird \ein / gleich wie das Reiffe vor dem Sommer / welchs verdirbt / wenn mans nicht an \einem Zweige hangen \ihet.
5 ZV der zeit wird der HERR zebaoth \ein eine liebliche Krone vnd herrlicher Krantz den vbrigen \eines Volcks /
6 vnd ein Gei\t des Rechts / dem der zu Gericht \itzt / vnd eine Stercke denen / die vom Streit wider komen zum Thor.
7 DA zu \ind die\e auch vom Wein toll worden / vnd daumeln von \tarckem Getrenck / Denn beide Prie\ter vnd Propheten \ind toll von \tarckem getrencke / \ind in Wein er\offen vnd daumeln von \tarckem getrencke / Sie \ind toll im weis\agen / vnd köcken (1) die Vrteil eraus /
8 Denn alle Ti\\che \ind vol \peiens vnd vnflats / an allen orten.
9 WEn \ol er denn leren das Erkentnis? Wem \ol er zuuer\tehen geben die predigt? Den Entwehneten von der milch / denen die von Brü\ten abge\etzt \ind.
10 Denn (\ie \agen) (2) Gebeut hin / gebeut her / gebeut hin / gebeut her / Harre hie / harre da / harre hie / harre da / Hie ein wenig / da ein wenig.
11 Wolan / Er wird ein mal mit \pötlichen Lippen vnd mit einer andern Zungen reden zu die\em Volck / welchem jtzt dis gepredigt wird /
12 So hat man ruge / \o erquickt man die Müden (3) / \o wird man \tille / Vnd wollen doch \olcher predigt nicht.
13 Darumb \ol jnen auch des HERRN wort eben al\o werden / Gebeut hin / gebeut her / gebeut hin / gebeut her. Harre hie / harre da / harre hie / harre da. Hie ein wenig da ein wenig. Das \ie hin gehen vnd zurücke fallen / zubrechen / ver\trickt vnd gefangen werden. 1. Cor. 14.
14 SO höret nu des HERRN wort jr Spötter / die jr herr\chet vber dis Volck \o zu Jeru\alem i\t.
15 Denn jr \precht / Wir haben mit dem Tod einen Bund / vnd mit der Oellen einen ver\tand gemacht / Wenn eine Flut daher gehet / wird \ie vns nicht treffen. Denn wir haben die Lügen vn\er Zuflucht / vnd Oeucheley vn\ern Schirm gemacht.
16 DARumb \pricht der HErr HERR / Sihe / Jch lege in Zion einen Grund\tein / einen bewerten Stein / einen kö\tlichen Eck\tein / der wol gegründet i\t / Wer gleubt / der fleugt nicht (4).
17 Vnd ich wil das Recht zur richt\chnur / vnd die Gerechtigkeit zum gewicht machen / So wird der Hagel die fal\che Zuflucht wegtreiben / vnd wa\\er \ollen den Schirm weg\chwemmen.
18 Das ewer Bund mit dem Tode los werde / vnd ewer ver\tand mit der Hellen nicht be\tehe. Vnd wenn eine flut daher gehet / wird \ie euch zutretten / So bald \ie daher gehet / wird \ie euch wegnemen /
19 Kompt \ie des morgens / \o ge\chichts des morgens / Al\o auch / \ie kome des tages oder des nachts / Denn allcine die Anfechtung (5) leret auffs wort mercken.
20 Denn das Bette i\t \o enge / das nichts vbrigs i\t / vnd die Decke \o kurtz / das man \ich drein \chmigen mus.
21 Denn der HERR wird \ich auffmachen / wie auff dem berge Prazim / vnd zürnen / wie im tal Gibeon / Das er \ein Werck thue / auff ein ander wei\e (6) / vnd das er \eine Erbeit thue / auff ein ander wei\e.
22 So la\\et nu ewer \potten / auff das ewre bande nicht herter werden / Denn ich habe ein verderben vnd \teuren gehöret / \o vom HErrn HERRN Zebaoth ge\chehen wird in aller welt. P\al. 118; 1. Pe. 2; Rom. 10; 2. Reg. 5; 1. Par. 15; Jo\u. 10
23 NEmet zu ohren vnd höret meine \timme / merckt auff vnd höret meine Rede.
24 Pflüget oder brochet oder erbeitet auch ein Ackerman \einen acker jmerdar zur \aat?
25 J\ts nicht al\o? wenn ers gleich gemachet hat / \o \trewet er Wicken / vnd wirfft Kümel / vnd \eet Weitzen vnd Ger\ten / jglichs wo ers hin haben wil / vnd Spellt an \einen ort.
26 Al\o züchtiget \ie auch jr Gott durch Recht vnd leret \ie.
27 Denn man dre\\chet die Wicken nicht mit egen / So le\\t man auch nicht das wagenrad vber den Kümel gehen / Sondern die wicken \chlegt man aus mit eim \tabe / vnd den kümel mit eim \tecken.
28 Man malet es / das Brot werde / vnd dre\\chet es nicht gar zu nicht / wenn mans mit wagenraden vnd Pferden ausdre\\cht.
29 Solches ge\chicht auch vom HERRN Zebaoth / Denn \ein Rat i\t wunderbarlich / vnd füret es herrlich hin aus.


(1) Ein truncken Richter \peiet ein vrteil her aus wie es jm ins maul fellet. Al\o tolle Propheten \agen auch wie es jnen in \inn fellet.
(2) Vernim die Spötter.
(3) Des Gewi\\ens friede achten \ie nicht der vom glauben kompt / Sondern \potten des glaubens lere / vnd pochen auff werck.
(4) Ein bö\e Gewi\\en flöge wol durch einen ei\ern Berg / wo es müglich were / \o grewlich er\chrickt es vnd fürchtet \ich / \o offt jm eine not begegnet. Aber ein gleubig Hertz \tehet \icher vnd \pottet auch der Hellen pforten.