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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 51

So \pricht der HERR / Sihe / Jch wil einen \charffen wind erwecken / wider Babel / vnd wider jre Einwoner / die \ich wider mich ge\etzt haben.
2 Jch wil auch Worffler gen Babel \chicken / die \ie worffeln \ollen / vnd jr Land ausfegen / die allenthalben vmb \ie \ein werden / am tage jres vnglücks.
3 Denn jre Schützen werden nicht \chie\\en / vnd jre Geharni\chten werden \ich nicht wehren können. So ver\chonet nu jrer jungen Man\chafft nicht / verbannet alle jr Heer /
4 das die Er\chlagenen da ligen im lande der Chaldeer / vnd die Er\tochene auff jren ga\\en.
5 Denn J\rael vnd Juda \ollen nicht Widwen von jrem Gott dem HERRN Zebaoth gela\\en werden / Denn jener land hat \ich hoch ver\chuldet / am Heiligen in J\rael.
6 Fliehet aus Babel / damit ein jglicher \eine Seele errette / das jr nicht vntergehet in jrer mi\\ethat / Denn dis i\t die zeit der Rache des HERRN / der ein Vergelter i\t / vnd wil \ie bezalen.
7 DEr gülden Kelch zu Babel / der alle Welt truncken gemacht hat / i\t in der hand des HERRN / Alle Heiden haben von jrem Wein getruncken / Darumb \ind die Heiden \o toll (1) worden.
8 Wie plötzlich i\t Babel gefallen vnd zu\chmettert / Heulet vber \ie / Nemet auch Salben zu jren Wunden / ob \ie vieleicht möcht heil werden.
9 Wir heilen Babel / Aber \ie wil nicht heil werden. So la\\t \ie faren / vnd la\\t vns ein jglicher in \ein Land zihen / Denn jre \traffe reicht bis an den Himel / vnd langet hin auff bis an die wolcken.
10 Der HERR hat vn\er gerechtigkeit her fur gebracht / Kompt la\t vns zu Zion erzelen die werck des HERRN vn\ers Gottes. Je\a. 21; Apo. 14.
11 JA / poliert nu die Pfeile wol / vnd rü\tet die Schilde / Der HERR hat den mut der Könige in Meden erweckt / Denn \eine gedancken \tehen wider Babel / das er \ie verderbe / Denn dis i\t die rache des HERRN / die rache \eines Tempels.
12 Ja \teckt nu Panir auff die mauren zu Babel / nemet die wache ein / \etzet Wechter / be\tellet die Hut / denn der HERR gedenckt etwas / vnd wird auch thun / was er wider die Einwoner zu Babel geredt hat.
13 Die du an gro\\en Wa\\ern wone\t / vnd gro\\e Schetze ha\t / dein ende i\t komen / vnd dein Geitz i\t aus.
14 Der HERR Zebaoth hat bey \einer Seelen ge\chworen / Jch wil dich mit Men\chen füllen / als werens Kefer / die \ollen dir ein Liedlin \ingen.
15 DEr die Erde durch \eine Krafft gemacht hat / vnd den Weltkreis durch \eine Weisheit bereitet / vnd den Himel ordenlich zugericht. Jere. 10.
16 WEnn er donnert / \o i\t da wa\\er die menge vnter dem Himel / Er zeucht die Nebel auff / vom ende der Erden. Er macht die blitzen im regen / Vnd le\\t den Wind komen aus heimlichen Ortern.
17 ALle Men\chen \ind Narren mit jrer Kun\t (2) / vnd alle Gold\chmid \tehen mit \chanden mit jren Bilden. Denn jre Götzen \ind triegerey / vnd haben kein Leben.
18 Es i\t eitel nichts vnd verfüri\che werck / Sie mü\\en vmbkomen / wenn \ie heimge\ucht werden.
19 ABer al\o i\t der nicht / der Jacobs \chatz i\t / Sondern / der alle ding \chaffet / der i\ts / vnd J\rael i\t die Rute \eines Erbes / Er hei\\t HERR Zebaoth.
20 DV bi\t mein Hamer / mein Kriegswoffen / Durch dich habe ich die Heiden zu\chmi\\en / vnd die Königreich zu\töret.
21 Jch wil deine Ro\\e vnd Reuter zer\cheitern / Jch wil deine Wagen vnd Furmenner zer\chmei\\en.
22 Jch wil deine Menner vnd Weiber zer\chmei\\en / Jch wil deine alten vnd Jungen zer\chmei\\en / Jch wil deine Jünglinge vnd Jungfrawen zer\chmei\\en.
23 Jch wil deine Hirten vnd Herde zer\chmei\\en / Jch wil deine Bauren vnd joch zer\chmei\\en / Jch wil deine Für\ten vnd Herrn zer\chmei\\en.
24 Denn ich wil Babel vnd allen Einwonern der Chaldeer vergelten / alle jre bosheit die \ie an Zion begangen haben / fur ewern augen / \pricht der HERR.
25 SJhe / Jch wil an dich / du \chedlicher Berg / der du alle Welt verderbe\t / \pricht der HERR / Jch wil meine Hand vber dich \trecken / vnd dich von den Fel\en herab weltzeln / vnd wil einen verbranten Berg aus dir machen /
26 Das man weder Eck\tein noch Grund\tein aus dir nemen könne / Sondern ein ewige Wü\te \oltu \ein / \pricht der HERR.
27 WErffet Panir auff im lande / bla\et die Po\aunen vnter den Heiden / heiliget die Heiden wider \ie / Ruffet wider \ie die Königreiche Ararat / Meni / vnd A\cenas / be\tellet Heubtleute wider \ie Bringet Ro\\e er auff / wie fladdernde Kefer /
28 Heiliget die Heiden wider \ie / nemlich / die Könige aus Meden \ampt allen jren Für\ten vnd Herrn / vnd das gantze Land jrer Herr\chafft.
29 Das das Land erbebe vnd er\chrecke / Denn die gedancken des HERRN wollen erfüllet werden wider Babel / das er das land Babel zur Wü\ten mache darinn niemand wone.
30 DJe Helden zu Babel werden nicht zu felde zihen thüren / \ondern mü\\en in der Fe\tung bleiben / Jre \tercke i\t aus / vnd \ind Weiber (3) worden / jre Wonung \ind ange\teckt / vnd jre Rigel zerbrochen.
31 Es laufft hie einer vnd da einer dem andern entgegen / vnd eine Bot\chafft begegenet hie vnd da der andern / dem Könige zu Babel anzu\agen / Das \eine Stad gewonnen \ey bis ans ende /
32 vnd die Furt eingenomen / vnd die Seen ausgebrand \ind / vnd die Kriegsleute \eien blöde worden.
33 DEnn al\o \pricht der HERR Zebaoth / der Gott J\rael / Die Tochter Babel i\t / wie eine Tenne / wenn man drauff dre\\chet / Es wird jre Erndte gar \chier komen.
34 NebucadNezar der König zu Babel hat mich gefre\\en vnd vmb bracht / Er hat aus mir ein leer Gefe\\e gemacht / Er hat mich ver\chlungen / wie ein Drache / Er hat \einen Bauch gefüllet mit meinem niedlich\ten / Er hat mich ver\to\\en.
35 Nu aber findet \ich vber Babel / der freuel an mir begangen / vnd mein Flei\ch / \pricht die Einwonerin zu Zion / vnd mein Blut vber die Einwoner in Chaldea / \pricht Jeru\alem.
36 DARumb \pricht der HERR al\o / Sihe / Jch wil dir deine \ache ausfüren / vnd dich rechen / Jch wil jr Meer austrocken / vnd jre Brunnen ver\eihen la\\en.
37 Vnd Babel \ol zum Steinhauffen vnd zur Drachenwonung werden / zum wunder vnd zum anpfeiffen / das niemand drinnen wonet.
38 Sie \ollen miteinander brüllen / wie die Lewen / vnd \chreien / wie die Jungenlewen.
39 Jch wil \ie mit jrem trincken (4) in die Hitze \etzen / vnd wil \ie truncken machen / das \ie frölich werden / vnd einen ewigen Schlaff \chlaffen / von dem \ie nimermehr auffwachen \ollen / \pricht der HERR.
40 Jch wil \ie herunter füren / wie Lemmer zur Schlachtbanck / wie die Wider mit den Böcken.
41 WJe i\t Se\ach \o gewonnen / vnd die berümbte in aller Welt \o ein genomen. Wie i\t Babel \o zum Wunder worden vnter den Heiden?
42 Es i\t ein Meer vber Babel gangen / vnd \ie i\t mit des\elbigen wellen menge bedeckt.
43 jre Stedte \ind zur Wü\ten vnd zu eim dürren öden Lande worden / zum Lande da niemand innen wonet / vnd da kein Men\ch inne wandelt.
44 Denn ich hab den Bel zu Babel heimge\ucht / vnd hab aus \einem Rachen geri\\en / das er ver\chlungen hatte / Vnd \ollen die Heiden nicht mehr zu jm lauffen / Denn es \ind auch die mauren zu Babel zerfallen.
45 ZJhet eraus / mein Volck / vnd errette ein jglicher \eine Seele / fur dem grimmigen zorn des HERRN.
46 Ewr hertz möcht \on\t weich werden / vnd verzagen fur dem ge\chrey / das man im Lande hören wird. Denn es wird ein ge\chrey im jar gehen / vnd nach dem \elbigen im andern jar auch ein ge\chrey vber gewalt im Lande / vnd wird ein Für\t wider den andern \ein.
47 DArumb \ihe / Es kompt die zeit / das ich die Götzen zu Babel heim\uchen wil / vnd jr gantzes Land zu \chanden werden \ol / vnd jre Er\chlagene drinnen ligen werden.
48 Himel vnd Erden / vnd alles was drinnen i\t / werden jauchtzen vber Babel / das jre Ver\törer von Mitternacht komen \ind / \pricht der HERR
49 Vnd wie Babel in J\rael die Er\chlagenen gefellet hat / Al\o \ollen zu Babel die Er\chlagenen gefellet werden im gantzen Lande.
50 SO zihet nu hin / die jr dem Schwert entrunnen \eid / vnd \eumet euch nicht / Gedenckt des HERRN in fernem Lande / vnd la\t euch Jeru\alem im hertzen \ein.
51 Wir waren zu \chanden worden / Da wir die \chmach hören mu\ten / vnd die \chande vn\er ange\icht bedeckt / da die Frembden vber das Heiligthum des Hau\es des HERRN kamen.
52 Darumb \ihe / die zeit kompt / \pricht der HERR / das ich jre Götzen heim\uchen wil / vnd im gantzen Lande \ollen die tödlich verwundten \eufftzen.
53 Vnd wenn Babel gen Himel \tiege / vnd jre macht in der höhe fe\te machet / So \ollen doch Ver\törer von mir vber \ie komen / \pricht der HERR.
54 MAN höret ein ge\chrey zu Babel / vnd einen gro\\en jamer in der Chaldeer lande /
55 Denn der HERR ver\töret Babel / Er verderbet \ie mit \olchem gro\\en ge\chrey vnd getümel / das jre wellen brau\en wie die gro\\en wa\\er.
56 Denn es i\t vber Babel der Ver\törer komen / jre Helden werden gefangen / jre Bogen werden zerbrochen / Denn der Gott der Rache / der HERR / bezalet \ie.
57 Jch wil jre Für\ten / Wei\en / Herren / vnd Heubtleute vnd Krieger / truncken machen / das \ie einen ewigen Schlaff \ollen \chlaffen / dauon \ie nimer mehr auffwachen / \pricht der König / der da hei\\t / HERR Zebaoth.
58 SO \pricht der HERR Zebaoth / Die Mauren der gro\\en Babel / \ollen vntergraben / vnd jre hohe Thor / mit Fewr ange\teckt werden / Das der Heiden erbeit verlorn \ey / vnd verbrant werde / was die Völcker mit mühe erbawet haben.
59 DJS i\t das wort / das der Prophet Jeremia befalh Seraja / dem \on Neria des \ons Mah\ea / da er zoch mit Zedekia dem könige in Juda gen Babel (5) / im vierden jar \eines Königreichs / vnd Seraja war ein fried\amer Für\t.
60 Vnd Jeremia \chreib alle das vnglück / \o vber Babel komen \olt / in ein Buch / nemlich / alle die\e wort / die wider Babel ge\chrieben \ind.
61 Vnd Jeremia \prach zu Seraja / Wenn du gen Babel kome\t / \o \chawe zu / vnd lie\e alle die\e wort /
62 vnd \prich / HERR / Du ha\t geredt wider die\e Stete / das du \ie wilt ausrotten / das niemand drinnen wone / weder Men\ch noch Vieh / \ondern ewiglich wü\t \ey.
63 Vnd wenn du das Buch ha\t ausgele\en / \o binde einen Stein dran / vnd wirffs in den Phrath /
64 vnd \prich / Al\o \ol Babel ver\enckt werden / vnd nicht wider auffkomen von dem Vnglück / das ich vber \ie bringen wil / \ondern vergehen. So fern hat Jeremia geredt.


(1) Die \ich \töltzlich rhümen / wie die Narren.
(2) Das i\t / Lere von Abgötterey.