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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 18

DJs i\t das wort das ge\chach vom HERRN zu Jeremia / vnd \prach /
2 Mach dich auff / vnd gehe hinab in des Töpffers haus / da\elbs wil ich dich meine wort hören la\\en.
3 Vnd ich gieng hin ab in des Töpffers haus / vnd \ihe / er erbeitet eben auff der Scheiben.
4 Vnd der Topff \o er aus dem thon machet / mi\riet jm vnter henden / Da machet er widerumb ein andern Topff / wie es jm gefiel.
5 Da ge\chach des HERRN wort zu mir / vnd \prach /
6 Kan ich nicht auch al\o mit euch vmbgehen / jr vom hau\e J\rael / wie die\er Töpffer / \pricht der HERR? Sihe / wie der Thon i\t in des Töpffers hand / Al\o \eid auch jr vom hau\e J\rael in meiner hand. Rom. 9.
7 PLötzlich rede ich wider ein Volck vnd Königreich / Das ichs ausrotten / zerbrechen vnd verderben wolle.
8 Wo \ichs aber bekeret von \einer bosheit / dawider ich rede / \o \ol mich auch rewen das vnglück / das ich jm gedacht zuthun.
9 Vnd plötzlich rede ich von einem Volck vnd Königreich / das ichs bawen vnd pflantzen wolle.
10 So es aber bö\es thut fur meinen augen / das es meiner \tim nicht gehorcht / So \ol mich auch rewen das Gut / das ich jm verhei\\en hatte zuthun.
11 SO \prich nu zu denen in Juda vnd zu den Bürgern zu Jeru\alem / So \pricht der HERR / Sihe / Jch bereite euch ein vnglück zu / vnd habe gedancken wider euch / Darumb kere \ich ein jglicher von \einem bö\en we\en / vnd be\\ert ewr we\en vnd thun.
12 Aber \ie \prechen / Da wird nicht aus (1) / Wir wollen nach vn\ern gedancken wandeln / vnd ein jglicher thun nach gedancken \eines bö\en hertzen.
13 DARumb \pricht der HERR / Fragt doch vnter den Heiden / Wer hat je des gleichen gehört? Das die Jungfraw J\rael / \o gar grewlich ding thut?
14 Bleibt doch der Schnee lenger / auff den Steinen im felde / wens vom Libano herab \chneiet / vnd das Regenwa\\er ver\cheu\\t nicht \o balde / als mein volck mein vergi\\et.
15 Sie reuchern den Göttern / vnd richten Ergernis an auff jren wegen fur vnd fur / vnd gehen auff vngebeneten (2) \tra\\en /
16 Auff das jr Land zur wü\ten werde / jnen zur ewigen \chanden / Das / wer fur vbergehet / \ich verwundere / vnd den Kopff \chuttele.
17 Denn ich wil \ie durch einen O\twind zer\trewen fur jren Feinden / Jch wil jnen den rücken vnd nicht das andlitz zeigen / wenn \ie verderben.
18 ABer \ie \prechen / Kompt / vnd la\\t vns wider Jeremia rat\chlagen / Denn die Prie\ter können nicht jrren im Ge\etze / vnd die Wei\en können nicht feilen (3) mit raten / vnd die Propheten können nicht vnrechtleren / Kompt her / La\\t vns jn mit der Zungen tod\chlagen / vnd nichts geben auff alle \eine Rede.
19 HERR / hab acht auff mich / vnd höre die \tim meiner Widder\acher.
20 J\ts recht / das man guts mit bö\em vergilt? Denn \ie haben meiner Seelen eine Gruben gegraben. Gedencke doch / wie ich vor dir ge\tanden bin / das ich jr be\tes redet / vnd deinen grim von jnen wendet.
21 So \traff nu jre Kinder mit Hunger / vnd las \ie ins Schwert fallen / das jre weiber vnd Widwen on Kinder \ein / vnd jre Menner zu tod ge\chlagen / vnd jre junge Man\chafft im \treit durchs \chwert erwurget werden /
22 Das ein ge\chrey aus jren Heu\ern gehöret werde / wie du plötzlich habe\t Kriegsvolck vber \ie komen la\\en. Denn \ie haben eine Gruben gegraben mich zufahen / vnd meinen fü\\en \trick gelegt.
23 Vnd weil du HERR wei\\est alle jre an\chlege wider mich / das \ie mich tödten wollen / So vergib jnen jre mi\\ethat nicht (4) / vnd las jre \ünde fur dir nicht ausgetilget werden / Las \ie fur dir ge\türtzt werden / vnd handel mit jnen nach deinem zorn.


(1) Vel / das la\\en wir.
(2) Das i\t / Sie dienen frembden Göttern / welchs jren Vetern vnbekand / vnd ein vngewonet ding gewe\t i\t / wie ein vngebeneter weg.