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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 13

SO \pricht der HERR zu mir / Gehe hin / vnd keuff dir einen leinen Gürtel / vnd gürte damit deine Lenden / vnd mache jn nicht na\\.
2 Vnd ich kaufft einen Gürtel / nach dem befelh des HERRN / vnd gürtet jn vmb meine Lenden.
3 Da ge\chach des HERRN wort zum andern mal zu mir / vnd \prach /
4 Nim den Gürtel den du gekaufft / vnd vmb deine Lenden gegürtet ha\t / vnd mache dich auff / vnd gehe hin an den Phrath / vnd ver\tecke jn da\elbs / in einen Steinritz.
5 Jch gieng hin vnd ver\tecket jn am Phrath / wie mir der HERR geboten hatte.
6 Nach langer zeit aber / \prach der HERR zu mir / Mache dich auff / vnd gehe hin an den Phrath / vnd hole den Gürtel wider / den ich dich hies da\elbs ver\tecken.
7 Jch gieng hin an den Phrath / vnd grub auff / vnd nam den Gürtel von dem ort / dahin ich jn ver\teckt hatte / Vnd \ihe / der Gürtel war verdorben / das er nichts mehr tuchte.
8 DA ge\chach des HERRN wort zu mir / vnd \prach /
9 \o \pricht der HERR / Eben al\o wil ich auch verderben die gro\\e hoffart Juda vnd Jeru\alem /
10 das bö\e Volck / das meine wort nicht hören wil / Sondern gehen hin nach geduncken / jres hertzen / vnd folgen andern Göttern / das \ie den\elbigen dienen vnd anbeten / Sie \ollen werden / wie der Gürtel / der nichts mehr taug.
11 Denn gleich wie ein Man den gürtel vmb \eine Lenden bindet / Al\o hab ich / \pricht der HERR / das gantze haus J\rael vnd das gantze haus Juda / vmb mich gegürtet / das \ie mein Volck \ein \olten / zu eim namen / lob vnd ehren / Aber \ie wollen nicht hören.
12 SO \age jnen nu dis wort / \o \pricht der HERR / der Gott J\rael / Es \ollen alle legel mit Wein gefüllet werden. So werden \ie zu dir \agen / Wer weis das nicht? das man alle legel mit wein füllen \ol?
13 So \prich zu jnen / \o \pricht der HERR / Sihe / Jch wil alle die in die\em Lande wonen / die Könige / \o auff dem \tuel Dauids \itzen / die Prie\ter vnd Propheten / vnd alle Einwoner zu Jeru\alem / füllen / das \ie truncken werden \ollen /
14 Vnd wil einen mit dem andern / die Veter \ampt den Kindern / ver\trewen / \pricht der HERR / vnd wil weder \chonen / noch vber\ehen / noch barmhertzig \ein / vber jrem verderben.
15 SO höret nu vnd merckt auff / vnd trotzt nicht / Denn der HERR hats geredt.
16 Gebt dem HERRN ewrem Gott die Ehre / ehe denn es fin\ter werde / vnd ehe ewre fü\\e \ich an den tunckeln Bergen (1) \to\\en / Das jr des liechts wartet / So ers doch gar fin\ter vnd tunckel machen wird.
17 Wolt jr aber \olchs nicht hören / So mus meine Seele doch heimlich weinen vber \olcher hoffart / Meine augen mü\\en mit threnen flie\\en / das des HERRN Herd gefangen wird.
18 SAge dem Könige vnd der Königin / Setzt euch herunter / denn die Krone der herrligkeit i\t euch von ewrem Heubt gefallen.
19 Die Stedte gegen mittag \ind ver\chlo\\en / vnd i\t niemand der \ie auffthue / das gantze Juda i\t rein weggefüret.
20 Hebt ewer augen auff / vnd \ehet / wie \ie von Mitternacht daher komen. Wo i\t nu die Herd / \o dir befolhen war / deine herrliche herd?
21 Was wiltu \agen / wenn er dich \o heim\uchen wird? Denn du ha\t \ie \o gewehnet / wider dich / das \ie Für\ten vnd Heubter \ein wollen. Was gilts / Es wird dich ang\t ankomen / wie ein weib in Kindsnöten?
22 Vnd wenn du in deinem hertzen \agen wilt / Warumb begegent doch mir \olchs? Vmb der menge willen deiner mi\\ethat / \ind dir deine \eume auffgedeckt / vnd deine Schenckel (mit gewalt) geblö\\et. Jere. 30.
23 KAn auch ein Mohr \eine haut wandeln / oder ein Parder \eine flecken? So könnet jr auch guts thun / weil jr des bö\en gewonet \ei\t.
24 Darumb wil ich \ie zur\trewen / wie \toppeln / die fur dem winde aus der wü\ten verwebt werden.
25 Das \ol dein Lohn \ein / vnd dein Teil den ich dir zugeme\\en habe / \pricht der HERR. Darumb / das du mein verge\\en ha\t / vnd verle\\e\t dich auff Lügen /
26 So wil auch ich deine \eume hoch auffdecken gegen dir / das man deine Schlam wol \ehen mus.
27 Denn ich habe ge\ehen deine Ehebrecherey / deine Geilheit / dein vreche Hurerey / ja deine Grewel / beide auff Hügeln vnd auff Eckern. Weh dir Jeru\alem / wenn wiltu doch jmer mehr gereiniget werden?


(1) Das i\t / Jr verla\\e\t euch auff Egypten / vnd hoffet des Liechts vnd Glücks an \olchen Bergen. Aber \ie werden euch im tunckel vnd vnglück la\\en / vnd ewer Tro\t wird euch feilen.

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