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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 12

HERR / wenn ich gleich mit dir rechten wolt / \o behelte\tu doch recht / Dennoch mus ich vom Recht mit dir reden. Warumb gehets doch den Gottlo\en \o wol / vnd die Verechter haben alles die fülle?
2 Du pflantze\t \ie das \ie wurtzeln vnd wach\en / vnd bringen frucht / Du le\\e\t \ie viel von dir rhümen / vnd züchtige\t \ie nicht.
3 Mich aber HERR kenne\tu / vnd \ihe\t mich / vnd prüfe\t mein Hertz fur dir / Aber du le\\e\t \ie frey gehen / wie Schafe / Das \ie ge\chlacht werden vnd \pare\t (1) \ie / das \ie gewürget werden. Hiob. 21; P\al. 73; Hab. 3.
4 WJe lange \ol doch das Land \o jemerlich \tehen / vnd das Gras auff dem felde allenthalben verdorren / vmb der Einwoner bosheit willen / das beide Vieh vnd Vogel nimer da \in? Denn \ie \prechen / Ja er weis viel / wie es vns gehen wird.
5 Wenn dich die müde (2) machen / die zu Fu\\e gehen / Wie wil dirs gehen / wenn du mit den Reutern lauffen \olt? Vnd \o du im Lande / da es friede i\t / \icherheit \uche\t / Was wil mit dir werden / bey dem hoffertigen Jordan?
6 Denn es verachten dich auch deine Brüder vnd deines Vaters haus / vnd \chreien zeter vber dich / Darumb vertraw du jnen nicht / wenn \ie gleich freundlich mit dir reden.
7 DArumb hab ich mein Haus verla\\en mü\\en / vnd mein Erbe meiden / vnd meine liebe Seele in der Feinde hand geben.
8 Mein Erbe i\t mir worden / wie ein Lewe im walde / vnd brüllet wider mich / Darumb bin ich jm gram worden.
9 Mein Erbe i\t wie der \princklicht Vogel / vmb welchen \ich die Vogel \amlen / Wolauff / vnd \amlet euch alle Feldthier / komet vnd fre\\et.
10 ES haben Hirten / vnd der viel / meinen Weinberg verderbet / vnd meinen Acker zertretten / Sie haben meinen \chönen acker zur wü\ten gemacht / \ie habens öde gemacht.
11 Jch \ehe bereit / wie es \o jemerlich verwü\tet i\t / Ja das gantze Land i\t wü\te / Aber es wil niemand zu hertzen nemen.
12 Denn die Ver\törer faren daher / vber alle Hügeln der wü\ten / vnd das fre\\end Schwert des HERRN von einem ende des Landes bis zum andern / vnd kein flei\ch Frieden haben wird.
13 Sie \een weitzen / Aber di\teln werden \ie erndten / vnd was \ie gewinnen / kompt jnen nicht zum nutz / Sie werden jres Einkomens nicht fro werden / fur dem grimmigen zorn des HERRN.
14 SO \pricht der HERR / wider alle meine bö\e Nachbarn / \o das Erbteil anta\ten / das ich meinem volck J\rael ausgeteilet habe / Sihe / Jch wil \ie aus jrem Lande ausrei\\en / vnd das haus Juda / aus jrem mittel rei\\en.
15 Vnd wenn ich \ie nu ausgeri\\en habe / wil ich mich widerumb vber \ie erbarmen / vnd wil einen jglichen zu \einem Erbteil vnd in \ein Land wider bringen.
16 Vnd \ol ge\chehen / wo \ie von meinem Volck lernen werden / das \ie \chweren bey meinem Namen (\o war der HERR lebt) Wie \ie (zuuor) mein Volck geleret haben \chweren / bey Baal / So \ollen \ie vnter meinem Volck erbawet werden.
17 Wo \ie aber nicht hören wöllen / So wil ich \olchs Volck ausrei\\en vnd vmbbringen / \pricht der HERR. Deut. 4; Deut. 30.


(1) Ebre. Heilige\t oder bereite\t \ie.
(2) Lieber Jeremia furchte\tu dich zu Anathoth / Was wils zu Jeru\alem werden / da die hoffertigen Tyrannen wider dich \ein werden? Fürchte dich nicht \o etc.

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