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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 50

DJS i\t das wort / welchs der HERR durch den Propheten Jeremia geredt hat / wider Babel vnd das Land der Chaldeer.
2 Verkündiget vnter den Heiden / vnd la\\t er\challen / Werfft ein Panier auff / la\\t er\challen / vnd verbergets nicht / vnd \precht / Babel i\t gewonnen / Bel \tehet mit \chanden / Merodach i\t zu\chmettert / Jre Götzen \tehen mit \chanden / vnd jre Götter \ind zu\chmettert.
3 Denn es zeucht von Mitternacht ein Volck her auff / wider \ie / welchs wird jr Land zur wü\ten machen / das niemand drinnen wonen wird / \ondern beide Leute vnd Viehe dauon fliehen werden.
4 JN den \elbigen tagen vnd zur\elbigen zeit / \pricht der HERR / werden komen die kinder J\rael / \ampt den kindern Juda / vnd weinend daher zihen / vnd den HERRN jren Gott \uchen (1).
5 Sie werden for\chen nach dem wege gen Zion / da\elbs hin \ich keren / Kompt / vnd la\\t vns zum HERRN fügen / mit einem ewigen Bunde / des nimer mehr verge\\en werden \ol.
6 Denn mein Volck i\t wie ein verloren Herd / jre Hirten haben \ie verfüret / vnd auff den Bergen in der jrre gehen la\\en / das \ie von Bergen auff die Hügel gangen \ind / vnd jrer Hürten verge\\en.
7 Alles was \ie antraff / das fra\\ \ie / Vnd jre Feinde \prachen / Wir thun nicht vnrecht / Darumb das \ie \ich haben ver\ündigt an dem HERRN / in der Wonung der gerechtigkeit / vnd an dem HERRN / der jrer Veter hoffnung i\t.
8 FLiehet aus Babel / vnd ziehet aus der Chaldeerlande / vnd \tellet euch als Böcke fur der Herde her.
9 Denn \ihe / Jch wil gro\\e Völcker mit hauffen aus dem Lande gegen Mitternacht erwecken / vnd wider Babel herauff bringen / die \ich wider \ie \ollen rü\ten / welche \ie auch \ollen gewinnen / Seine Pfeile \ind / wie eines guten Kriegers / der nicht feilet.
10 Vnd das Chaldeerland \ol ein Raub werden / das alle die \ie berauben / \ollen gnug dauon haben / \pricht der HERR.
11 Darumb / das jr euch des frewet vnd rhümet / das jr mein Erbteil geplündert habt / vnd lecket / wie die geilen Kelber / vnd wiehert / wie die \tarcken Geule.
12 Ewr Mutter \tehet mit gro\\en \chanden / vnd die euch geborn hat / i\t zum \pot worden / Sihe / vnter den Heiden i\t \ie die gering\te / wü\t / dürr vnd öde.
13 Denn fur dem zorn des HERRN / mus \ie vnbewonet vnd gantz wü\t bleiben / Das alle / \o fur Babel vbergehen / werden \ich verwundern / vnd pfeiffen vber alle jre Plage.
14 RV\tet euch wider Babel vmbher alle Schützen / \chie\\et in \ie / \paret der Pfeile nicht / Denn \ie hat wider den HERRN ge\ündigt.
15 Jauchtzet vber \ie vmb vnd vmb / Sie mus \ich geben / jre Grundfe\te \ind gefallen / jre Mauren \ind abgebrochen / Denn das i\t des HERRN rache / Rechet euch an jr / thut jr / wie \ie gethan hat.
16 Rottet aus von Babel / beide den Seeman vnd den Schnitter in der Erndte / das ein jglicher / fur dem \chwert des Tyrannen / \ich kere zu \einem Volck / vnd ein jglicher fliehe in \ein Land. Apo. 18.
17 JSrael hat mü\\en \ein ein zer\trewete Herd / die die Lewen ver\cheucht haben / Am er\ten fras \ie der König zu A\\yrien / Darnach vberweldiget \ie NebucadNezar der könig zu Babel.
18 Darumb \pricht der HERR Zebaoth / der Gott J\rael al\o / Sihe / Jch wil den König zu Babel heim\uchen / vnd \ein Land / Gleich wie ich den König zu A\\yrien heimge\ucht habe.
19 J\rael aber wil ich wider heim zu \einer Wonung bringen / das \ie auff Carmel vnd Ba\an weiden / vnd jre Seele auff dem gebirge Ephraim vnd Gilead ge\ettiget werden \ol.
20 Zur \elbigen zeit vnd in den \elbigen tagen / wird man die mi\\ethat J\rael \uchen / \pricht der HERR / Aber es wird keine da \ein / vnd die \unde Juda / Aber es wird keine funden werden / Denn ich wil \ie vergeben / denen / \o ich vberbleiben la\\e.
21 ZEuch hinauff wider das Land / das alles verbittert (2) hat / zeuch hin auff wider die Einwoner der heim\uchung / Verheere vnd verbanne jre Nachkomen / \pricht der HERR / vnd thu alles / was ich dir befolhen habe.
22 Es i\t ein Kriegsge\chrey im Lande vnd gro\\er jamer.
23 Wie gehets zu / das der Hamer der gantzen Welt zubrochen vnd zu\chlagen i\t? Wie gehets zu / das Babel eine wü\te worden i\t vnter allen Heiden?
24 Jch habe dir ge\tellet Babel / Darumb bi\tu auch gefangen / ehe du dichs ver\ahe\t / Du bi\t troffen vnd ergriffen / Denn du ha\t den HERRN getrotzt.
25 Der HERR hat \einen Schatz auffgethan / vnd die Woffen \eines zorns erfur gebracht / Denn \olchs hat der HErr HERR Zebaoth in der Chaldeerlande ausgericht.
26 KOmpt her wider \ie / jr vom ende / öffenet jre Kornheu\er / werfft \ie in einen hauffen / vnd verbannet \ie / das jr nichts vbrig bleibe.
27 Erwürget alle jre Kinder / füret \ie hinab zur Schlachtbanck / Weh jnen / denn der tag i\t komen / die zeit jrer heim\uchung.
28 Man höret ein ge\chrey der Flüchtigen / vnd dere / \o entrunnen \ind aus dem lande Babel / Auff das \ie verkündigen zu Zion / die rache des HERRN vn\ers Gottes / vnd die rache \eines Tempels.
29 RVffet vielen / wider Babel / belegert \ie vmb vnd vmb / alle Bogen\chützen / vnd la\\t keinen dauon komen / Vergeltet jr / wie \ie verdienet hat / Wie \ie gethan hat / So thut jr wider. Denn \ie hat \toltz gehandelt wider den HERRN den Heiligen in J\rael.
30 Darumb \ollen jre junge Man\chafft fallen auff jren ga\\en / vnd alle jre Kriegsleute vntergehen / zur \elbigen zeit / \pricht der HERR.
31 Sihe / du Stoltzer / Jch wil an dich / \pricht der HErr HERR Zebaoth / Denn dein tag i\t komen / die zeit deiner heim\uchung.
32 Da \ol der Stoltze \törtzen vnd fallen / das jn niemand auffrichte / Jch wil \eine Stedte mit fewr an\tecken / das \ol alles / was vmb jn her i\t / verzehren.
33 SO \pricht der HERR Zebaoth / Sihe / die kinder J\rael / \ampt den kindern Juda / mü\\en gewalt vnd vnrecht leiden / Alle die \ie gefangen weg gefurt haben / halten \ie / vnd wollen \ie nicht los la\\en.
34 Aber jr Erlö\er i\t \tarck / der hei\\t HERR Zebaoth / der wird jre Sache \o ausfüren / das er das Land bebend / vnd die Einwoner zu Babel zitterend mache.
35 SCHwert \ol komen / \pricht der HERR / vber die Chaldeer / vnd vber die Einwoner zu Babel / vnd vber jre Für\ten / vnd vber jre Wei\en.
36 Schwert \ol komen vber jre Weis\ager / das \ie zu Narren werden / Schwert \ol komen vber jre Starcken / das \ie verzagen.
37 Schwert \ol komen vber jre Ro\\e vnd Wagen / vnd allen Pöbel / \o drinnen i\t / das \ie zu Weiber (3) werden / Schwert \ol komen vber jre Schetze / das \ie geplündert werden.
38 Truckne \ol komen vber jre wa\\er / das \ie ver\iegen / Denn es i\t ein Götzenland / vnd trotzen auff jre \chreckliche Götzen.
39 Darumb \ollen vngeheure Thier vnd Vogel drinnen wonen / vnd die junge Strau\\en / Vnd \ol nimer mehr bewonet werden / vnd niemand drinnen hau\en fur vnd fur.
40 Gleich / wie Gott Sodom vnd Gomorra / \ampt jren Nachbarn vmbkeret hat / \pricht der HERR / das niemand drinnen wone / noch kein Men\ch drinnen hau\e. Je\a. 13; Gen. 19.
41 SJhe / Es kompt ein Volck von Mitternacht her / viel Heiden / vnd viel Könige werden von der \eiten des Lands \ich auffmachen /
42 die haben Bogen vnd Schilt / Sie \ind grau\am vnd vmbarmhertzig / Jr ge\chrey i\t / wie das brau\en des meers / Sie reiten auff Ro\\en / gerü\t / wie Kriegsmenner / wider dich du tochter Babel.
43 Wenn der König zu Babel jr gerücht hören wird / \o werden jm die Feu\te ent\incken / Jm wird \o ang\t vnd bange werden / wie einer frawen in Kindsnöten.
44 Sihe / er kompt herauff / wie ein Lewe / vom \toltzen Jordan / wider die fe\ten Hütten / Denn ich wil jn da\elbs her eilends lauffen la\\en / Vnd wer weis / wer der Jüngling (4) i\t / den ich wider \ie rü\ten werde? Denn wer i\t mir gleich? Wer wil mich mei\tern? Vnd wer i\t der Hirte / der mir wider\tehen kan?
45 SO höret nu den Rat\chlag des HERRN / den er vber Babel hat / vnd \eine gedancken / die er hat vber die Einwoner im lande der Chaldeer. Was gilts? ob nicht die Hirtenknaben \ie \chleiffen werden / vnd jre Wonung zer\tören /
46 vnd die Erde wird beben von dem ge\chrey / vnd wird vnter den Heiden er\challen / wenn Babel gewonnen wird.


(1) Das i\t die heimfart aus Babel / durch König Cores erleubt.
(2) Gott vnd Men\chen betrübt vnd erzürnet hat / Die da werd \ind / das \ie widerumb heimge\ucht werden.