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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Neue Vorrede auf den Propheten He\ekiel

SHieronymus vnd andere mehr \chreiben / Das bey den Jüden verboten gewe\t / vnd noch \ey / das forder\t vnd hinder\t teil im Propheten He\ekiel zu le\en / ehe denn ein Man drei\\ig jar alt werde / Al\o auch das er\te Capitel Mo\i im er\ten Buch. ZWar es dürffte bey den Jüden \olchs verbots nicht / Denn Je\a. xxix. weis\agt / Das die gantze heilige Schrifft den vngleubigen Jüden ver\iegelt vnd ver\chlo\\en \ey. wie S. Paulus ij. Corin. iij. auch \agt / das die decke Mo\i / vber der Schrifft bleibe / \o lang \ie nicht an Chri\tum gleuben. Je\a. 29; 2. Cor. 3. DAs bewei\et auch das werck / Denn \ie zurei\\en vnd zumartern die Schrifft in jren auslegungen / wie die vnfletigen Sew einen Lu\tgarten zuwülen vnd vmbkeren. Das zu wünd\chen were / \ie blieben mit der Schrifft vnuerworren. Wiewol auch viel der vn\ern / \o fe\t an den Rabinen hangen / vnd jnen trawen / das \ie mehr Jüdentzen / denn die alten Jüden \elbs gethan haben. DJS Ge\icht aber He\ekiels im er\ten teil / i\t nichts anders / meins ver\tands (ein ander mache es be\\er) denn eine Offenbarung des reichs Chri\ti / im Glauben hie auff Erden / in allen vier Orten der gantzen Welt. P\al. xix. Jn omnem terram. Denn es kan kein Prophet \ein (wie S. Petrus zeuget) er habe denn den gei\t Chri\ti. Aber alle \tücke zu deuten / i\t zu lang in eine Vorrede. Kurtz zu \agen / dis Ge\icht i\t der Gei\tliche wagen Chri\ti / darauff er feret hie in der Welt / das i\t \eine gantze heilige Chri\tenheit. P\al. 19; 2. Pet. 1. DA \ind vier Thiere / die er Cap. x. Cherubim nennet (Denn auff Cherubim \itzt / reitet vnd feret er / wie die Schrifft offt meldet) Ein jglichs hat vier Ange\ichte / vnd \tehen / wie vier Ro\\e im geuierde / doch inwendig vnd zwi\chen den Redern. Denn da \ind auch vier geuierdte Reder vmb die Thiere her / bey jglichem Thier ein Rad / al\o ge\tellet / das \ie können gegen die vier ort der Welt / das i\t / fur \ich / hinder\ich / vnd zu beiden \eiten gehen / vnd \ich doch nicht lencken dürffen. DES gleichen die Thiere auch auff runden Fü\\en / gegen die vier ort der Welt gehen / vnd \ich nicht lencken dürffen. Hie i\t kein ach\e / dei\tel / ge\tell / lon\en / leiter / woge / \eele / noch \trenge / Sondern der Gei\t inwendig treibets alles gewis. Oben vber i\t der Himel / wie ein Ro\decke / vnd ein \tuel drinnen zum Satel / darauff Gott / das i\t / Chri\tus \itzt. AL\o gehen die vier Reder gleich mit einander / Denn alle Kirchen in den vier orten der Welt / das i\t / in der gantzen welt / haben gleichen / einerley / eintrechtigen gang / im Glauben / Hoffnung / Liebe / Creutz / vnd allem gei\tlichen we\en. Vnd werden nicht von au\\en / durch Men\chen lere / Sondern inwendig durch einerley Gei\t getrieben Rom. viij. j. Corinth. xij. Ephe. iiij. VND die vier Thiere gehen auch mit den Redern / oder viel mehr dir Reder mit jnen / fur \ich / hinder\ich / vber \ich / vnd zu beiden \eiten. Denn die Apo\tel oder das Predigampt / das wort Gottes / die Tauffe / Sacrament / Schlü\\el / vnd was zum gei\tlichen regiment der Kirchen gehört / i\t auch einerley / gleich / vnd eintrechtig in aller Welt. Al\o halten \ich die Thiere / vnd die Reder / fe\t vnd gewis zu\amen / das es ein Wagen i\t / on alles eu\\erlich binden / hefften oder \pannen. Al\o / das alles eitel viere i\t / vier Thiere / vier Ange\ichte eines Thiers / vier Fü\\e eines Thiers / vier Hende eines Thiers / vier Flügel eines Thiers / vier Reder / vier Felgen an einem Rade. Bedeutet / wie ge\agt / Das die Chri\tenheit oder das reich Chri\ti im Glauben / \olle in den vier orten / das i\t / in die gantzen Welt / faren. ES hat aber \olch Ge\ichte bedeutet (wie He\ekiel \elbs hie zeigt viij. ix.) das ende vnd zer\törung der Synagoga / oder des Jüdenthums / das i\t / des Prie\terthums / Gottesdien\ts / vnd Kirchen ordnung / durch Mo\e jnen gegeben vnd ge\tifftet. Welches alles i\t nicht weiter / denn auff Chri\tus zukunfft ge\tifftet / Wie S. Paulus Rom. viij. ij. Corinth. iij. Vnd Matth. xj. Chri\tus \elbs \agt / vnd die Epi\tel an die Ebreer reichlich handelt / Daran \ich die Jüden grewlich geergert vnd ge\tos\en haben / bis auff die\en tag. Vnd i\t das \onderlich zu wi\\en / wider die blindheit der Jüden / Das alle Weis\agung / \o da \aget / das J\rael vnd Juda \ollen wider in jr Land komen / auch leiblich das \elb vnd ewig be\itzen / i\t lenge\t erfullet / Das der Jüden hoffnung gantz vnd gar vmb \on\t vnd verlorn i\t / Denn die\elbige Weis\agung hat zwey \tück. DAS er\t / Das J\rael vnd Juda \ollen wider ins Land komen / nach jrem Gefengnis. Das i\t ge\chehen durch den könig Cyrum vnd die Per\en / fur Chri\tus geburt / Da aus allen Landen die Jüden wider ins Land vnd gen Jeru\alem \ind komen / auch aus frembden Landen / da \ie doch wonend blieben / jerlich auff die Fe\te gen Jeru\alem kamen / vnd viel Heiden mit \ich vnd an \ich zogen. DAs aber die Jüden hoffen / Es \olle noch ein ander leibliche Widerkunfft ge\chehen / da \ie alle \ampt wider ins Land komen / vnd Mo\en mit dem alten we\en wider auffrichten. Das ertreumen \ie \elbs / vnd i\t kein Buch\tabe dauon in den Propheten noch in der Schrifft ge\agt oder bedeutet. Es \tehet wol ge\chrieben / Das \ie aus allen Landen / dahin \ie ver\to\\en \ind / \ollen widerkomen / Aber nicht alle / Sondern etliche aus allen Landen. Es i\t gar ein gro\\er vnter\cheid / Alle Jüden widerkomen / vnd aus allen Landen widerkomen. Aus allen Landen widerkomen / das i\t erfüllet / Aber alle Jüden widerkomen / das i\t niemals gewei\\agt / \ondern das wider\piel. Gleich wie auch zu Jeru\alem / da es noch \tund / beide / vor vnd nach der Gefengnis / nicht alle Gottes volck / \ondern das mehrer teil des Teuffels volck / Abgötti\che mörder / vnd das erge\te volck auff Erden waren. DAS ander \tücke / vnd allerbe\tes (Das die Jüden nicht \ehen noch achten wollen) in der \elbigen Weis\agung i\t / Das Gott verhei\\t / er wölle ein Newes \chaffen im Lande / vnd einen newen Bund machen / Nicht wie der alte Bund Mo\e (da \ie von treumen) Wie da klerlich Jerem. xxxj. \tehet / vnd an viel Orten mehr / Das \ie nicht mehr zwey Königreich / \ondern ein Königreich \ein \ollen / vnter jrem künfftigen könige Dauid / vnd \ol ein ewig Königreich \ein / auch in dem \elben leiblichen Lande. Jere. 31. DJS \tück i\t auch erfüllet / Denn da Chri\tus kam / vnd fand das Volck / beide / aus J\rael vnd Juda / aus allen Landen wider ver\amlet / vnd des das land vol / Fieng er das New an / vnd \tifftet den verhei\\en newen Bund. Vnd thet das nicht an einem gei\tlichen / oder anderm leiblichen ort / Sondern eben in dem \elbigen leiblichen lande Canaan / vnd in dem \elbigen leiblichen Jeru\alem / wie es verhei\\en war. Da hin \ie aus allen Landen widerbracht waren. VNd da \ie den \elben Bund nicht wolten / oder je nicht jr viel wolten annemen / i\t er gleichwol ein ewiger Bund blieben / Nicht allein zu Jeru\alem / vnd in dem \elben Lande / Sondern auch von dannen ausbrochen in alle vier Ort der Welt / Vnd bleibt auch heutiges tages / beide / zu Jeru\alem vnd allenthalben. Denn die \tet Jeru\alem i\t noch da / vnd i\t Chri\tus Herr vnd König da\elbs / wie in aller Welt / hilfft vnd erhöret alle die da \elbs \ind / oder dahin komen / wie in aller Welt / Le\\t dieweil den Mahometh mit \einer Tyranney / vnd den Bap\t mit \einer Geuckeley machen / was \ie machen / Er i\t vnd bleibt HErr vber alles. DAS die Jüden nu \o fe\t \tehen auff dem namen J\rael / vnd rhümen / wie \ie allein J\rael / wir aber Heiden \ind / Das i\t war / nach dem er\ten \tück vnd nach dem alten bund Mo\e / der nu lenge\t erfüllet i\t. Aber nach dem andern \tück / vnd newen Bund / \ind \ie nicht mehr J\rael / Denn es \ol alles New \ein / vnd J\rael hat mü\\en auch new werden. Vnd \ind allein die der rechte J\rael / die den newen Bund (zu Jeru\alem ge\tifftet vnd angefangen) angenomen haben. DEnn nach dem alten Bunde bin ich kein J\rael noch Jüde / Aber nu rhüme ich mich / das ich S. Paulus \on bin / vnd ein J\rael oder BenJamin / Denn er i\t mein Vater / Nicht der alte Paulus / \ondern der new Pau. der doch der \elbe alte Paulus i\t / Aber aus dem alten Paulo ein newer Paulus worden in Chri\to / vnd hat mich gezeuget in Chri\to durchs Euangeli. das ich jm ehnlich bin nach dem newen Bund. Al\o \ind alle Heiden / \o Chri\ten \ind / die rechten J\raeliten vnd newe Jüden / aus Chri\to dem edle\ten Jüden geborn. Darumb ligts alles an dem newen Bund / den der Me\\ias \tifften / vnd alles new machen \olt / wie er gethan hat. VND i\t die\e Regel wol zu mercken / Denn wo die Propheten reden von J\rael das er gantz \olle widerkomen oder ver\amlet werden / Als Mich. ij. Ezech. xx. vnd der gleichen / Das i\t gewi\lich vom newen Bund vnd vom newen J\rael geredt / da nicht einer wird au\\en bleiben / vom ewigen reich Chri\ti. Aber vom alten J\rael i\ts nicht möglich zu ver\tehen / Denn es i\t der mehrer teil in A\\yrien vnd Babylonien blieben / beide / tod vnd lebendig / vnd gar wenig widerkomen / wie E\ra die \elben alle zelet. Mich. 2; Ezech. 20. ABer die Jüden wollen den Me\\iam haben nach dem alten Bund / vnd die\es newen Bunds nicht achten. So feilen \ie alles beides / \chweben zwi\chen Himel vnd Erden. Den newen wollen \ie nicht / den alten können \ie nicht haben / Darumb i\t auch die Schrifft jnen ver\iegelt / Je\a. xxix. vnd ver\tehen keinen Propheten. Vnd \itzen \o / on Regiment / beide leiblich vnd gei\tlich. Das leiblich vnd jrdi\che haben \ie nicht (denn \ie haben keinen König noch Herrn / noch Königreich oder Für\tenthum) Das gei\tlich haben \ie auch nicht / Denn \ie wollen den newen Bund nicht annemen / vnd mü\\en al\o on Prie\terthum bleiben. Summa \ie verachteten die\en newen Bund nicht allein / \ondern verfolgeten / vnd wolten jn vertilgen vnd nicht leiden / vnd \ind mit jrem Bund drüber zu nicht worden. VND wenn gleich Jeru\alem \ampt dem gantzen alten We\en hette mügen bleiben / \o hette doch der newe Bund mü\\en komen / vnd alles new machen / die Schrifft zu erfüllen. Wie es itzt in der Chri\tenheit \tehet / nemlich / das zu Jeru\alem hette mü\\en ein Apo\tel / Bi\\choff / oder Predeger \ein / wie Chri\tus \elbs angefangen / der da\elbs die kirche Chri\ti hette mü\\en regiern / Euangelium predigen / teuffen / Sacrament reichen / ab\oluiren / binden etc. Hette es nicht wöllen thun der Hohepri\ter Caiphas oder ein ander / So hette es mü\\en ein Apo\tel oder der Apo\tel Nachkomen einer thun / Wie es denn bis daher ge\chehen i\t / vnd ge\chehen mus / Vnd al\o doch das ewige reich Chri\ti auch in dem alten Jeru\alem regiern / \o wol als in aller Welt / wie die Weis\agung verhei\\en hatte vnd haben wil / Vnd were al\o das alte reich Mo\e da blieben / als ein weltlich Regiment. GLeich wie in aller Welt / das alte weltliche zeitliche Regiment bleibet / vnd nichts hindert / das darunter vnd darinnen das newe / gei\tliche / ewige Regiment vnd reich Chri\ti auff Erden ge\tifftet i\t / vnd \ein eigen we\en hat / wie wir fur augen \ehen. Sonderlich / wo frome Könige vnd Für\ten \ind / die \olch new / ewig reich Chri\ti in jrem altem Regiment leiden / oder \elbs auch annemen / fordern vnd drinnen \ein wollen / als Chri\ten. Son\t i\t das mehrer teil Könige / Für\ten vnd Herrn des alten Regiments / dem newen Bund vnd Reich Chri\ti / eben \o gifftig / bitter feind / vnd verfolgens / vnd wollens vertilgen / als die Jüden zu Jeru\alem / Gehen auch weidlich / wie jene / drüber zu boden / wie Rom ge\chehen i\t / vnd andern auch ge\chehen wird. Denn Chri\tus new Reich mus bleiben / weil es ein ewig Reich verhei\\en i\t / vnd das alte Reich mus zu letzt vntergehen. VND i\t gut zu rechen / Weil Gott \elbs \olch Reich ein new Reich hei\\t / \o mus es gar viel ein herrlicher Reich \ein / weder das alte gewe\t oder noch i\t vnd hat Gott willen gehabt / gar viel ein be\\ers zu machen / weder das alte i\t / Vnd wenn \chon kein ander Herrligkeit hie were / \o i\t das allein vber alle ma\\e herrlich gnug / das es ein ewig Reich \ol \ein / das nicht auffhöre / wie das alte oder weltliche Reich. NV \ind darüber die\e vnme\liche herrliche Güter drinnen / Vergebung der \ünden / Friede mit Gott / Sicherheit vom ewigen Tode / vnd allem vbel / Gemein\chafft göltlicher Maie\tet / aller Engel vnd Heiligen / Freude vnd Lu\t an allen Creaturn / auch nach dem Leibe / Denn der \elbige Leib / der jtzt der alte Leib i\t / \ol auch new werden \ampt allen Creaturn / wie die Seele new zu werden angefangen hat im Glauben. DArumb thun die Jüden auch jnen \elbs vnrecht vnd \chaden / das \ie begern durch Me\\ia / nicht dis newe Reich / Sondern eben das vorige alte / vergengliche Reich / darin \ilber / gold / güter / gewalt / ehre / lu\t vnd freud nach dem \terblichen Flei\ch be\e\\en wird / welche fur Gott gar geringe / ja gar nichts ge\chetzt \ind. Denn wo er \olch Reich hette wollen verhei\\en / würde ers nicht ein new / anders vnd be\\ers Reich nennen. VND vber die\er Welt güter kan ja nichts anders / newes / be\\ers hei\\en / on allein die gei\tlichen / ewigen / \eligen güter im Himel / da kein bö\es noch vbel vnter \ein kan. Aber vnter den jrdi\chen / alten / zeitlichen gütern / wenn \ie gleich \o herrlich weren / als die Jüden von jrem Me\\ia treumen / \o mus doch viel bö\es vnd viel vbels drunter \ein vnd bleiben / Zum allerwenig\ten der tod vnd ende \olcher güter. SOlche zwey \tück leret vns auch He\ekiel. Das er von der Widerkunfft aus Babylon das Volck trö\tet / Aber viel mehr von dem newen J\rael vnd reich Chri\ti weis\agt. Das i\t \ein Ge\icht vom Wagen / vnd fa\t auch \ein Tempel am letzten teil \eines Buchs.

Vnterrichtung: wie das Gebet he\ekielis in den letzten capit. von dem xl. an / bis ans ende des propheten / zu ver\tehen \ey.

WER dis gebew des Tempels / Altars / Stad vnd Landes / \o He\ekiel hie be\chreibt / ver\tehen wil / der mus Lyram fur \ich nemen / mit \einen Figuren vnd Glo\en / Son\t wird er \ich vergeblich drinnen mühen vnd erbeiten. Vnd weil wir die Figur nicht haben wi\\en auffs Papir be\\er zu geben / Haben wir \ie la\\en an\tehen / vnd zum Lyra den Le\er gewei\et / Denn auch nicht müglich i\t / ein Gebew auffs Papir zu entwerffen / Sondern mü\te ein ge\chnitzt Mu\ter machen. WAs es aber bedeutet / haben die Lerer einer \on\t / der ander \o gedacht. Aber fur allen / i\t der Jüden vnd jrer gleichen ver\tand zuuerwerffen / die da meinen / Es \olle \ein der dritte Tempel / der durch jren künfftigen Me\\ia gebawet werden mü\\e / vnd rhümen viel vnd gro\\e herrligkeit dauon / in jrer nerrichten vergeblichen Hoffnung. Vnd \ehen nicht die blinden vnd groben Leute / Das der Text \olche jre Trewme nicht leiden kan / wie es Lyra auch gewaltiglich vberwei\et. Denn He\ekiel nicht \agt / Das die\e Stad \olle Jeru\alem hei\\en / auch nicht an dem Ort \tehen / da Jeru\alem gelegen i\t / welche gegen Mitternacht / am Berge hanget / vnd der Tempel mitten drinnen auff dem hügel Morija \tund vnd das \chlos Zion zu öber\t gegen Mittage. ABer die\e \tad He\ekielis \ol gegen Mittage ligen / vnd \pricht / Sie \olle hei\\en / Dominus ibi. Da Gott / oder / Gott da / das i\t / Da Gott \elbs i\t. Vnd der Tempel \ol nicht drinnen \ein / Sondern wie die rechnung gibt / wol \ieben guter / gro\\er / deud\cher Meilewegs von der Stad gegen mitternacht. Vnd die Stad auffm hohen Berge \ol haben bey neun / guter / gro\\er deud\cher meilen / beide in die lenge vnd breite / das die Ringmaur begreiffe vmb vnd vmb xxxvj. deud\cher meile / Das mag ein Stedlin hei\\en / vnd ein Berglin / darauff \ie ligt. Wenn nu ein Bürger am ende der Stad gegen Mittag wonend / zur Kirchen oder Tempel gehen wolt / der mu\te \echzehen meil weges gehen / als neun durch die Stad / vnd darnach \ieben bis zum Tempel. Solch vngereimbt ding \ehen die blinden Jüden nicht / das es nicht kan ein leiblich Gebew \ein / viel weniger an dem Ort / da Jeru\alem gelegen i\t / wie \ie doch fel\chlich hoffen. AVch \ol ein gros Wa\\er inwendig aus dem Tempel flie\\en ins Todemeer (welchs die Papi\ten von jrem Weihwa\\er \ingen / als die Narren) Das \ich in keinem weg reimet / mit der land\chafft J\rael. DAzu werden die Stemme vnd das land J\rael auch viel anders vnd weiter geteilet / vnd geordent. Al\o / das die Stad vnd der Tempel in keinem \tam J\rael ligen \ol / So doch zuuor Jeru\alem im \tam BenJamin gelegen i\t / wie das alles vnd viel mehr der Text klerlich gibt. DER Altar \ol auch xj. ellen hoch vnd oben xiiij. ellen breit \ein / Das ein Prie\ter / wenn er \chon die Treppen hinauff \teiget / dennoch mus er einen Arm haben \ieben ellen lang / das er mitten auff den Altar reichen / vnd die Opffer zurichten könne. Das mü\te ja auch ein eben Prie\terlin \ein / der funffzehen oder \echzehen guter gro\\er ellen gros oder lang were. DARumb i\t dis Gebew He\ekielis nicht von einem new leiblichen Gebew zu ver\tehen. Sondern wie der Wagen im anfang / Al\o auch das Gebew am ende nichts anders i\t / denn das reich Chri\ti / die heilige Kirche / oder Chri\tenheit hie auff Erden / bis an den Jüng\ten tag. WJE aber alle \tücke zu deuten vnd zu\etzen \ind eigentlich / Das wollen wir \paren bis in jenes Leben / wenn wir den gantzen Baw / als denn allerding bereit vnd fertig \ehen werden. Jtzt weil es noch im bawen gehet / vnd viel Stein vnd Holtz / hie zugehörig / noch nicht geborn \ind / \chweige gezimmert / können wirs nicht alles \ehen / J\t gnug / das wir wi\\en / Es \ey Gottes Haus / vnd \ein eigen Gebew / darin wir alle \ind. WER mü\\ig vnd lu\tig i\t / der kan wol viel drinnen \ehen vnd for\chen / wenn er Gottes wort vnd die Sacrament / mit jren krefften vnd wirckungen / \o der heilig Gei\t dadurch wirckt in der Chri\tenheit / fur \ich nemen vnd reimen wil / Vnd die offenbarung Johannis kan auch dazu helffen.


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