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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 4

VND du Men\chenkind / Nim einen Ziegel / den lege fur dich / vnd entwirff drauff die \tad Jeru\alem.
2 Vnd mache eine Belegerung drümb / vnd bawe ein Bolwerg drumb / vnd grabe eine Schut drumb / vnd mache ein Heer drumb / vnd \telle Böcke (1) rings vmb \ie her.
3 Fur dich aber nim eine ei\erne Pfanne / die las eine ei\erne Maur \ein zwi\chen dir vnd der Stad / vnd richte dein Ange\icht gegen \ie / vnd belegere \ie / Das \ey ein Zeichen dem hau\e J\rael.
4 DV \olt dich auch auff deine lincken Seiten legen / vnd die mi\\ethat des hau\es J\rael / auff die\elbigen legen / So viel tage du darauff lige\t / \o lange \oltu auch jre mi\\ethat tragen.
5 Jch wil dir aber die jar jrer mi\\ethat / zur anzal der tage machen / nemlich / drey hundert vnd neunzig tage / So lange \oltu die mi\\ethat des hau\es J\rael tragen.
6 Vnd wenn du \olchs ausgericht ha\t / \oltu darnach dich auff deine rechten Seiten legen / vnd \olt tragen die mi\\ethat des hau\es Juda / vierzig tage lang / Denn ich dir hie auch ja einen tag fur ein jar gebe.
7 VND richte dein Ange\icht vnd deinen blo\\en Arm wider das belegert Jeru\alem / vnd weis\age wider \ie.
8 Vnd \ihe / Jch wil dir Stricke anlegen / das du dich nicht wenden müge\t von einer \eiten zur andern / bis du die tage deiner Belegerung volendet ha\t.
9 So nim nu zu dir Weitzen / Ger\ten / Bonen / Lin\en / Hirs vnd Spelt / vnd thu es alles in ein Fa\\ / vnd mache dir \o viel Brot draus / \o viel tage du auff deiner \eiten lige\t / das du drey hundert vnd neunzig tage dran zu e\\en habe\t.
10 Al\o / das deine Spei\e / die du teglich e\\en mu\t / \ey zwenzig \ekel \chweer / Solchs \oltu von einer zeit zur andern e\\en.
11 Das Wa\\er \oltu auch nach der mas trincken / nemlich das \echste Teil vom Hin / vnd \olt \olchs auch von einer zeit zur andern trincken.
12 Ger\tenkuchen \oltu e\\en / die du fur jren augen / mit Men\chen mi\t (2) / backen \olt.
13 Vnd der HERR \prach / Al\o mü\\en die kinder J\rael jr vnrein Brot e\\en vnter den Heiden / dahin ich \ie ver\to\\en habe.
14 JCH aber \prach / Ah HErr HERR / Sihe / meine Seele i\t noch nie vnrein worden / Denn ich habe von meiner Jugent auff / bis auff die\e zeit / kein A\\ noch zuri\\ens ge\\en / vnd i\t nie kein vnrein Flei\ch in meinen mund komen.
15 Er aber \prach zu mir / Sihe / Jch wil dir Kuemi\t fur Men\chen mi\t zu la\\en / damit du dein Brot machen \olt.
16 Vnd \prach zu mir / Du Men\chenkind / \ihe / Jch wil den vorrat des Brots zu Jeru\alem wegnemen / das \ie das Brot e\\en mü\\en nach dem gewicht / vnd mit kumer / vnd das wa\\er nach dem mas / mit kumer trincken.
17 Darumb das an Brot vnd Wa\\er mangeln wird / vnd einer mit dem andern trauren / vnd in jrer mi\\ethat ver\chmachten \ollen.


(1) Das waren vor zeiten Arietes / damit man die Mauren vmb\ties.
(2) Er hat mü\\en kochen bey \olchem mi\t / wie man mit ra\en vnd kuemi\t kochet / Er reucht aber die Spei\e nach dem fewr. Al\o \olten \ie auch in \olche not vnd Hunger komen / das \ie kein recht fewr noch brot haben \olten.

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