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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 13

VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
2 Du Men\chenkind / Weis\age wider die Propheten J\rael / vnd \prich zu denen / \o aus jrem eigen hertzen weis\agen / Höret des HERRN wort /
3 \o \pricht der HErr HERR / Weh den tollen Propheten / die jrem eigen Gei\t folgen / vnd haben doch nicht Ge\ichte.
4 O J\rael / Deine Propheten \ind / wie die Füch\e in den Wü\ten.
5 Sie tretten nicht fur die Lücken / vnd machen \ich nicht zur Hürten vmb das haus J\rael / vnd \tehen nicht im \treit / am tage des HERRN.
6 Jr Ge\ichte i\t nichts / vnd jr weis\agen i\t eitel Lügen. Sie \prechen / Der HERR hats ge\agt / So \ie doch der HERR nicht ge\and hat / vnd mühen \ich / das \ie jr ding erhalten.
7 J\ts nicht al\o / das ewr Ge\ichte (1) i\t nichts / vnd ewr weis\agen i\t eitel Lügen? Vnd \precht doch / der HERR hats geredt / So ichs doch nicht geredt habe. Jere. 23.
8 DArumb \pricht der HErr HERR al\o / Weil jr das predigt / da nichts aus wird / vnd Lügen weis\agt / So wil ich an euch / \pricht der HErr HERR /
9 vnd meine Hand \ol komen vber die Propheten / \o das predigen / da nichts aus wird / vnd lügen weis\agen. Sie \ollen in der ver\amlunge meines Volcks nicht \ein / vnd in die zal des hau\es J\rael nicht ge\chrieben werden / noch ins land J\rael komen / Vnd jr \olt erfaren / das ich der HErr HERR bin.
10 Darumb / das \ie mein Volck verfüren / vnd \agen / friede / So doch kein friede i\t / Das volck bawet die Wand (2) / \o tünchen \ie die\elben mit lo\em Kalck.
11 Sprich zu den Tünchern / die mit lo\em Kalck tünchen / Das abfallen wird / Denn es wird ein Platzregen komen / vnd werden gro\\e Hagel komen / die es fellen / vnd ein Windwürbel wird es zurei\\en /
12 Sihe / \o wird die Wand einfallen. Was gilts / denn wird man zu euch \agen / Wo i\t nu das getünchte / das jr getüncht habt. Pro. 1.
13 SO \pricht der HErr HERR / Jch wil einen Windwürbel rei\\en la\\en in meinem grim / vnd einen Platzregen in meinem zorn / vnd gro\\e Hagel\teine im grim / die \ollens alles vmb\to\\en.
14 Al\o wil ich die Wand vmbwerffen / die jr mit lo\em Kalck getüncht habt / vnd wil \ie zuboden \to\\en / das man jren Grund \ehen \ol das \ie da lige / Vnd jr \olt drinnen auch vmbkomen / vnd erfaren / das ich der HERR \ey.
15 Al\o wil ich meinen grim volenden an der Wand / vnd an denen / die \ie mit lo\em Kalck tünchen / vnd zu euch \agen / Hie i\t weder Wand noch Tüncher.
16 Das \ind die Propheten J\rael / die Jeru\alem weis\agen vnd predigen von friede / So doch kein friede i\t / \pricht der HErr HERR.
17 VND du Men\chenkind / richte dein ange\ichte wider die Töchter in deinem Volck / welche weis\agen aus jrem hertzen / vnd weis\age wider \ie /
18 vnd \prich / So \pricht der HErr HERR / Weh euch / die jr Kü\\en machet den Leuten vnter die arme / vnd Pföle zu den Heubten / beide Jungen vnd Alten / die \eelen zu fahen / Wenn jr nu die Seelen gefangen habt vnter meinem Volck / verhei\\t jr den \elbigen das Leben.
19 Vnd entheiliget mich in meinem Volck / vmb einer hand vol Ger\ten vnd bi\\en Brots willen / Damit / das jr die Seelen zum Tod verurteilet / die doch nicht \olten \terben / vnd vrteilet die zum Leben / die doch nicht leben \olten / durch ewr Lügen vnter meinem Volck / welchs gern Lügen höret.
20 DARumb \pricht der HErr HERR / \ihe / Jch wil an ewr Kü\\en / damit jr die Seelen fahet vnd vertrö\tet / vnd wil \ie von ewren Armen wegrei\\en vnd die Seelen / \o jr fahet vnd vertrö\tet / los machen.
21 Vnd wil ewre Pföle zurei\\en / vnd mein Volck aus ewr hand erretten / das jr \ie nicht mehr fahen \ollet / vnd \ollet erfaren / das ich der HERR \ey.
22 Darumb / das jr das hertz der Gerechten (3) / fel\chlich betrübet / die ich nicht betrübet habe / vnd habt ge\terckt die hende der Gottlo\en / das \ie \ich von jrem bö\en we\en nicht bekeren / damit \ie lebendig möchten bleibe.
23 Darumb \olt jr nicht mehr vnnütze Lere predigen noch weis\agen / Sondern ich wil mein Volck aus ewren henden erretten / Vnd jr \olt erfaren / das ich der HERR bin.

(1) Jre predigt / vnd lere.
(2) Das i\t / erbeiten vnd thun / was man leret. Tünchen i\t verhei\\en vnd trö\ten / das es \olle gut werden. So doch beides verloren i\t / vnd eitel fal\che lügen \ind.