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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das er\te Buch Mo\e

Capitel 32

JAcob aber zoch \einen weg / Vnd es begegneten jm die Engel Gottes.
2 Vnd da er \ie \ahe / \prach er / Es \ind Gottes Heere / Vnd hies die \elbige \tet / Mahanaim (1). P\al. 34.
3 Jacob aber \chicket Boten fur jm her / zu \einem Bruder E\au ins land Seir / in der gegend Edom /
4 vnd befalh jnen / vnd \prach / Al\o \agt meinem herrn E\au / Dein knecht Jacob le\\t dir \agen / Jch bin bis daher bey Laban lange au\\en gewe\t /
5 vnd habe rinder vnd e\el / \chafe / Knecht vnd Megde /
6 Vnd habe ausge\and dir meinem Herrn an zu\agen / das ich gnade fur deinen augen fünde.
7 DJe Boten kamen wider zu Jacob / vnd \prachen / Wir kamen zu deinem bruder E\au / vnd er zeucht dir auch entgegen mit vier hundert Man. Da furcht \ich Jacob \eer / vnd jm ward bange / Vnd teilet das Volck das bey jm war / vnd die \chafe / vnd die rinder / vnd die kamel / in zwey Heere /
8 vnd \prach / So E\au kompt auff das eine Heer / vnd \chlegt es / \o wird das vbrige entrinnen.
9 Weiter \prach Jacob. GOtt meines vaters Abraham / vnd Gott meines vaters J\aac / HERR / der du zu mir ge\agt ha\t / Zeuch wider in dein Land / vnd zu deiner Freund\chafft / Jch wil dir wolthun /
10 Jch bin zu geringe aller barmhertzigkeit vnd aller trewe / die du an deinem Knechte gethan ha\t (Denn ich hatte nicht mehr weder die\en Stab / da ich vber die\en Jordan gieng / vnd nu bin ich zwey Heere worden)
11 Errette mich von der hand meines Bruders / von der hand E\au / Denn ich fürchte mich fur jm / das er nicht kome / vnd \chlage mich / die Mütter \ampt den Kindern.
12 Du ha\t ge\agt / Jch wil dir wolthun / vnd deinen Samen machen / wie den \and am meer / den man nicht zelen kan fur der menge. Gen. 31.
13 VND er bleib die nacht da / Vnd nam von dem das er fur handen hatte / Ge\chenck \einem bruder E\au /
14 zwey hundert ziegen / zwenzig böcke / zweyhundert \chafe / zwenzig wider /
15 vnd drei\\ig \eugende kamel mit jren füllen / vierzig küe / vnd zehen farren / zwenzig e\elin mit zehen füllen.
16 Vnd thet \ie vnter die hand \einer Knechte / ja eine Herde \onderlich / vnd \prach zu jnen / Gehet vor mir hin / vnd la\\et raum zwi\chen einer Herde nach der andern /
17 Vnd gebot dem Er\ten / vnd \prach. WEnn dir mein bruder E\au begegnet vnd dich fraget / Wen gehöre\tu an / vnd wo wiltu hin / vnd wes i\ts / das du fur dir treibe\t?
18 Soltu \agen / Es gehöret deinem knechte Jacob zu / der \endet Ge\chenck \einem herrn E\au / vnd zeucht hinder vns hernach.
19 Al\o gebot er auch dem Andern / vnd dem Dritten / vnd allen die den Herden nach giengen / vnd \prach / Wie ich euch ge\agt habe / \o \aget zu E\au / wenn jr jm begegnet.
20 Vnd \aget ja auch / \ihe / Dein knecht Jacob i\t hinder vns / Denn er gedacht / Jch wil jn ver\ünen mit dem Ge\chenck / das vor mir her gehet / darnach wil ich jn \ehen / vieleicht wird er mich annemen.
21 AL\o gieng das Ge\chenck vor jm her / Aber er bleib die \elbe nacht beim Heer.
22 Vnd \tund auff in der nacht / vnd nam \eine zwey Weiber / vnd die zwo Megde / vnd \eine eilff Kinder / vnd zoch an den furt Jaboc /
23 nam \ie vnd füret \ie vber das Wa\\er / das hinüber kam was er hatte /
24 Vnd bleib allein. DA rang (2) ein Man mit jm bis die morgenröte anbrach.

25 Vnd da er \ahe / das er jn nicht vbermocht / rüret er das Gelenck \einer hüfft an / Vnd das gelenck \einer hüfft ward vber dem ringen mit jm / verrenckt.
26 Vnd er \prach / Las mich gehen / denn die morgenröte bricht an / Aber er antwortet / Jch las dich nicht / du \egene\t mich denn.
27 Er \prach / Wie hei\\estu? Er antwortet / Jacob.
28 Er \prach / Du \olt nicht mehr Jacob hei\\en / \ondern J\raEl (3) / Denn du ha\t mit Gott vnd mit Men\chen gekempfft / vnd bi\t obgelegen.
29 VND Jacob fraget jn / vnd \prach / Sage doch / wie hei\\estu? Er aber \prach / Warumb frage\tu / wie ich hei\\e? Vnd er \egenete jn da\elbs.
30 Vnd Jacob hies die \tet Pniel (4) / Denn ich habe Gott von ange\icht ge\ehen / vnd meine Seele i\t gene\en.
31 Vnd als er fur Pnuel vber kam / gieng jm die Sonne auff / Vnd er hincket an \einer Hüfft /
32 daher e\\en die kinder J\rael keine \panader auff dem gelenck der hüfft / bis auff den heutigen tag / Darumb / das die \panader an dem gelenck der hüfft Jacob gerüret ward.


(1) Hei\\t Heerlager.
(2) Jm Ebrei\chen kompt ringen vom \taub her / Als wenn Zween miteinander ringen / das der \taub \ich erhebt vnd dicke vmb \ie wird. Vnd lautet \o viel / Es \teubet ein Man mit jm / das i\t / Ein hefftiger Kampff war es / das \ol niemand ver\tehen / denn die Erfarung.
(3) J\rael kompt von Sara / das hei\\et kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Für\t oder Herr / vnd Sara ein Für\tin oder Fraw hei\\t / vnd J\rael ein Für\t oder Kempffer Gottes / das i\t / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs ge\chicht durch den glauben der \o fe\t an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
(4) Pniel oder Pnuel / hei\\t Gottes ange\icht oder erkentnis. Denn durch den glauben im \treit des Creutzes lernet man Gott recht erkennen vnd erfaren / So hats denn keine Not mehr, \o gehet die Sonne auff.

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