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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 26

WJe der \chnee im Sommer / vnd regen in der Erndte / Al\o reimet \ich dem Narren ehre (1) nicht.
2 Wie ein Vogel da hin feret vnd eine Schwalbe fleuget / Al\o ein vnuerdienet Fluch trifft nicht.
3 Dem Ro\\ ein gei\\el / vnd dem E\el ein zaum / Vnd dem Narren eine Ruten auff den rücken.
4 Antworte dem Narren nicht nach \einer narrheit / Das du jm nicht auch gleich werde\t.
5 Antworte aber dem Narren nach \einer narrheit / Das er \ich nicht wei\e la\\e düncken.
6 Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet / Der i\t wie ein Lamer an fü\\en / vnd nimpt \chaden.
7 Wie einem Kröpel das tantzen / Al\o \tehet den Narren (2) an von Weisheit reden.
8 Wer einem Narren ehre anlegt / Das i\t als wenn einer einen Edlen\tein auff den Raben\tein würffe.
9 Ein Spruch in eins Narren mund / J\t wie ein Dornzweig (3) der in eins Truncken hand \ticht.
10 Ein guter Mei\ter macht ein ding recht / Aber wer einen Hümpler dinget / dem wirds verderbet.
11 wie ein hund \ein ge\peiets wider fri\\t / Al\o i\t der Narr der \eine narrheit wider treibt. 2. Pet. 2.
12 Wenn du einen \ihe\t / der \ich Wei\e düncket / Da i\t an eim Narren mehr hoffnung denn an jm.
13 DEr Faule \pricht / Es i\t ein junger Lew auff dem wege / Vnd ein Lew auff den ga\\en.
14 Ein Fauler wendet \ich im bette / Wie die thür in der angel.
15 Der Faule verbirgt \eine hand in dem töpffen / Vnd wird jm \aur / das er \ie zum munde bringe. Sup. 19.
16 Ein Fauler dunckt (4) \ich wei\er / Denn \ieben die da Sitten leren.
17 WEr furgehet vnd \ich menget in frembden hadder / Der i\t wie einer der den Hund bey den ohren zwecket.
18 Wie einer heimlich mit ge\chos vnd pfeilen \cheu\t vnd tödtet. /
19 Al\o thut ein fal\cher Men\ch mit \einem Nehe\ten / vnd \pricht darnach / Jch hab ge\chertzt (5).
20 WEnn nimer holtz da i\t / \o verle\cht das fewr / Vnd wenn der Verleumbder weg i\t / \o höret der hadder auff.
21 Wie die kolen ein glut vnd holtz ein fewr / Al\o richt ein zencki\cher Man hadder an.
22 Die wort des Verleumbders \ind wie \chlege / Vnd \ie gehen durchs hertz. Sup. 18.
23 Gifftiger mund vnd bö\es hertz / J\t wie ein Scherben mit \ilber\chaum vberzogen.
24 Der Feind wird erkand bey \einer rede / Wiewol er im hertzen fal\ch i\t.
25 Wenn er \eine \timme hold\elig macht / \o gleube jm nicht / Denn es \ind \ieben Grewel in \einem hertzen.
26 Wer den Ha\\ heimlich helt \chaden zu thun / Des bosheit wird fur der Gemeine offenbar werden.
27 Wer eine Gruben macht / der wird drein fallen / Vnd wer einen \tein waltzet / auff den wird er komen. P\al. 7.
28 Ein fal\che Zunge ha\\et der jn \traffet / Vnd ein Heuchelmaul richtet verderben an.


(1) Ehre i\t / gut / reichthum vnd alles da man ehre von hat.
(2) Narren \ollen nicht klug \ein Vnd wöllen doch jmer klügeln.