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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomos

Capitel 24

FOlge (1) nicht bö\en Leuten / Vnd wünd\che nicht bey jnen zu \ein.
2 Denn jr hertz trachtet nach \chaden / Vnd jre lippen raten zu vnglück.
3 DVrch Weisheit wird ein Haus gebawet / Vnd durch ver\tand erhalten.
4 Durch ördentlich (2) haushalten werden die Kamer vol / Aller kö\tlicher lieblicher Reichthum.
5 Ein wei\er Man i\t \tarck / Vnd ein vernünfftiger Man / i\t mechtig von krefften.
6 Denn mit Rat mus man krieg füren / Vnd wo viel Rat geben \ind / da i\t der Sieg.
7 Weisheit i\t dem Narren zu hoch / Er thar \einen mund im Thor nicht auffthun.
8 Wer jm \elbs \chaden thut / Den hei\\t man billich einen Ertzbö\ewicht (3).
9 Des Narren tücke i\t \ünde / Vnd der Spötter i\t ein grewel fur den Leuten.
10 Der i\t nicht \tarck (4) / Der in der not nicht fe\t i\t.
11 ERrette die \o man tödten (5) wil / Vnd entzeuch dich nicht von denen / die man würgen wil.
12 Sprich\tu / \ihe / Wir ver\tehens nicht / Mein\tu nicht der die hertzen wei\et / merckets? vnd der auff die \eelen acht hat / kennets? Vnd vergilt dem Men\chen nach \einem werck.
13 JSs mein Son / honig (6) / denn es i\t gut / Vnd honig \eim i\t \ü\\ in deinem hal\e.
14 Al\o lerne die Weisheit / Fur deine Seelen. Wenn du \ie finde\t / So wirds hernach wolgehen / Vnd deine hoffnung wird nicht vmb \on\t \ein.
15 Laure nicht als ein Gottlo\er auff das haus des Gerechten / Ver\töre \eine ruge (7) nicht.
16 Denn ein Gerechter felt (8) \ieben mal vnd \tehet wider auff / Aber die Gottlo\en ver\incken in vnglück.
17 FRewe dich des falles deines Feindes nicht / Vnd dein hertz \ey nicht fro vber \einem Vnglück.
18 Es möcht der HERR \ehen vnd jm vbel gefallen / Vnd \einen zorn von jm wenden.
19 ERzürne dich nicht vber den Bö\en / Vnd eiuer nicht vber die Gottlo\en.
20 Denn der Bö\e hat nichts zu hoffen / Vnd die Leuchte der Gottlo\en wird verle\\chen.
21 MEin kind / fürchte den HERRN vnd den König / Vnd menge dich nicht vnter die Auffrüri\chen.
22 Denn jr Vnfal wird plötzlich ent\tehen / Vnd wer weis wenn beider vnglück kompt?
23 DJs kompt auch von den Wei\en / Der per\on an\ehen im Gericht i\t nicht gut.
24 Wer zum Gottlo\en \pricht / du bi\t From / Dem fluchen die Leute / vnd ha\\et das Volck.
25 Welche aber \traffen / die gefallen wol / Vnd kompt ein reicher Segen auff \ie.
26 Ein richtiges antwort / J\t wie ein lieblicher Ku\\.
27 Richte drau\\en dein ge\chefft aus / Vnd erbeite deinen acker / Darnach bawe dein haus.
28 Sey nicht Zeuge on vr\ach wider deinen Nehe\ten / Vnd betreug nicht mit deinem munde. Sup. 14.
29 Sprich nicht / Wie man mir thut / \o wil ich wider thun / Vnd eim jglichen \ein werck vergelten. Sup. 20.
30 JCh gieng fur dem acker des Faulen / Vnd fur dem Weinberg des Narren.
31 Vnd \ihe / da waren eitel Ne\\el drauff vnd \tund vol Di\teln / Vnd die maur war eingefallen.
32 Da ich das \ahe / nam ichs zu hertzen / Vnd \chawet vnd lernete dran.
33 Du wilt ein wenig \chlaffen vnd ein wenig \chlummern / vnd ein wenig die hende zu \amen thun / das du ruge\t (9). Sup. 6.
34 Aber es wird dir dein armut komen wie ein Wanderer / vnd dein mangel / wie ein gewapneter Man.


(1) Das i\t / Las dich dein arm bös leben nicht verdries \en / das du den bö\en in jrem guten leben wölle\t folgen.
(2) Wens ördentlich im hau\e gehalten wird das \chafft mehr denn gro\\e erbeit. Als wenn man gibt / wo / wenn / wem man \ol etc. Sic impetus non e\t fortis, \ed con\ilium e\t potens.
(3) Etliche \ind \o boshafftig / das \ie jn \elbs gern \chaden thun / da mit jr Nehe\ter noch grö\\er \chaden leiden mü\\e. Als der jm lies ein auge aus\techen / das dem andern zwey augen ausge\tochen würden.