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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Die Sprüche Salomonis

Capitel 5

MEin kind / Merck auff meine Weisheit / neige dein ohre zu meiner Lere.

2 Das du behalte\t guten Rat / vnd dein mund wi\\e vnter\cheid zu haben.

3 Denn die lippen der Huren \ind \ü\\e wie honig\eim / vnd jre Kele i\t gleter denn öle.

4 Aber hernach bitter wie Wermut / vnd \charff wie ein zwei\chneitig Schwert.

5 Jre fü\\e lauffen zum Tod hinunter / jre genge erlangen die Hell.

6 Sie gehet nicht \tracks auff dem wege des Lebens / vn\tete \ind jre tritt / das \ie nicht weis / wo \ie gehet.

7 SO gehorchet mir nu / meine Kinder / vnd weichet nicht von der rede meins mundes.

8 Las deine wege ferne von jr \ein / vnd nahe nicht zur thür jres Hau\es.

9 Das du nicht den Frembden (1) gebe\t deine ehre / vnd deine jar dem Grau\amen.

10 Das \ich nicht Frembde von deinem Vermügen \ettigen / vnd deine Erbeit nicht \ey in eins andern haus.

11 Vnd mü\\est er nach \eufftzen / wenn du dein Leib vnd Gut verzeret ha\t /

12 vnd \prechen / Ah wie hab ich die Zucht geha\\et? vnd mein hertz die \traffe ver\chmecht?

13 Vnd hab nicht gehorchet der \tim meiner Lerer / vnd mein ohre nicht geneigt zu denen die mich lereten?

14 Jch bin \chier in all vnglück komen / fur allen Leuten vnd allem Volck.

15 TRincke wa\\er aus deiner Gruben / vnd flü\\e aus deinem Brunnen.

16 Las deine Brünnen er aus flie\\en / vnd die Wa\\erbeche auff die ga\\en.

17 Habe du aber \ie alleine / vnd kein Frembder mit dir.

18 Dein Born \ey ge\egnet / Vnd frewe dich des Weibs deiner jugent.

19 Sie i\t lieblich wie eine Hinde (2) / vnd hold\elig wie ein Rehe / Las dich jre liebe allezeit \ettigen / vnd ergetze dich alle wege in jrer liebe.

20 MEin Kind warumb wiltu dich an der Frembden ergetzen / vnd hertze\t dich mit einer andern?

21 Denn jedermans wege \ind \tracks fur dem HERRN vnd er mi\\et gleich alle jre genge.

22 Die mi\\ethat des Gottlo\en wird jn fahen / vnd wird mit dem \trick \einer \ünde gehalten werden.

23 Er wird \terben / das er \ich nicht wil ziehen la\\en / vnd vmb \einer gro\\en Torheit willen / wirds jm nicht wolgehen.

(1) Denn die Hurer verzeren jr Gut / vnd leben mit bö\en Buben / die jnen darnach nicht Kleien / noch die Rinden geben. Wie dem Son im Euangelio ge\chah / da er \ein Gut verbra\\et hatte / Luc. 15.

(2) Das i\t auff Sprichworts wei\e geredt / al\o viel / Bleibe bey deim Weib / vnd halt dein Gut / das du es nicht vmbbringe\t mit Huren / \ondern andern da mit helffe\t. Denn kein lieblicher we\en auff Erden i\t / wo \ich Man vnd Weib freundlich zu\amen halten.