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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Die Weisheit Salomonis

Capitel 17

GRos vnd vn\agelich \ind deine Gerichte / HERR / Darumb feilen (1) auch die törichten Leute.
2 Denn da \ie meineten das heilige Volck zu vnterdrücken / wurden \ie / als die Vngerechten / der fin\ternis Gebundene / vnd der langen nacht Gefangene / vnd als die Flüchtigen / lagen \ie vnter den Dechern ver\chlo\\en fur der ewigen Weisheit.
3 Vnd da \ie meineten / jre \ünde \olten verborgen / vnd vnter einem blinden Deckel verge\\en \ein / wurden \ie grau\amlich zur\trewet / vnd durch Ge\pen\te er\chreckt.
4 Denn auch der Winckel / darin \ie waren / kundte \ie nicht on furcht bewaren / Da war gedöne vmb \ie her / das \ie er\chreckt / vnd \cheu\liche Laruen er\chienen / dauon \ie \icht ent\atzten.
5 Vnd das Fewr vermocht mit keiner macht jnen zu leuchten / noch die hellen flammen der Sterne / kundten die elende Nacht liecht machen.
6 Es er\chein jnen aber wol ein \elb brennend fewr / voller er\chrecknis / Da er\chracken \ie fur \olchem Ge\pen\te / das doch nichts war / vnd dachten / es were noch ein ergers dahinden / denn das \ie \ahen.
7 DAs gauckelwerck der \chwartzen kun\t (2) / lag auch darnider / vnd das rhümen von jrer kun\t ward zum \pot.
8 Denn die \ich vnterwunden die furcht vnd \chrecknis von den krancken Seelen zu treiben / wurden \elbs kranck / das man auch jrer furcht \pottet.
9 Vnd wenn \ie \chon keins \olcher \chrecknis hette er\chreckt / So hetten \ie doch mocht fur furcht vergehen / Da die Thier vnter \ie furen / vnd die Schlangen mit hauffen \o zi\\cheten / Das \ie auch in die lufft / welcher \ie doch nicht entberen kundten / nicht gern \ahen.
10 Denn das einer \o verzagt i\t / das macht \eine eigen bosheit / die jn vberzeugt vnd verdampt /
11 Vnd ein er\chrocken Gewi\\en / ver\ihet \ich jmerdar des erge\ten.
12 Denn furcht kompt daher / das einer \ich nicht trawet zuuerantworten / noch keine hülffe (3) weis.
13 Wo aber wenig tro\t im hertzen i\t / Da macht das\elbige verzagen benger / denn die plage \elbs. Exo. 9.
14 DJe aber / \o zu gleich die \elbigen nacht \chlieffen (welche ein grewliche vnd ein rechte Nacht / vnd aus der grewlichen Hellen winckel komen war)
15 wurden etliche durch grau\ame Ge\pen\te vmbgetrieben / Etliche aber fielen dahin / das \ie \ich des Lebens erwegeten. Denn es kam vber \ie eine plötzliche vnd vnuer\ehene Furcht /
16 das gleich / wo einer war / der drin ergriffen ward / der war gleich / wie im Kercker ver\chlo\\en / on ei\en verwaret /
17 er were ein Ackerman / oder Hirte / oder ein Erbeiter in der wü\ten / Sondern er mü\te / als vbereilet / \olche vnmeidliche not tragen.
18 Denn \ie waren alle zu gleich mit einerley Keten der fin\ternis gefangen. Exo. 10.
19 WO etwa ein Wind hauchet / oder die Vögel \ü\\e \ungen vnter den dicken zweigen / oder das Wa\\er mit vollem lauff rau\chet / oder die Steine mit \tarckem poltern fielen / oder die \pringenden Thier / die \ie nicht \ehen kundten / lieffen / oder die grau\amen wilden Thier heuleten / oder der widerhall / aus den holen Bergen \challet / So er\chreckt es \ie vnd machte \ie verzagt.
20 Die gantze Welt hatte ein helles
21 Allein vber die\en \tund ein tieffe Nacht / welche war ein bilde des Fin\ternis / das vber \ie komen \olte / Aber \ie waren jnen \elbs \chwerer / denn die fin\ternis.


(1) Das i\t / jr an\chlege wider die Gerechten gehen zu rücke / P\al. 86 Deine Feinde feilen.
(2) Exo. 9 Hatten die Zeuberer auch die Drü\e / wie ander Leute.
(3) Con\cientia mille te\tes.

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