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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Die Weisheit Salomonis

Capitel 8

Alle Welt kennet die\e ding des mehrer teil. Aber allein die Gleubigen wi\\en / das \ie Gottes Crea tur / vnd durchs wort vnd Gottes Weisheit / ge\chaffen \ind.
2 DJe \elbige hab ich geliebt / vnd ge\ucht von meiner Jugent auff / vnd gedacht mir \ie zur Braut nemen / Denn ich hab jre Schöne lieb gewonnen.
3 Sie i\t herrlichs adels / Denn jr we\en i\t bey Gott / vnd der HERR aller ding hat \ie lieb.
4 Sie i\t der heimlicher Rat im erkentnis Gottes / vnd ein Angeber \einer werck.
5 J\t Reichthum ein kö\tlich ding im Leben? Was i\t reicher denn die Weisheit / die alles \chafft?
6 Thuts aber Klugheit? Wer i\t vnter allen ein kün\tlicher Mei\ter / denn \ie?
7 Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb? Jr erbeit i\t eitel tugend / Denn \ie leret zucht / klugheit / gerechtigkeit vnd \tercke (1) / welche das aller nütze\t \ind im Men\chen leben.
8 Begert einer viel dings zu wi\\en / \o kan \ie erratten / beide / was vergangen vnd zukünfftig i\t / Sie ver\tehet \ich auff verdeckte wort / vnd weis die Retzel auffzulö\en. Zeichen vnd Wunder weis \ie zuuor / vnd wie es zun zeiten vnd \tunden ergehen \ol.
9 JCH habs be\chlo\\en / mir \ie zum Ge\pielen zu nemen / Denn ich weis / das \ie mir ein guter Ratgeber \ein wird / vnd ein Trö\ter in \orgen vnd trawrigkeit.
10 Ein Jüngling hat durch die \elbigen herrligkeit bey dem volck / vnd ehre bey den Alten.
11 Jch werde \charff erfunden werden im Gericht / vnd bey den Gewaltigen wird man \ich mein verwundern.
12 Wenn ich \chweige / werden \ie auff mich harren / Wenn ich rede / werden \ie auffmercken / Wenn ich fort rede / werden \ie die hende auff jren mund legen.
13 Jch werde ein vn\terblichen Namen durch \ie bekomen / vnd ein ewiges Gedechtnis bey meinen Nachkomen la\\en.
14 Jch werde Leute regiren / vnd Heiden werden mir vnterthan \ein.
15 Grau\ame Tyrannen werden \ich fürchten / wenn \ie mich hören / vnd bey dem Volck werde ich gütig erfunden / vnd im krieg ein Helt. Bleib ich aber daheim / \o hab ich mein Ruge an jr /
16 Denn es i\t kein verdrus / mit jr vmbzugehen / noch vnlu\t vmb \ie zu \ein / \ondern lu\t vnd freude.
17 Solchs bedacht ich bey mir / vnd nam es zu hertzen / Denn welche jre Verwandten \ind / haben ewiges we\en /
18 Vnd welche jre Freunde \ind / haben reine wollu\t. Vnd kompt vnendlicher Reichthum durch die erbeit (2) jrer hende / vnd klugheit durch jr ge\el\chafft vnd ge\prech / Vnd ein guter Rhum / durch jr gemein\chafft vnd rede / Jch bin vmbher gangen zu \uchen / das ich \ie zu mir brecht.
19 DEnn ich was ein Kind guter art / vnd habe bekomen ein feine Seele.
20 Da ich aber wol erzogen war / wuchs ich zu einem vnbefleckten Leibe.
21 Da ich aber erfuhr / das ich nicht anders kundte züchtig \ein / es gebe mir denn Gott (Vnd das\elbige war auch klugheit / erkennen / wes \olche gnade i\t) Trat ich zum HERRN / vnd bat jn / vnd \prach von gantzem meinem hertzen.


(1) Das i\t / manlich / mütig / getro\t vnd freidig \ein.
(2) Das i\t durch jre lere vnd rat.

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