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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Apo\teln Ge\chichte

Capitel 19

ES ge\chach aber / da Appollo zu Corinthen war / das Paulus durchwandelt die öbern Lender / vnd kam gen Ephe\um vnd fand etliche Jünger /
2 zu den \prach er / Habt jr den heiligen Gei\t empfangen / da jr gleubig worden \eid? Sie \prachen zu jm / Wir haben auch nie gehört / ob ein heiliger Gei\t \ey.
3 Vnd er \prach zu jnen / Wor auff \eid jr denn getaufft? Sie \prachen / Auff Johannes tauffe.
4 Paulus aber \prach / Johannes hat getaufft mit der tauffe der Bu\\e / vnd \aget dem volck / das \ie \olten gleuben an den / der nach jm komen \olte / das i\t / an Jhe\um / das der Chri\tus \ey.
5 Da \ie das höreten / lie\\en \ie \ich teuffen auff den namen des HErrn Jhe\u.
6 Vnd da Paulus die hende auff \ie leget / kam der heilige Gei\t auff \ie / vnd redeten mit Zungen vnd weis\ageten.
7 Vnd alle der Menner war bey zwelffen.
8 ER gieng aber in die Schule / vnd predigte frey drey monden lang / leret vnd beredet \ie von dem reich Gottes.
9 Da aber etliche ver\tockt waren / vnd nicht gleubten / vnd vbel redeten von dem wege fur der Menge / Weich er von jnen / vnd \ondert abe die Jünger / vnd redet teglich in der Schulen eines / der hies Tyrannus.
10 Vnd das\elbige ge\chach zwey jar lang / al\o / das alle die in A\ia woneten / das wort des HErrn Jhe\u höreten / beide Jüden vnd Griechen.
11 Vnd Gott wircket nicht geringe Thaten durch die hende Pauli /
12 al\o / das \ie auch von \einer Haut die Schwei\tüchlin vnd Koller vber die Krancken hielten / vnd die Seuche von jnen wichen / vnd die bö\en Gei\ter von jnen ausfuren.
13 ES vnterwunden \ich aber etliche der vmblauffenden Jüden / die da Be\chwerer waren / den Namen des HErrn Jhe\u zu nennen vber die da bö\e Gei\ter hatten / vnd \prachen / Wir be\chweren euch bey Jhe\u / den Paulus prediget.
14 Es waren jr aber \ieben Söne eines Jüden Skeua des Hohenprie\ters / die \olchs theten.
15 Aber der bö\e Gei\t antwortet / vnd \prach / Jhe\um kenne ich wol / vnd Paulum weis ich wol / Wer \eid jr aber?
16 Vnd der Men\ch / in dem der bö\e Gei\t war / \prang auff \ie / vnd ward jr mechtig / vnd warff \ie vnter \ich / al\o / das \ie nacket vnd verwundet aus dem \elbigen Hau\e entflohen.
17 Das\elbige aber ward kund allen die zu Ephe\o woneten / beide Jüden vnd Griechen / vnd fiel eine furcht vber \ie alle / Vnd der Name des HErrn Jhe\u ward hoch gelobet.
18 ES kamen auch viel dere / die gleubig waren worden / vnd bekandten vnd verkündigeten / was \ie ausgericht (1) hatten.
19 Viel aber die da furwitzige Kun\t getrieben hatten / brachten die Bücher zu\amen vnd verbranten \ie öffentlich / vnd vberrechneten was \ie werd waren / vnd funden des geldes funffzig tau\ent Gro\\chen (2).
20 Al\o mechtig wuchs das wort des HErrn / vnd nam vber hand.
21 DA das ausgerichtet war / \atzte jm Paulus fur im gei\te / durch Macedonian vnd Achaian zu rei\en / vnd gen Jeru\alem zu wandeln / vnd \prach / Nach dem / wenn ich da\elbs gewe\en bin / mus ich auch Rom \ehen.
22 Vnd \andte Zween die jm dieneten / Timotheum / vnd Era\tum in Macedonian / Er aber verzog eine weile in A\ia.
23 ES erhub \ich aber vmb die\elbige zeit nicht eine kleine Bewegung vber die\em wege.
24 Denn einer mit namen Demetrius ein Gold\chmid / der machet der Diana \ilberne Tempel / vnd wendet denen vom Handwerck nicht geringen gewin\t zu.
25 Die\elbigen ver\amlet er / vnd die Beyerbeiter des\elbigen Handwercks / vnd \prach. Lieben Menner / jr wi\\et / das wir gro\\en zugang von die\em Handel haben /
26 Vnd jr \ehet vnd höret / das nicht allein zu Ephe\o / \ondern auch fa\t in gantz A\ia / die\er Paulus viel Volcks abfellig machet / vberredet / vnd \pricht / Es \ind nicht Götter / welche von henden gemacht \ind.
27 Aber es wil nicht allein vn\erm Handel dahin geraten / das er nichts gelte / Sondern auch der tempel der gro\\en Göttin Diana wird fur nichts geachtet / vnd wird dazu jre Maie\tet vntergehen / welcher doch gantz A\ia vnd der Weltkreis Gottesdien\t erzeiget.
28 ALs \ie das höreten / wurden \ie vol zorns / \chrien vnd \prachen / Gros i\t die Diana der Ephe\er.
29 Vnd die gantze Stad ward vol getümels / Sie \türmeten aber einmütiglich zu dem Schawplatz / vnd ergrieffen Gaium vnd Ari\tarchum aus Macedonia Paulus geferten.
30 Da aber Paulus wolt vnter das Volck gehen / lie\\ens jm die Jünger nicht zu.
31 Auch etliche der Ober\ten in A\ia die Paulus gute Freunde waren / \andten zu jm / vnd ermaneten jn / das er \ich nicht gebe auff den Schawplatz.
32 Etliche \chrien \on\t / etliche ein anders / Vnd war die Gemeine jrre / vnd das mehrer teil wu\te nicht / warumb \ie zu \amen komen waren.
33 Etliche aber vom Volck zogen Alexandrum erfür / da jn die Jüden erfur \tie\\en. Alexander aber wincket mit der Hand / vnd wolt \ich fur dem Volck verantworten.
34 Da \ie aber innen wurden / das er ein Jüde war / erhub \ich eine \timme von allen / vnd \chrien bey zwo \tunden / Gros i\t die Diana der Ephe\er.
35 DA aber der Cantzler das Volck ge\tillet hatte / \prach er / Jr Menner von Ephe\o / welcher Men\ch i\t / der nicht wi\\e / das die \tad Ephe\us \ey eine Pflegerin der gro\\en Göttin Diana / vnd des himli\chen Bildes?
36 Weil nu das vnwider\prechlich i\t / So \olt jr ja \tille \ein / vnd nichts vnbedechtiges handeln.
37 Jr habt die\e Men\chen her gefüret / die weder Kirchenreuber noch Le\terer ewer Göttin \ind.
38 Hat aber Demetrius vnd die mit jm \ind vom Handwerck / zu jemand einen An\pruch / So helt man Gericht / vnd \ind Landuögte da / la\\et \ie \ich vnternander verklagen.
39 Wolt jr aber etwas anders handeln / \o mag man es ausrichten in einer ördentlichen Gemeine.
40 Denn wir \tehen in der fahr / das wir vmb die\e heutigen Empörung verklaget möchten werden / vnd doch keine \ache furhanden i\t / da mit wir vns \olcher Auffrhur ent\chüldigen möchten. Vnd da er \olches ge\aget / lies er die Gemeine gehen.


(1) Mit predigen / leren vnd andern Früchten des Euangelij.
(2) Das machet aber \ech\thalb tau\ent gülden. Ein gro\\che gilt 30 Lawenpfennig.

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