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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Apo\teln Ge\chichte

Capitel 8

SAulus aber hatte wolgefallen an \einem tode. Es erhub \ich aber zu der zeit eine Verfolgung vber die Gemeine zu Jeru\alem / vnd \ie zur\treweten \ich alle in die lender Judea vnd Samaria / on die Apo\tel.
2 Es be\chicketen aber Stephanum gottfürchtige Menner / vnd hielten eine gro\\e Klage vber jn.
3 Saulus aber zu\töret die Gemeine / gieng hin vnd her in die Heu\er / vnd zoch erfür Man vnd Weiber / vnd vberantwortet \ie ins Gefengnis.
4 DJE nu zur\trewet waren / giengen vmb / vnd predigeten das wort.
5 Philippus aber kam hin ab in eine \tad in Samaria / vnd prediget jnen von Chri\to.
6 Das Volck aber höret einmütiglich vnd vlei\\ig zu / was Philippus \agt / vnd \ahen die Zeichen die er thet.
7 Denn die vn\aubern Gei\ter furen aus vielen Be\e\\enen mit gro\\em ge\chrey / Auch viel Gichtbrüchige vnd Lamen wurden ge\und gemacht.
8 Vnd ward eine gro\\e freude in der\elbigen Stad.
9 ES war aber ein Man mit namen Simon / der zuuor in der\elbigen Stad Zeuberey treib / vnd bezauberte das Samari\che volck / vnd gab fur / Er were etwas gro\\es /
10 Vnd \ie \ahen alle auff jn / beide klein vnd gros / vnd \prachen / Der i\t die krafft Gottes / die da gros i\t.
11 Sie \ahen aber darumb auff jn / das er \ie lange zeit mit \einer Zeuberey bezaubert hatte.
12 Da \ie aber Philippus predigten gleubten / von dem reich Gottes / vnd von dem namen Jhe\u Chri\ti / lie\\en \ich teuffen beide Menner vnd Weiber.
13 Da ward auch der Simon gleubig / vnd lies \ich teuffen / vnd hielt \ich zu Philippo. Vnd als er \ahe die Zeichen vnd Thatten / die da ge\chahen / verwundert er \ich.
14 DA aber die Apo\tel höreten zu Jeru\alem / das Samaria das wort Gottes angenomen hatte / \andten \ie zu jnen Petrum vnd Johannem.
15 Welche / da \ie hin ab kamen / beteten \ie vber \ie / das \ie den heiligen Gei\t empfiengen.
16 Denn er war noch auff keinen gefallen / Sondern waren allein getaufft in dem namen Chri\ti Jhe\u.
17 Da legten \ie die Hende auff \ie / vnd \ie empfiengen den heiligen Gei\t.
18 DA aber Simon \ahe / das der heilige Gei\t gegeben ward / wenn die Apo\tel die Hende aufflegten / Bot er jnen Gelt an /
19 vnd \prach / Gebt mir auch die macht / das / \o ich jemand die hende aufflege / der\elbige den heiligen Gei\t empfahe.
20 Petrus aber \prach zu jm / Das du verdampt werde\t mit deinem gelde / Das du meine\t / Gottes gabe (1) werde durch geld erlanget.
21 Du wir\t weder teil noch anfal haben an die\em wort / Denn dein hertz i\t nicht recht\chaffen fur Gott.
22 Darumb thu Bu\\e fur die\e deine bosheit / vnd bitte Gott / Ob dir vergeben werden möchte der tuck deines hertzen.
23 Denn ich \ehe / das du bi\t vol bitter galle / vnd verknüpfft mit vngerechtigkeit.
24 Da antwortet Simon / vnd \prach / Bittet jr den HErrn fur mich / das der keines vber mich kome / dauon jr ge\agt habt.
25 Sie aber / da \ie bezeuget vnd geredt hatten das wort des HErrn / wandten \ie widerumb gen Jer\alem / vnd predigten das Euangelium vielen Samari\chen flecken. Deut. 29.
26 Aber der engel des HERRN redet zu philippo / vnd \prach / Stehe auff vnd gehe gegen mittag / auff die \tra\\en die von Jeru\alem gehet hin ab gen Gaza / die da wü\te i\t.
27 Vnd er \tund auff vnd gieng hin. Vnd \ihe / ein Man aus Morenland ein Kemerer vnd gewaltiger der Königin Candakes in Morenland / welcher war vber alle jre Schatzkamer / der war komen gen Jeru\alem anzubeten /
28 Vnd zoch wider heim / vnd \a\\ auff \einem wagen / vnd las den Propheten J\aiam.
29 DEr Gei\t aber \prach zu Philippo / Gehe hinzu / vnd mache dich bey die\en wagen.
30 Da lieff Philippus hinzu vnd höret / das er den Propheten J\aiam las / vnd \prach / Ver\tehe\tu auch was du lie\\est?
31 Er aber \prach / Wie kan ich / \o mich nicht jemand anleitet? Vnd ermanet Philippum / das er aufftrete / vnd \etzte \ich bey jn.
32 Der inhalt aber der Schrifft / die er las / war die\er / Er i\t wie ein Schaff zur \chlachtung gefüret / vnd \till wie ein Lamb fur \einem Scherer / Al\o hat er nicht auffgethan \einen Mund.
33 Jn \einer nidrigkeit i\t \ein Gerichte erhaben. Wer wird aber \eines Lebens lenge (2) ausreden? Denn \ein Leben i\t von der erden weggenomen.
34 Da antwortet der Kemerer Philippo / vnd \prach / Jch bitte dich / von wem redet der Prophet \olches? Von jm \elber / oder von jemand anders?
35 Philippus aber that \einen mund auff / vnd fieng von die\er Schrifft an / vnd prediget jm das Euangelium Jhe\u. Je\a. 53.
36 VND als \ie zogen der \tra\\en nach / kamen \ie an ein wa\\er. Vnd der Kemerer \prach / Sihe / da i\t wa\\er / Was hinderts / das ich mich teuffen la\\e?
37 Philippus aber \prach / Gleube\tu von gantzem hertzen / So mags wol \ein. Er antwortet / vnd \prach / Jch gleube / Das Jhe\us Chri\tus Gottes Son i\t.
38 Vnd er hies den wagen halten / vnd \tiegen hin ab in das wa\\er / beide Philippus vnd der Kemerer / vnd er teuffet jn.
39 Da \ie aber her auff \tiegen aus dem Wa\\er / rücket der gei\t des HErrn Philippum hin weg / vnd der Kemerer \ahe jn nicht mehr. Er zoch aber \eine \tra\\e frölich.
40 Philippus aber ward funden zu A\dod / vnd wandelt vmbher / vnd prediget allen Stedten das Euangelium / bis das er kam gen Ce\arien.


(1) Art Papatus omnia vendit pecunia.
(2) Das i\t / wie lange er regieren \ol / das i\t ewiglich. philippus prediget dem Kemerer das Euangelium etc.

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