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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Matthes

Capitel 16

DA tratten die Phari\eer vnd Saduceer zu jm / die ver\uchten jn / vnd fodderten / Das er \ie ein Zeichen vom Himel \ehen lie\\e.
2 Aber er antwortet vnd \prach / Des abends \precht jr / Es wird ein \chöner tag werden / denn der Himel i\t rot /
3 Vnd des morgens \precht jr / Es wird heute vngewitter \ein / denn der Himel i\t rot vnd trübe. Jr Heuchler / Des Himel ge\talt könnet jr vrteilen / Könnet jr denn nicht auch die Zeichen (1) die\er zeit vrteilen?
4 Die\e bö\e vnd ehebrecheri\che Art \üchet ein Zeichen / vnd \ol jr kein zeichen gegeben werden / denn das zeichen des Propheten Jonas. Vnd er lies \ie / vnd gieng dauon. Mar. 8; Sup. 12. Luc. 11; Luc. 12; Jon. 2.
5 VND da \eine Jünger waren hinüber gefaren / hatten \ie verge\\en Brot mit \ich zu nemen.
6 Jhe\us aber \prach zu jnen / Sehet zu / vnd hütet euch fur dem Sawerteig der Phari\eer vnd Saduceer.
7 Da dachten \ie bey \ich \elbs / vnd \prachen / Das wirds \ein / das wir nicht haben Brot mit vns genomen.
8 Da das Jhe\us vernam / \prach er zu jnen / Jr Kleingleubigen / was bekümmert jr euch doch / das jr nicht habt Brot mit euch genomen?
9 Vernemet jr noch nichts? Gedencket jr nicht an die fünff Brot / vnter die fünff tau\ent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt?
10 Auch nicht an die \ieben Brot / vnter die vier tau\ent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt?
11 Wie ver\tehet jr denn nicht / Das ich euch nicht \age vom brot / wenn ich \age / Hütet euch fur dem \awerteig der Phari\eer vnd Saduceer?
12 Da ver\tunden \ie / das er nicht ge\agt hatte / Das \ie \ich hüten \olten fur dem \awerteig des Brots / \ondern fur der lere der Phari\eer vnd Saduceer. Mar. 8; Luc. 12.
13 Da kam jhe\us in die gegend der \tad Ce\area Philippi / vnd fraget \eine Jünger / vnd \prach / Wer \agen die Leute / das des men\chen Son \ey?
14 Sie \prachen / Etliche \agen / du \eie\t Johannes der Teuffer / Die andern / du \eie\t Elias / Etliche / du \eie\t Jeremias / oder der Propheten einer.
15 Er \prach zu jnen / Wer \aget denn jr / das ich \ey?
16 Da antwortet Simon Petrus (2) / vnd \prach / Du bi\t Chri\tus / des lebendigen Gottes Son.
17 Vnd Jhe\us antwortet vnd \prach zu jm / Selig bi\tu Simon Jonas \on / Denn flei\ch vnd blut hat dir das nicht offenbart / Sondern mein Vater im Himel.
18 Vnd ich \age dir auch / Du bi\t Petrus / vnd auff die\en Fel\en wil ich bawen meine Gemeine / Vnd die Pforten der Hellen (3) \ollen \ie nicht vberweldigen.
19 Vnd wil dir des Himelreichs \chlü\\el geben / Alles was du auff Erden binden wir\t / Sol auch im Himel gebunden \ein / Vnd alles was du auff Erden lö\en wir\t / Sol auch im Himel los \ein.
20 Da verbot er \einen Jüngern / Das \ie niemand \agen \olten / das er Jhe\us / der Chri\t were. Mar. 8; Mat. 18; Mar. 8; Luc. 9; Luc. 18.
21 VOn der zeit an / fieng Jhe\us an / vnd zeiget \einen Jüngern / Wie er mü\te hin gen Jeru\alem gehen / vnd viel leiden / von den Elte\ten vnd Hohenprie\tern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd am dritten tage auffer\tehen.
22 Vnd Petrus nam jn zu \ich / fur jn an / vnd \prach / HErr / Schone dein \elbs / Das widerfare dir nur nicht.
23 Aber er wand \ich vmb vnd \prach zu Petro / Heb dich Satan von mir / Du bi\t mir ergerlich / denn du meine\t nicht was Göttlich / \ondern was men\chlich i\t.
24 DA \prach Jhe\us zu \einen Jüngern / Wil mir jemand nachfolgen / der verleugne \ich \elbs / vnd neme \ein Creutz auff \ich vnd folge Mir.
25 Denn wer \ein Leben erhalten wil / Der wirds verlieren. Wer aber \ein Leben verleuret / vmb meinen willen / Der wirds finden.
26 Was hülffs den Men\chen / \o er die gantze Welt gewünne / Vnd neme doch \chaden an \einer Seele? Oder was kan der Men\ch geben / damit er \eine Seele wider lö\e?
27 Denn es wird je ge\chehen / das des men\chen Son kome in der Herrligkeit \eines Vaters / mit \einen Engeln / Vnd als denn wird er einem jglichen vergelten nach \einen wercken.
28 Wahrlich ich \age euch / Es \tehen etlich hie / die nicht \chmecken werden den tod (4) / Bis das \ie des men\chen Son komen \ehen in \einem Reich. Sup. 10; Mar. 8; Luc. 9; Joh. 12.


(1) Die Zeichen meinet Chri\tus \eine Wunderthaten / die verkündiget waren / das \ie ge\chehen \olten zu Chri\tus zeiten / Je\a. 35
(2) Cepha Syri\ch / Petrus Griechi\ch / hei\\et auff Deud\ch ein Fels. Vnd alle Chri\ten \ind Petri / vmb der bekentnis willen / die hie Petrus thut / Welche i\t der Fels / darauff Petrus vnd alle Petri gebawet \ind. Gemein i\t die bekentnis / al\o auch der name.
(3) Die Helle pforten \ind aller gewalt wider die Chri\ten / als da \ind / tod / helle / weltliche weisheit vnd gewalt.