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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 38

VND der HERR antwortet Hiob aus einem wetter / vnd \prach /
2 Wer i\t der / der \o feilet in der weisheit / vnd redet \o mit vnuer\tand?
3 Gürte deine lenden wie ein Man / Jch wil dich fragen / Lere mich.
4 Wo ware\tu / da ich die Erden gründet? \age mirs / bi\tu \o klug.
5 Wei\\e\tu / wer jr das mas ge\etzt hat? oder wer vber \ie ein Richt\chnur gezogen hat?
6 Oder wor auff \tehen jre Fü\\e ver\encket? oder wer hat jr einen Eck\tein gelegt?
7 Da mich die Morgen\terne mit einander lobeten / vnd jauchzeten alle kinder Gottes.
8 Wer hat das Meer mit \einen thüren ver\chlo\\en / da es eraus brach wie aus mutterleibe.
9 Da ichs mit Wolcken kleidet / vnd in tunckel einwickelt wie in windeln.
10 Da ich jm den laufft brach mit meinem Tham / vnd \etzet jm riegel vnd thür /
11 vnd \prach / Bis hie her \oltu komen vnd nicht weiter / Hie \ollen \ich legen deine \toltzen wellen.
12 HA\tu bey deiner zeit dem Morgen geboten / vnd der Morgenröte jren ort gezeigt?
13 Das die ecken der Erden gefa\\et / vnd die Gottlo\en er ausge\chüttelt würden.
14 Das \iegel (1) wird \ich wandeln wie leimen / Vnd \ie \tehen wie ein Kleid.
15 Vnd den Gottlo\en wird jr liecht genomen werden / vnd der arm der Hoffertigen wird zubrochen werden.
16 Bi\tu in den grund des Meers komen / vnd ha\t in den fus\tapffen der Tieffen gewandelt?
17 Haben \ich dir des Todes thor je auffgethan? oder ha\tu ge\ehen die thor der fin\ternis?
18 Ha\tu vernomen wie breit die Erde \ey? \age an / wei\tu \olchs alles?
19 Welchs i\t der weg da das Liecht wonet / vnd welchs \ey der Fin\ternis \tet?
20 Das du müge\t abnemen \eine grentze / vnd mercken den pfad zu \einem Hau\e?
21 Wu\te\tu / das du zu der zeit \olte\t geboren werden? vnd wie viel deiner tage \ein würden.
22 BJ\tu gewe\en da der Schnee her kompt? oder ha\tu ge\ehen / wo der Hagel her kompt?
23 Die ich habe verhalten bis auff die zeit der trüb\al / vnd auff den tag des \treits vnd kriegs.
24 Durch welchen weg teilet \ich das Liecht? vnd aufferet der O\twind auff erden?
25 Wer hat dem Platzregen \einen laufft ausgeteilet? vnd den weg dem Blitzen vnd Donner.
26 Das es regent auffs Land da niemand i\t / in der wü\ten da kein Men\ch i\t.
27 Das er füllet die einöden vnd wildnis / vnd macht das gras wech\et.
28 Wer i\t des Regens vater? wer hat die tropffen des Tawes gezeuget?
29 Aus wes Leib i\t das Eys gegangen? vnd wer hat den Reiffen vnter dem Himel gezeuget?
30 Das das Wa\\er verborgen wird wie vnter \teinen / Vnd die Tieffe oben ge\tehet.
31 Kan\tu die bande der \ieben Sterne zu\amen binden? oder das band des Orion aufflö\en?
32 Kan\tu den Morgen\tern erfur bringen zu \einer zeit? oder den Wagen am himel vber \eine Kinder füren?
33 Wei\\e\tu wie der Himel zu regirn i\t? oder kan\tu jn mei\tern auff Erden?
34 KAn\tu deinen Donner in der wolcken hoch her füren / Oder wird dich die menge des Wa\\ers verdecken?
35 Kan\tu die Blitzen ausla\\en / das \ie hin faren / vnd \prechen / Hie \ind wir?
36 Wer gibt die Weisheit ins verborgen (2)? wer gibt ver\tendige gedancken?
37 Wer i\t \o wei\e / der die Wolcken erzelen könde? wer kan die Wa\\er\chleuche am Himel ver\topffen?
38 Wenn der \taub bego\\en wird / das er zu hauff leufft / vnd die Klö\\e an einander kleben.
39 KAn\tu der Lewin jren raub zu jagen geben? vnd die jungen Lewen \ettigen /
40 das \ie \ich legen in jre \tete / vnd rugen in der Höle da \ie lauren?
41 Wer bereit dem Raben die \pei\e / wenn \eine Jungen zu Gott ruffen / vnd fliegen jrre wenn \ie nicht zu e\\en haben?


(1) Das i\t / jr \tand vnd we\en / des \ie gewis \ein wöllen als ver\iegelt.
(2) Das i\t / ins hertz.

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