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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 13

SJhe / das hat alles mein auge ge\ehen / vnd mein ohre gehöret / vnd habs ver\tanden.
2 Was jr wi\\et / das weis ich auch / vnd bin nicht geringer denn jr.
3 Doch wolt ich gern wider den Allmechtigen reden / vnd wolt gern mit Gott rechten.
4 Denn jr deutets fel\chlich / vnd \eid alle vnnütze Ertzte.
5 Wolt Gott jr \chwiget / \o würdet jr wei\e.
6 Höret doch meine \traffe / vnd merckt auff die \ache dauon ich rede.
7 Wolt jr Gott verteidigen mit vnrecht / vnd fur jn li\\t brauchen?
8 Wolt jr \eine Per\on an\ehen? Wolt jr Gott vertretten?
9 Wirds euch auch wolgehen / wenn er euch richten wird? Meinet jr / das jr jn teu\chen werdet / wie man einen Men\chen teu\chet?
10 Er wird euch \traffen / wo jr Per\on an\ehet heimlich.
11 Wird er euch nicht er\chrecken / wenn er \ich wird erfür thun? vnd \eine furcht wird vber euch fallen.
12 Ewer Gedechtnis wird vergleicht werden der a\\chen / vnd ewer Rücke wird wie ein leimen hauffen \ein.
13 SChweiget mir / das ich rede / es \ol mir nichts feilen.
14 Was \ol ich mein flei\ch mit meinen Zeenen bei\\en (1) / vnd meine Seele in meine Hende legen?
15 Sihe / er wird mich doch erwürgen / vnd ich kans nicht erwarten / Doch wil ich meine wege fur jm \traffen.
16 Er wird ja mein Heil \ein / Denn es kompt kein Heuchler fur jn.
17 Höret meine rede / vnd meine auslegung fur ewrn ohren.
18 Sihe / ich habe das vrteil \chon gefellet / Jch weis / das ich werde gerecht \ein.
19 Wer i\t der mit mir rechten wil? Aber nu mus ich \chweigen vnd verderben.
20 ZWeyerley thu mir nur nicht / \o wil ich mich fur dir nicht verbergen.
21 Las deine Hand ferne von mir \ein / vnd dein \chrecken er\chrecke mich nicht.
22 Ruffe mir / ich wil dir antworten / Oder ich wil reden / antworte du mir.
23 Wie viel i\t meiner mi\\ethat vnd \ünden? Las mich wi\\en meine vbertrettung vnd \ünde.
24 Warumb verbirge\tu dein Andlitz / vnd helte\t mich fur deinen Feind?
25 Wiltu wider ein fliegend Blat \o ern\t \ein / vnd ein dürren Halm verfolgen?
26 Denn du \chreibe\t mir an betrübtnis / vnd wilt mich vmbbringen vmb der \ünde willen meiner Jugent.
27 Du ha\t meinen fus in \tock gelegt / vnd ha\t acht auff alle meine pfadte / vnd \ihe\t auff die fus\tapffen meiner fü\\e.
28 Der ich doch wie ein faul A\\ vergehe / vnd wie ein Kleid das die Motten fre\\en.


(1) Das i\t / Was \ol ich mich viel ca\teien vnd mir wehthun / So ich doch \terben mus / vnd hilfft mich nicht. Jtem / meine \eele in die hende legen / das i\t / viel wogen vnd in fahr geben.

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