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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das ander Buch der Könige

Capitel 4

VND es \chrey ein Weib vnter den weibern der kinder der Propheten zu Eli\a / vnd \prach / Dein Knecht mein Man i\t ge\torben / So wei\tu / das er / dein Knecht / den HERRN fürchtet / Nu kömpt der Schuldherr vnd wil meine beide kinder nemen zu eigen Knechten.
2 Eli\a \prach zu jr / Was \ol ich dir thun? Sage mir / was ha\tu im hau\e? Sie \prach / Deine Magd hat nichts im hau\e / denn einen Olekrug.
3 Er \prach / Gehe hin vnd bitte drau\\en von allen deinen Nachbarinnen lere Gefe\\ / vnd der\elben nicht wenig \ind /
4 vnd gehe hin ein / vnd \chleus die thür hinder dir zu mit deinen Sönen / vnd geus in alle Gefe\\. Vnd wenn du \ie gefüllet ha\t / \o gib \ie hin.
5 SJE gieng hin / vnd \chlo\\ die thür hinder jr zu \ampt jren Sönen die brachten jr die Gefe\\ zu / \o gos \ie ein.
6 Vnd da die gefe\\ vol waren / \prach \ie zu jrem Son / Lange mir noch ein gefe\\ her. Er \prach zu jr / Es i\t kein gefe\\ mehr hie. Da \tund das öle.
7 Vnd \ie gieng hin vnd \agts dem man Gottes an. Er \prach / Gehe hin / verkeuffe das öle / vnd bezale deinen Schuldherrn / Du aber vnd deine Söne neeret euch von dem vbrigen.
8 Vnd es begab \ich zur zeit / das eli\a gieng gen Sunem / Da\elbs war ein reiche Fraw / die hielt jn / das er bey jr a\\ / Vnd als er nu offt da\elbs durchzoch / gieng er zu jr ein / vnd a\\ bey jr.
9 Vnd \ie \prach zu jrem Man / Sihe / Jch mercke / das die\er man Gottes heilig i\t / der jmerdar hie durchgehet.
10 Las vns jm eine kleine brettern Kamer oben machen / vnd ein Bett / Ti\ch / Stuel / vnd Leuchter hin ein \etzen / Auff das / wenn er zu vns kompt / da hin \ich thue.
11 VND es begab \ich zur zeit / das er hin ein kam / vnd legt \ich oben in die Kamer vnd \chlieff drinnen.
12 Vnd \prach zu \einem knaben Geha\i / Ruff der Sunamitin. Vnd da er jr rieff / trat \ie fur jn.
13 Er \prach zu jm / Sage jr / Sihe / Du ha\t vns alle die\en dien\t gethan / Was \ol ich dir thun? Ha\tu eine \ache an den König / oder an den Feldheubtman? Sie \prach / Jch wone (1) vnter meinem Volck.
14 Er \prach / Was i\t jr denn zu thun? Geha\i \prach / Ah / \ie hat keinen Son / vnd jr Man i\t alt.
15 Er \prach / Ruff jr. Vnd da er jr rieff / trat \ie in die thür.
16 Vnd er \prach / Vmb die\e zeit / vber ein jar / \oltu einen Son hertzen. Sie \prach / Ah nicht / mein Herr / du man Gottes / leug deiner Magd nicht.
17 Vnd die Fraw ward \chwanger / vnd gebar einen Son vmb die \elben zeit / vber ein jar (2) / wie jr Eli\a geredt hatte. Gen. 18.
18 DA aber das Kind gros ward / begab \ichs / das es hin aus zu \einem Vater zu den Schnittern gieng /
19 vnd \prach zu \einem Vater / O mein heubt / mein heubt. Er \prach zu \einem Knaben / Bringe jn zu \einer Mutter.
20 Vnd er nam jn vnd bracht jn hin ein zu \einer Mutter / Vnd \ie \atzt jn auff jren \chos / bis an den mittag / da \tarb er.
21 Vnd \ie gieng hin auff vnd leget jn auffs Bette des mans Gottes / \chlos zu / vnd gieng hin aus
22 vnd rieff jren Man / vnd \prach / Sende mir der Knaben einen vnd ein E\elin / Jch wil zu dem man Gottes / vnd widerkomen.
23 Er \prach / Warumb wiltu zu jm? J\t doch heute nicht Newmond noch Sabbath. Sie \prach / Es i\t gut.
24 Vnd \ie \attelt die E\elin / vnd \prach zum Knaben / Treibe fort vnd \eume mich nicht mit dem reiten / wie ich dir \age.
25 AL\o zoch \ie hin / vnd kam zu dem man Gottes auff den berg Carmel. Als aber der man Gottes \ie gegen jm \ahe / \prach er zu \einem knaben Geha\i Sihe / die Sunamitin i\t da.
26 So lauff jr nu entgegen vnd frage \ie / Obs jr vnd jrem Man vnd Son wol gehe? Sie \prach / Wol.
27 Da \ie aber zu dem man Gottes auff den Berg kam / hielt \ie jn bey \einen fü\\en / Geha\i aber trat erzu / das er \ie ab\tie\\e. Aber der man Gottes \prach / Las \ie / Denn jre \eele i\t betrübt / vnd der HERR hat mirs verborgen vnd nicht angezeiget.
28 Sie \prach / Wenn hab ich einen Son gebeten von meinem Herrn? Sagt ich nicht / du \olte\t mich nicht teu\\chen?
29 ER \prach zu Geha\i / Gürte deine Lenden / vnd nim meinen Stab in deine hand / vnd gehe hin (So dir jemand begegenet / \o grü\\e jn nicht / vnd grü\\et dich jemand / \o dancke jm nicht) Vnd lege meinen Stab auff des Knaben andlitz.
30 Die Mutter aber des knaben \prach / So war der HERR lebt vnd deine \eele / ich la\\e nicht von dir. Da macht er \ich auff vnd gieng jr nach.
31 Geha\i aber gieng fur jnen hin / vnd legt den Stab dem Knaben auffs andlitz / Da war aber keine \tim noch fülen. Vnd er gieng widerumb jm entgegen / vnd zeiget jm an / vnd \prach / Der Knabe i\t nicht auffgewacht. Luc. 10.
32 VND da Eli\a ins haus kam / Sihe / da lag der Knabe tod auff \einem Bette /
33 Vnd er gieng hin ein vnd \chlos die thür zu fur \ie beide / vnd betet zu dem HERRN.
34 Vnd \teig hin auff / vnd legt \ich auff das Kind / vnd legt \einen Mund auff des Kindes mund / vnd \eine Augen auff \eine augen / vnd \eine Hende auff \eine hende / vnd breitet \ich al\o vber jn / das des kinds Leib warm ward.
35 Er aber \tund wider auff / vnd gieng im Haus ein mal hie her vnd da her / vnd \teig hin auff vnd breitet \ich vber jn / Da \chnaubet der Knabe \ieben mal / Darnach thet der Knabe \eine augen auff.
36 Vnd er rieff Geha\i / vnd \prach / Ruff der Sunamitin. Vnd da er jr rieff / kam \ie hin ein zu jm. Er \prach / Da nim hin deinen Son /
37 Da kam \ie vnd fiel zu \einen fü\\en / vnd betet an zur erden / Vnd nam jren Son / vnd gieng hin aus.
38 DA aber Eli\a wider gen Gilgal kam / ward Thewrung im Lande / Vnd die kinder der Propheten woneten fur jm. Vnd er \prach zu \einem Knaben / Setz zu ein gros Töpffen / vnd koch ein Gemü\e fur die kinder der Propheten.
39 Da gieng einer auffs feld / das er Kraut le\e / vnd fand wilde Rancken / vnd las dauon Colochinten \ein kleid vol / vnd da er kam / \chneit ers ins Töpffen zum Gemü\e / denn \ie kandtens nicht.
40 Vnd da \ie es aus\chutten fur die Menner zu e\\en / vnd \ie von dem Gemü\e a\\en / \chrien \ie / vnd \prachen / O man Gottes / Der Tod im töpffen / Denn \ie kundtens nicht e\\en.
41 Er aber \prach / Bringet melh her / Vnd er thets in das töpffen / vnd \prach / Schütte es dem Volck für / das \ie e\\en / Da war nichts bö\es in dem töpffen.
42 ES kam aber ein man von BaalSali\a / vnd bracht dem man Gottes Er\tling brot / nemlich / zwenzig ger\ten Brot / vnd new Getreid in \einem kleid. Er aber \prach / Gibs dem volck das \ie e\\en.
43 Sein Diener \prach / Was \ol ich hundert Man an dem geben? Er \prach / Gib dem volck / das \ie e\\en / Denn \o \pricht der HERR / Man wird e\\en / vnd wird vberbleiben.
44 Vnd er legts jnen fur / das \ie a\\en / Vnd bleib noch vber / nach dem wort des HERRN.


(1) Das i\t / Jch habe zu Hofe nichts zu \chaffen / ich wone vnter den Leuten alleine.
(2) Id e\t, More anni currentis, quo uiuitur à cuntis animantibus.

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