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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Das Buch Je\u Syrach

Capitel 24

DJe Weisheit prei\et \ich / vnd vnter dem Volck rhümet \ie \ich.
2 Sie prediget in der gemeine Gottes /
3 vnd lobet \ich in \einem Reich /
4 vnd \pricht al\o / Jch bin Gottes wort /
5 vnd \chwebe vber der gantzen Erden / wie die wolcken.
6 Mein Gezelt i\t in der höhe / vnd mein Stuel in den wolcken.
7 Jch allein bin allenthalben / \o weit der Himel i\t /
8 vnd \o tieff der Abgrund i\t.
9 Allenthalben im Meer / allenthalben auff Erden /
10 vnter allen Leuten / vnter allen Heiden /
11 Bey die\en allen / habe ich Wonung ge\ucht / das ich etwo \tat fünde.
12 Da gebot mir der Schepffer aller dinge / vnd der mich ge\chaffen hat / be\tellet mir eine Wonunge /
13 vnd \prach / Jn Jacob \oltu wonen / vnd J\rael \ol dein Erbe \ein.
14 VOr der Welt von anfang bin ich ge\chaffen / vnd werde ewiglich bleiben /
15 Vnd hab fur jm in der Hütten gedienet / vnd darnach zu Zion eine gewi\\e \tet krieget / Vnd er hat mich in die heilige Stad ge\etzt / das ich zu Jeru\alem regieren \olte.
16 Jch hab eingewurtzelt / bey einem geehreten Volck / das Gottes erbteil i\t /
17 Jch bin hoch gewach\en / wie ein Cedern auff dem Libano / vnd wie ein Cypre\\en auff dem gebirge Hermon.
18 Jch bin auffgewach\en / wie ein Palmbaum am wa\\er / vnd wie die Ro\en\töcke / \o man zu Hiericho erzeucht /
19 wie ein \chöner Olebaum auft freiem felde. Jch bin auffgewach\en / wie Ahörnen /
20 Jch gab einen lieblichen Geruch von mir / wie Cynnamet vnd kö\tliche Würtze / vnd wie die be\ten Myrrhen (1) /
21 wie Galban vnd Onych vnd Myrrhen vnd wie der Weyrauch in dem Tempel.
22 JCh breitet meine zweige aus / wie eine Eiche / vnd meine Zweige waren \chöne vnd lu\tig.
23 Jch gab einen lieblichen Geruch von mir / wie der Wein\tock /
24 vnd meine Blühet bracht ehrlich vnd reiche Frucht.
25 Komet her zu mir / alle die mein begert /
26 vnd \ettiget euch von meinen Früchten.
27 Meine predigt i\t \ü\\er denn Honig / vnd meine gabe \ü\\er denn Honig\eim.
28 Wer von mir i\\et / den hungert jmer nach mir /
29 Vnd wer von mir trincket / den dür\tet jmer nach mir.
30 Wer mir gehorchet / der wird nicht zu\chanden /
31 vnd wer mir folget / der wird vn\chüldig bleiben.
32 DJs alles i\t eben das Buch des bunds / mit dem höhe\ten Gotte gemacht /
33 nemlich das Ge\etze / welchs Mo\es dem hau\e Jacob zum Schatz befolhen hat.
34 Daraus die Weisheit geflo\\en i\t / wie das wa\\er Phi\on / wenn es gros i\t /
35 vnd wie das wa\\er Tygris / wenn es vbergehet im Lentzen.
36 Daraus der ver\tand geflo\\en i\t / wie der Euphrates / wenn er gros i\t / vnd wie der Jordan in der Erndte.
37 Aus dem \elben i\t erfür brochen die Zucht / wie das Liecht / vnd wie das wa\\er Nilus im Herb\t.
38 Er i\t nie gewe\t / der es ausgelernet hette / vnd wird nimermehr werden / der es ausgründen möchte /
39 Denn \ein \inn i\t reicher weder kein Meer / vnd \ein wort tieffer denn kein Abgrund.
40 ES flie\\en von mir viel Bechlin in die Garten / wie man das wa\\er hinein leitet /
41 Da we\\ere ich meine Garten /
42 vnd trencke meine wi\e /
43 Da werden meine Bechlin zu gro\\en \trömen /
44 vnd meine \tröme werden gro\\e See.
45 Denn meine Lere leuchtet \o weit / als der liechte Morgen / vnd \cheinet ferne /
46 Auch \chüttet meine Lere weis\agung aus / die ewig bleiben mus.
47 Da \ehet jr / das ich nicht allein fur mich arbeite / \ondern fur alle / die der Weisheit begeren.


(1) Die be\ten Myrrhen i\t der er\te \afft / der von jm \elber aus dem Myrrhenbaum fleu\\t / vnd hei\\t / Stacte / tropffen. Die ander hei\\t \chlecht Myrrhen / die aus dem \chnit vom baum fleu\\t.

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