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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Das Buch Je\u Syrach

Capitel 11

DJe Weisheit des geringen bringet jn zu ehren / Vnd \etzet jn bey die Für\ten. P\al. 113.
2 DV \olt niemand rhümen vmb \eines gro\\en An\ehens willen / Noch jemand verachten / vmb \eines geringen An\ehens willen.
3 Denn die Biene i\t ein kleins Vögelin / vnd gibt doch die aller\ü\\e\te Frucht.
4 ERheb dich nicht deiner Kleider / vnd \ey nicht \toltz in deinen ehren (1) / Denn der HERR i\t wünderbarlich in \einen wercken / vnd niemand weis / was er thun wil.
5 Viel Tyrannen haben mü\\en herunter auff die Erden \itzen / Vnd i\t dem die Kron auffge\etzt / auff den man nicht gedacht hette.
6 Viel gro\\er Herrn \ind zu boden gangen / vnd gewaltige Könige \ind andern in die hende komen.
7 VErdamne niemand / ehe du die Sache zuuor erkenne\t / Erkenne es zuuor / vnd \traffe es denn.
8 DV \olt nicht vrteilen / ehe du die Sache höre\t / Vnd las die Leute zuuor ausreden.
9 MEnge dich nicht in frembde Sache / Vnd \itze nicht bey vnrechtem vrteil.
10 MEin Kind / Stecke dich nicht in mancherley Hendel / Denn wo du dir mancherley fürnimp\t / wir\tu nicht viel dran gewinnen. Wenn du gleich fa\t darnach ringe\t / So erlange\tu es doch nicht / Vnd wenn du gleich hie vnd da flicke\t / So komp\tu doch nicht eraus.
11 MAncher le\\ts jm \awr werden / vnd eilet zum Reichthum / Vnd hindert \ich nur \elber damit.
12 DAgegen thut mancher gemach / der wol Hülffe bedürffte / i\t dazu \chwach vnd arm /
13 Den \ihet Gott an mit gnaden / vnd hilfft jm aus dem Elend / vnd bringt jn zu Ehren / das \ich \ein viel verwundern.
14 ES kompt alles von Gott / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Tod / Armut vnd Reichthum.
15 DEn fromen gibt Gott güter die da bleiben /
16 Vnd was er be\cheret / das gedeiet jmerdar.
17 MAncher karget vnd \paret / vnd wird da durch Reich /
18 vnd dencket / Er habe etwas fur \ich bracht.
19 Vnd \pricht / Nu wil ich gut Leben haben / e\\en vnd trincken von meinen Gütern / Vnd er weis nicht / das \ein Stündlin \o nahe i\t / vnd mus alles andern la\\en vnd \terben. Luc. 12.
20 BLeibe in Gottes wort / vnd vbe dich drinnen / vnd beharre in deinem Beruff / Vnd las dich nicht jrren / wie die Gottlo\en nach Gut trachten.
21 Vertrawe du Gott / vnd bleibe in deinem beruff /
22 Denn es i\t dem HERRN gar leicht / einen Armen Reich zu machen.
23 GOtt \egnet den Fromen jre güter / vnd wenn die zeit kompt / gedeien \ie balde.
24 Sprich nicht (2) / Was hilfft michs / vnd was hab ich die weil?
25 Sprich nicht / Jch habe gnug / wie kan mirs feilen?
26 WEnn dirs wolgehet / \o gedencke / Das dirs wider vbel gehen kan / Vnd wenn dirs vbel gehet / \o gedencke / Das dirs wider wol gehen kan /
27 Denn der HERR kan einem jglichen leichtlich vergelten im Tod / wie ers verdienet hat.
28 Ein bö\e \tunde machet / das man aller Freude vergi\\et / Vnd wenn der Men\ch \tirbet / \o wird er innen / wie er gelebt hat.
29 Darumb \oltu niemand rhümen fur \einem ende / Denn was einer fur ein Man gewe\t \ey / das findet \ich an \einen Nachkomen.
30 HErberge nicht einen iglichen in deinem Hau\e / Denn die Welt i\t vol vntrew vnd li\t.
31 Ein fal\ch Hertz i\t / wie ein Lockvogel auff dem Kloben / vnd lauret / wie er dich fahen müge.
32 Denn was er guts \ihet / deutet er auffs erge\t / vnd das allerbe\te \chendet er auffs höhe\t.
33 Aus einem funcken / wird ein gros Fewr / vnd der Gottlo\e höret nicht auff / bis er Blut vergie\\e.
34 Hüt dich fur \olchen Buben / \ie haben nichts guts im \inn / das \ie dir nicht ein ewige \chande anhengen.
35 Nimp\tu einen Frembden zu dir ein / \o wird er dir vnruge machen / vnd dich aus deinem Eigenthum treiben.


(1) Wenn du in deiner Maie\tet vnd Gewalt prangen mu\t.
(2) Ein Armer \ol nicht verzagen. Ein Reicher / \ol \ich nicht verme\\en.

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