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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Das Buch Je\u Syrach

Capitel 10

EJn wei\er Regent i\t \trenge / vnd wo ein ver\tendige Oberkeit i\t / da gehet es ordenlich zu.
2 Wie der Regent i\t / \o \ind auch \eine Amptleute. Wie der Rat i\t / \o \ind auch die Bürger.
3 Ein wü\ter König / verderbet Land vnd Leute / Wenn aber die Gewaltigen klug \ind / \o gedeiet die Stad.
4 DAs Regiment auff Erden / \tehet in Gottes handen / der \elbige gibt jr zu zeiten einen tüchtigen Regenten.
5 Es \tehet in Gottes handen / das einem Regenten gerate / der \elbe gibt jm einen löblichen Cantzler (1).
6 REche nicht zu genaw alle mi\\ethat / vnd küle dein mütlin nicht / wenn du \traffen \olt.
7 Den Hoffertigen i\t beide Gott vnd die Welt feind / Denn \ie handeln fur allen beiden vnecht.
8 VMb gewalt / vnrecht vnd Geitzes willen / kompt ein Königreich von einem Volck auffs ander.
9 WAs erhebet \ich die arme Erde vnd A\\che?
10 J\t er doch ein eitel \chendlicher Kot / weil er noch lebet.
11 Vnd wenn der Artzt \chon lange dran flickt /
12 \o gehets doch entlich al\o / Heute König / morgen Tod.
13 Vnd wenn der Men\ch tod i\t / \o fre\\en jn die Schlangen vnd Würme.
14 DA kompt alle Hoffart her / wenn ein Men\ch von Gott abfellet (2) / vnd \ein Hertz von \einem Schepffer weichet.
15 Vnd hoffart treibet zu allen \ünden / Vnd wer darin \teckt / der richtet viel grewel an.
16 DArumb hat der HERR allezeit den Hohmut ge\chendet / vnd endlich ge\türtzet.
17 Gott hat die hoffertigen Für\ten vom Stuel herunter geworffen / vnd Demütige drauff ge\etzt.
18 Gott hat der \toltzen Heiden wurtzel ausgerot / vnd Demütige an jre \tet gepflantzet.
19 Gott hat der Heiden land vmbkeret / vnd zu grund verderbet /
20 Er hat \ie verdorren la\\en / vnd ver\töret / vnd jren Namen vertilget auff Erden. Luc. 1.
21 DAs die Leute hoffertig vnd grimmig \ind / das i\t von Gott nicht ge\chaffen.
22 Der Men\ch i\t nicht bö\e ge\chaffen /
23 Sondern welcher Gott fürchtet der wird mit ehren be\tehen. Welcher aber Gottes Gebot vbertrit / Der wird zu \chanden.
24 VNd die \o Gott fürchten / halten jren Regenten in ehren / Darumb behütet er \ie.
25 ES \ol \ich beide der Reiche vnd Arme / der Gro\\e vnd Kleine keines andern rhümen / denn das \ie Gott fürchten.
26 ES taug gar nichts / Das man einen Armen ver\tendigen ver\chmehe / Vnd einen reichen Gottlo\en ehre.
27 FVr\ten / Herrn vnd Regenten \ind in gro\\en ehren / Aber \o gros \ind \ie nicht / als der \o Gott fürchtet.
28 EJnem wei\en Knecht mus der Herr dienen / Vnd ein vernünfftiger Herr murret nicht drumb.
29 STehe nicht auff deinem eigen Kopff / in deinem Ampt / Vnd mache dich nicht Stoltz / wenn man dein darff.
30 ES i\t be\\er / das einer \eines Thuns warte / dabey er gedeiet / Denn \ich viel verme\\en / vnd dabey ein Betler bleibe.
31 MEin Kind / Jn widerwertigkeit \ey getro\t / vnd trotze auff dein Ampt /
32 Denn wer an \einem ampt verzagt / wer wil dem helffen? Vnd wer wil den bey ehren erhalten / der \ein Ampt \elbs vnehret?
33 DEr Arme wird geehret vmb \einer Klugheit willen / vnd der Reiche vmb \einer Güter willen.
34 J\t aber die Klugheit löblich an einem Armen / Wie viel mehr an einem reichen? Vnd was einem Reichen vbel an\tehet / das \tehet viel mehr dem Armen vbel an.


(1) Als den nehe\ten Rat / Wie Naeman dem Könige zu Syria. 4. Reg. 5
(2) Das i\t / Gottes wort veracht.

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