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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Epi\tel Sanct Paulus zu den Römern

Capitel 13

JEderman \ey vnterthan der Oberkeit / die gewalt vber jn hat. Denn es i\t keine Oberkeit / on von Gott / Wo aber Oberkeit i\t / die i\t von Gott verordnet.

2 Wer \ich nu wider die Oberkeit \etzet / Der wider\trebet Gottes ordnung / Die aber wider\treben / werden vber \ich ein Vrteil empfahen.

3 Denn die Gewaltigen \ind nicht den guten wercken / Sondern den bö\en zu fürchten. Wiltu dich aber nicht fürchten fur der Oberkeit / \o thue gutes / \o wir\tu lob von der\elbigen haben /

4 Denn \ie i\t Gottes Dienerin / dir zu gut. Thu\tu aber bö\es / \o fürchte dich / Denn \ie tregt das Schwert nicht vmb \on\t / Sie i\t Gottes Dienerin / eine Racherin zur \traffe vber den / der bö\es thut.

5 So \eid nu aus not vnterthan / nicht alleine vmb der \traffe willen / Sondern auch vmb des Gewi\\ens (1) willen.

6 Derhalben mü\\et jr auch Schos geben (2) / Denn \ie \ind Gottes diener / die \olchen \chutz \ollen hand haben.

7 SO gebet nu jederman / was jr \chüldig \eid / Schos / dem der \chos gebürt / Zol / dem der zol gebürt / Furcht / dem die furcht gebürt / Ehre / dem die ehre gebürt.

8 Seid niemand nichts \chüldig / denn das jr euch vnternander liebet / Denn wer den andern liebet / der hat das Ge\etz erfüllet.

9 Denn das da ge\agt i\t / Du \olt nicht ehebrechen / Du \olt nicht tödten / Du \olt nicht \telen / Du \olt nicht fal\ch gezeugnis geben / Dich \ol nichts gelü\ten. Vnd \o ein anders Gebot mehr i\t / das wird in die\em wort verfa\\et / Du \olt deinen Nehe\ten lieben / als dich \elbs.

10 Die Liebe thut dem Nehe\ten nichts bö\es. So i\t nu die Liebe des Ge\etzes erfüllung. Exod. 20; Leu. 19.

11 VND weil wir \olches wi\\en / nemlich die zeit / das die \tunde da i\t / auff zu \tehen vom Schlaff (Sintemal vn\er Heil jtzt neher i\t / denn da wirs gleubten)

12 Die nacht i\t vergangen / der Tag aber her bey komen. So la\\et vns ablegen die werck der Fin\ternis / vnd anlegen die waffen des Liechtes.

13 La\\et vns ehrbarlich wandeln / als am tage / Nicht in fre\\en vnd \auffen / nicht in kamern vnd vnzucht / nicht in hadder vnd neid /

14 Sondern ziehet an den HErrn Jhe\u Chri\t. Vnd wartet (3) des Leibes / Doch al\o / das er nicht geil werde.

(1) Weltliche gewalt i\t vmb zeitliches Friedes willen / darumb i\t das Gewi\\en aus pflichtiger liebe \chüldig / der\elbigen vnterthan zu \ein.

(2) Sehet wie gut es i\t / \chos geben / vnd gehorchen / das jr damit helffet die Frumen \chützen / vnd die Bö\en \traffen / Darumb la\\ets euch nicht verdrie\\en.

(3) Das i\t / martert den Leib nicht vber macht mit vntreglicher Heiligkeit / wachens / fa\tens / frirens / wie die Heuchler thun.