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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Epi\tel Sanct Paulus zu den Römern

Capitel 8

SO i\t nu nichts verdamlichs (1) an denen / die in Chri\to Jhe\u \ind / die nicht nach dem Flei\ch wandeln / \ondern nach dem Gei\t.
2 Denn das ge\etz des Gei\tes / der da lebendig machet in Chri\to Jhe\u / hat mich frey gemacht von dem Ge\etz der \ünden vnd des todes.
3 Denn das dem Ge\etz vmmüglich war (Sintemal es durch das Flei\ch ge\chwechet ward) Das that Gott / vnd \andte \einen Son in der ge\talt des \ündlichen Flei\ches / vnd verdampte die Sünde im Flei\ch durch Sünde /
4 Auff das die gerechtigkeit vom Ge\etz erfoddert / in vns erfüllet würde / Die wir nu nicht nach dem Flei\che wandeln / \ondern nach dem Gei\t.
5 DEnn die da flei\chlich \ind / die \ind flei\chlich ge\innet / Die aber gei\tlich \ind / die \ind gei\tlich ge\innet.
6 Aber flei\chlich (2) ge\innet \ein / i\t der Tod / Vnd gei\tlich ge\innet \ein / i\t leben vnd friede.
7 Denn flei\chlich ge\innet \ein / i\t eine Feind\chafft wider Gott / Sintemal es dem ge\etze Gottes nicht vnterthan i\t / denn er vermag es auch nicht.
8 Die aber flei\chlich \ind / mügen Gotte nicht gefallen.
9 Jr aber \eid nicht flei\chlich / \ondern gei\tlich / So anders Gottes gei\t in euch wonet. Wer aber Chri\tus gei\t nicht hat / Der i\t nicht \ein.
10 So aber Chri\tus in euch i\t / So i\t der Leib zwar tod vmb der Sünde willen / Der Gei\t aber i\t das Leben / vmb der Gerechtigkeit willen.
11 So nu der Gei\t / des / der Jhe\um von den Todten aufferwecket hat / in euch wonet / So wird auch der\elbige der Chri\tum von den Todten aufferwecket hat / ewre \terbliche Leibe lebendig machen / vmb des willen / das \ein Gei\t in euch wonet.
12 SO \ind wir nu / lieben Brüder / Schüldener / nicht dem Flei\ch / das wir nach dem Flei\ch leben /
13 Denn wo jr nach dem Flei\ch lebet / \o werdet jr \terben mü\\en. Wo jr aber durch den Gei\t des flei\ches Ge\cheffte tödtet / \o werdet jr leben.
14 Denn welche der gei\t Gottes treibet / die \ind Gottes kinder.
15 Denn jr habt nicht einen knechtlichen Gei\t empfangen / das jr euch aber mal fürchten mü\tet / Sondern jr habt einen kindlichen Gei\t empfangen / Durch welchen wir ruffen / Abba lieber vater.
16 Der\elbige Gei\t gibt zeugnis vn\erm gei\t / das wir Gotteskinder \ind.
17 Sind wir denn Kinder / \o \ind wir auch Erben / nemlich / Gottes erben / vnd miterben Chri\ti / So wir anders mit leiden / Auff das wir auch mit zur Herrligkeit erhaben werden.
18 Denn ich halte es dafur / Das die\er zeit leiden der Herrligkeit nicht werd \ey / die an vns \ol offenbaret werden.
19 Denn das eng\tliche harren der Creatur wartet auff die offenbarung der kinder Gottes.
20 Sintemal die Creatur vnterworffen i\t der Eitelkeit / on jren willen / Sondern vmb des willen / der \ie vnterworffen hat auff die Hoffnung.
21 Denn auch die Creatur frey werden wird von dem Dien\t des vergenglichen we\ens / zu der herrlichen Freiheit der kinder Gottes.
22 Denn wir wi\\en / das alle Creatur \ehnet \ich mit vns / vnd eng\tet (3) \ich noch jmer dar.
23 NJcht alleine aber \ie / Sondern auch wir \elbs / die wir haben des Gei\tes er\tling / \ehnen vns auch bey vns \elbs / nach der Kind\chafft / vnd warten auff vn\ers Leibes erlö\ung.
24 Denn wir \ind wol \elig / Doch in der hoffnung. Die Hoffnung aber / die man \ihet / i\t nicht hoffnung / Denn wie kan man des hoffen / das man \ihet?
25 So wir aber des hoffen / das wir nicht \ehen / So warten wir \ein durch gedult.
26 DEs\elbigen gleichen auch der Gei\t hilfft vn\er \chwacheit auff. Denn wir wi\\en nicht / was wir beten \ollen / wie \ichs gebürt / Sondern der Gei\t \elbs vertrit vns auffs be\te / mit vnaus\prechlichem \eufftzen.
27 Der aber die hertzen for\chet / der weis / was des Gei\tes \inn \ey / Denn er vertrit die Heiligen nach dem das Gott gefellet.
28 Wir wi\\en aber / das denen / die Gott lieben / alle ding zum be\ten dienen / die nach dem Fur\atz beruffen \ind.
29 Denn welche er zuuor ver\ehen hat / die hat er auch verordnet / das \ie gleich \ein \olten dem Ebenbilde \eines Sons / Auff das der\elbige der Er\tgeborne \ey vnter vielen Brüdern.
30 Welche er aber verordnet hat / die hat er auch beruffen. Welche er aber beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht. Welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht.
31 WAs wollen wir denn weiter \agen? J\t Gott fur vns / Wer mag wider vns \ein?
32 Welcher auch \eines eigen Sons nicht hat ver\chonet / Sondern hat jn fur vns alle da hin gegeben / Wie \olt er vns mit jm nicht alles \chencken?
33 Wer wil die au\\erweleten Gottes be\chüldigen? Gott i\t hie / der da gerecht machet.
34 Wer wil verdamnen? Chri\tus i\t hie / der ge\torben i\t / Ja viel mehr / der auch aufferwecket i\t / welcher i\t zur rechten Gottes / vnd vertrit vns.
35 WEr wil vns \cheiden von der liebe Gottes? Trüb\al oder ang\t? oder verfolgung? oder hunger? oder blö\\e? oder ferligkeit? oder \chwert?
36 Wie ge\chrieben \tehet / Vmb deinen willen werden wir getödtet den gantzen tag / Wir \ind geachtet fur Schlacht\chafe.
37 Aber in dem allen vberwinden wir weit / vmb des willen / der vns geliebet hat.
38 Denn ich bin gewis / Das weder Tod noch Leben / weder Engel noch Für\tenthum / noch gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges /
39 weder hohes noch tieffes noch keine andere Creatur / mag vns \cheiden von der liebe Gottes / die in Chri\to Jhe\u i\t vn\erm HErrn. P\al. 44.


(1) Ob wol noch \unde im flei\ch wütet \o verdampt es doch nicht / Darumb / das der Gei\t gerecht i\t / vnd da wider \treitet. Wo der\elbige nicht i\t / da wird das Ge\etz durchs Flei\ch ge\chwecht vnd vbertretten / Das vmmüglich i\t / das dem Men\chen das Ge\etz helffen \olte / denn nur zur \ünde vnd tode. Darumb \andte Gott \einen Son / vnd lud auff jn vn\er \ünde / vnd halff vns al\o das Ge\etz erfüllen / durch \einen Gei\t.
(2) Flei\chlich ge\innet \ein i\t / Das man nichts nach Gott fraget / oder \ein nicht achtet / vnd nichts dauon ver\tehet.
(3) Wie ein Weib in Kindsnöten.

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