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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Ho\ea

Capitel 9

DV darffe\t dich nicht frewen J\rael / noch rhümen / wie die Völcker / Denn du hure\t wider deinen Gott / damit du \uche\t Hurenlohn / das alle Tennen vol getreide werden.
2 Darumb \o \ollen dich die Tennen vnd Kelter nicht neeren / vnd der Mo\t \ol dir feilen.
3 Vnd \ollen nicht bleiben im Lande des HERRN / Sondern Ephraim mus wider in Egypten / vnd mus in A\\yria / das vnrein i\t / e\\en /
4 Da\elbs \ie dem HERRN kein Tranckopffer vom Wein / noch etwas zu gefallen thun können. Jr Opffer \ol \ein / wie der Betrübten (1) brot / an welchem vnrein werden / alle die dauon e\\en / Denn jr Brot mü\\en \ie fur \ich \elbs e\\en / vnd \ol nicht in des HERRN Haus bracht werden.
5 Was wolt jr als denn auff den Jarzeiten vnd auff den Feiertagen des HERRN thun?
6 Sihe / \ie mü\\en weg fur dem Ver\törer / Egypten wird \ie \amlen / vnd Moph wird \ie begraben / Ne\\eln werden wach\en / da jtzt jr liebes Götzen\ilber \tehet / vnd Dornen in jren Hütten. Deut. 16.
7 DJe zeit der heim\uchung i\t komen / die zeit der Vergeltung / Des wird J\rael ihnen werden. Die Propheten \ind Narren / vnd die Rottengei\ter \ind wan\innig / Vmb deiner gro\\en mi\\ethat / vnd vmb der gro\\en feind\eligen Abgötterey willen.
8 Die Wechter in Ephraim hielten \ich etwa an meinen Gott / Aber nu \ind \ie Propheten die \tricke legen / auff allen jren wegen / durch die feind\elige Abgötterey / im Hau\e jres Gottes.
9 Sie verderbens zu tieff / wie zur zeit Gibea (2) / Darumb wird er jrer Mi\\ethat gedencken / vnd jre \unde heim \uchen.
10 JCH fand J\rael in der wü\ten / wie Drauben / vnd \ahe ewre Veter / wie die er\ten feigen am Feigenbawm / Aber hernach giengen \ie zu BaalPeor / vnd gelobten \ich dem \chendlichen Abgott / vnd wurden ja \o grewlich / als jre Bulen.
11 Darumb mus die herrligkeit Ephraim / wie ein Vogel / wegfliehen / Das \ie weder geberen / noch tragen / noch \chwanger werden \ollen.
12 Vnd ob \ie jre Kinder gleich erzögen / Wil ich \ie doch on Kinder machen / Das \ie nicht Leute \ein \ollen / Auch weh jnen / wenn ich von jnen bin gewichen.
13 EPhraim / als ich es an\ehe / i\t gepflantzt vnd hüb\ch / wie Tyrus / Mus aber nu jre Kinder heraus la\\en dem Tod\chleger.
14 HERR gib jnen / Was wiltu jnen aber geben? Gib jnen vnfruchtbare Leibe / vnd ver\iegene Brü\te (3).
15 ALle jre Bosheit ge\chicht zu Gilgal / da\elb\t bin ich jnen feind / Vnd ich wil \ie auch vmb jr bö\es we\en willen / aus meinem Hau\e \to\\en / vnd nicht mehr liebe erzeigen / Denn alle jre Für\ten \ind abtrünnige.
16 EPhraim i\t ge\chlagen / jre Wurtzel i\t verdorret (4) / Das \ie keine frucht mehr bringen können. Vnd ob \ie geberen würden / Wil ich doch die liebe frucht jres Leibes tödten.
17 Mein Gott wird \ie verwerffen / Darumb das \ie jn nicht hören wollen / Vnd mü\\en vnter den Heiden in der jrre gehen.


(1) Deut. 26 i\t verboten betrübt Opffer zu thun.
(2) Judi. 19 Da verteidigeten die kinder BenJamin die tieffe grö\\e\te bosheit / die nicht zu heilen war / vnd mu\te zu grund gehen.