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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Ho\ea

Capitel 7

WEnn ich J\rael heilen wil / So findet \ich (1) er\t die \ünde Ephraim / vnd die bosheit Samarie / wie \ie Abgötterey treiben. Denn wie wol \ie vnter \ich \elbs mit Dieben / vnd auswendig mit Reubern geplagt \ind /
2 Dennoch wöllen \ie nicht mercken / das ich alle jre Bosheit mercke. Jch \ehe aber jr we\en wol / das \ie allenthalben treiben.
3 SJe vertrö\ten den König durch jre Bosheit (2) / vnd die Für\ten durch jre lügen.
4 Vnd \ind alle \ampt Ehebrecher / Gleich wie ein Backofen den der Becker heitzet / wenn er hat ausgeknetet / vnd le\\t den Teig durch\euren vnd auffgehen.
5 HEute i\t vn\ers Königes Fe\t / Da fahen die Für\ten an vom wein toll zu werden / So zeucht er die Spötter zu \ich.
6 Denn jr hertz i\t in hei\\er andacht / wie ein Backofen / wenn \ie opffern vnd die Leute betriegen / Aber jr Becker (3) \chlefft die gantze nacht / vnd des morgens brennet er liechter lohe.
7 Noch \ind \ie \o hei\\er andacht / wie ein Backofen / Ob gleich jre Richter auffgefre\\en werden / vnd alle jre Könige fallen / Noch i\t keiner vnter jnen / der mich anruffe.
8 EPhraim menget \ich vnter die Völcker / Ephraim i\t / wie ein Kuche / den niemand vmbwendet (4).
9 Sondern frembde fre\\en \eine krafft / Noch wil ers nicht mercken / Er hat auch grawe har krieget / Noch wil ers nicht mercken.
10 Vnd die hoffart J\rael wird fur jren augen gedemütiget / Noch bekeren \ie \ich nicht zum HERRN jrem Gott / Fragen auch nicht nach jm in die\em allen.
11 Denn Ephraim i\t / wie eine verlockte Taube / die nichts mercken wil / Jtzt ruffen \ie Egypten an / Denn lauffen \ie zu A\\ur.
12 Aber in dem \ie hin vnd her lauffen / wil ich mein Netze vber \ie werffen / vnd herunter rücken / wie die Vogel vnter dem Himel / Jch wil \ie \traffen / wie man predigt (5) in jrer Samlung.
13 WEh jnen / das \ie von mir weichen / \ie mü\\en ver\töret werden / Denn \ie \ind abtrünnig von mir worden / Jch wolt \ie wol erlö\en / Wenn \ie nicht wider mich lügen (6) lereten.
14 So ruffen \ie auch mich nicht an von hertzen / Sondern lören auff jren Lagern (7). Sie ver\amlen \ich vmb Korn vnd Mo\ts willen (8) / vnd \ind mir vngehor\am.
15 Jch lere \ie / vnd \tercke jren Arm / Aber \ie dencken bö\es von mir.
16 Sie bekeren \ich / Aber nicht recht / Sondern \ind wie ein fal\cher Boge / Darumb werden jre Für\ten durchs Schwert fallen / Jr drewen (9) \ol in Egyptenland zum \pot werden.


(1) Je mehr man recht leret / je erger die welt wird.
(2) Abgötterey.