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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prediger Salomonis

Capitel 5

BEware deinen Fus / wenn du zum hau\e Gottes gehe\t / vnd kom das du höre\t (1). Das i\t be\\er / denn der Narren opffer (2) / Denn \ie wi\\en nicht was \ie bö\es thun. 1. Reg. 15.; O\ee. 6. Sey nicht \chnell (3) mit deinem Munde / vnd las dein Hertz nicht eilen etwas zu reden / fur Gott. Denn Gott i\t im Himel / vnd du auff Erden / Darumb las deiner wort wenig \ein.
2 Denn wo viel \orgen i\t / da komen Trewme / vnd wo viel wort \ind / da höret man den Narren.
3 WEnn du Gott ein Gelübde thu\t / \o verzeugs nicht zu halten / Denn er hat kein gefallen an den Narren. Was du gelobe\t / das halt /
4 Es i\t be\\er du gelobe\t nichts / denn das du nicht helte\t was du gelobe\t. Deut. 23.
5 VErhenge deinem Mund nicht / das er dein flei\ch verfüre / Vnd \prich fur dem Engel nicht / Jch bin vn\chüldig (4) / Gott möcht erzürnen vber deine \tim / vnd verdamnen alle werck deiner hende.
6 Wo viel Trewme \ind / Da i\t eitelkeit vnd viel wort / Aber fürchte du Gott.
7 SJhe\tu den Armen vnrecht thun / vnd Recht vnd Gerechtigkeit im Lande wegrei\\en / wunder dich des fürnemens nicht / Denn es i\t noch ein hoher Hüter vber den Hohen / vnd \ind noch Höher vber die beide /
8 Vber das i\t der König im gantzen Lande / das feld zu bawen (5).
9 WEr Gelt liebt / wird Gelts nimer \at / Vnd wer Reichthum liebt / wird keinen nutz dauon haben / Das i\t auch eitel.
10 Denn wo viel Guts i\t / da \ind viel die es e\\en / Vnd was geneu\\t \ein der es hat / on das ers mit augen an\ihet?
11 Wer erbeitet / dem i\t der Schlaf \ü\\e / er habe wenig oder viel ge\\en / Aber die fülle des Reichen le\\t jn nicht \chlaffen.
12 ES i\t ein bö\e Plage / die ich \ahe vnter der Sonnen / Reichthum behalten zum \chaden dem der jn hat.
13 Denn der Reiche kompt vmb mit gro\\em jamer / Vnd \o er einen Son gezeugt hat / dem bleibt nichts in der hand.
14 Wie er nacket i\t von \einer Mutterleibe komen / So feret er wider hin / wie er komen i\t / vnd nimpt nichts mit \ich von \einer Erbeit in \einer hand / wenn er hin feret.
15 Das i\t eine bö\e Plage / das er hin feret / wie er komen i\t / Was hilffts jn denn / das er in den wind geerbeitet hat?
16 Sein lebenlang hat er im fin\tern ge\\en / vnd in gro\\em gremen vnd kranckheit vnd trawrigkeit. Hiob. 1.
17 SO \ehe ich nu das fur gut an / das fein \ey / Wenn man i\\et vnd trincket vnd guts muts i\t / in aller Erbeit die einer thut vnter der Sonnen \ein lebenlang / das jm Gott gibt / Denn das i\t \ein Teil.
18 Denn welchem Men\chen Gott reichthum vnd güter vnd gewalt gibt / das er dauon i\\et vnd trinckt fur \ein Teil / vnd frölich i\t in \einer Erbeit / Das i\t eine Gottes gabe.
19 Denn er denckt nicht viel an das elend Leben / weil Gott \ein Hertz erfrewet. Sup. 2.


(1) Hie leret er Gott fürchten vnd trawen / vnd from \ein / in \olchem elenden Leben.
(2) Er\tlich \ey du from.