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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Epi\tel zu den Ebreern

Capitel 12

DArumb auch wir / dieweil wir \olchen hauffen Zeugen vmb vns haben / La\\et vns ablegen die Sünde / \o vns jmer anklebt vnd trege macht / Vnd la\\et vns lauffen durch gedult / in dem Kampff / der vns verordnet i\t /
2 Vnd auff\ehen auff Jhe\um / den Anfenger vnd Volender des glaubens / Welcher / da er wol hette mügen freude haben / erduldet er das Creutz / vnd achtet der \chande nicht / Vnd i\t ge\e\\en zur Rechten auff dem \tuel Gottes.
3 Gedencket an den / der ein \olchs wider\prechen von den Sündern wider \ich erduldet hat / Das jr nicht in ewrem mut mat werdet / vnd abla\\et.
4 Denn jr habt noch nicht bis auffs Blut wider\tanden / vber dem kempffen wider die \ünde /
5 Vnd habt bereit verge\\en des Tro\ts / der zu euch redet / als zu den Kindern. Mein Son / achte nicht geringe die züchtigung des HERRN / vnd verzage nicht wenn du von jm ge\trafft wir\t /
6 Denn welchen der HERR lieb hat / den züchtiget er / Er \teupt aber einen jglichen Son / den er auffnimpt. Pro. 3.
7 SO jr die Züchtigung erduldet / \o erbeut \ich euch Gott als Kindern. Denn wo i\t ein Son / den der Vater nicht züchtiget?
8 Seid jr aber on züchtigung / welcher \ie alle teilhafftig worden / So \eid jr Ba\tarte vnd nicht Kinder.
9 Auch \o wir haben vn\er leibliche Veter zu Züchtigern gehabt / vnd \ie ge\chewet / Solten wir denn nicht viel mehr vnterthan \ein dem gei\tlichen Vater / das wir leben?
10 Vnd jene zwar haben vns gezüchtiget / wenig tage nach jrem düncken / Die\er aber zu nutz / auff das wir \eine Heiligung erlangen.
11 Alle Züchtigung aber / wenn \ie da i\t / dünckt \ie vns nicht freude / \ondern trawrigkeit \ein. Aber darnach wird \ie geben eine fried\ame Frucht der gerechtigkeit / denen / die da durch geübt \ind.
12 DArumb richtet wider auff die le\\igen Hende vnd die müden Knie /
13 vnd thut gewi\\en trit mit ewren fu\\en / Das nicht jemand \trauchele wie ein Lamer / \ondern viel mehr ge\und werde.
14 Jaget nach dem Friede gegen jederman / vnd der Heiligung / on welche wird niemand den HErrn \ehen /
15 Vnd \ehet drauff / das nicht jemand Gottes gnade ver\eume. Das nicht etwa eine bitter wurtzel auffwach\e / vnd vnfriede anrichte / vnd viel durch die\elbige verunreiniget werden.
16 Das nicht jemand \ey ein Hurer oder ein Gottlo\er wie E\au / der vmb einer Spei\e willen / \eine Er\tegeburt verkauffte /
17 Wi\\et aber / das er hernach / da er den Segen ererben wolte / verworffen i\t / Denn er fand keinen raum zur Bu\\e / wiewol er \ie mit threnen \uchte. Deut. 29; Ge. 25; Ge. 26.
18 DEnn jr \eid nicht komen zu dem Berge / den man anrüren kundte / vnd mit Fewr brandte / noch zu dem tunckel vnd fin\ternis vnd vngewitter /
19 noch zu dem hall der Po\aunen / Vnd zur \timme der wort / welcher \ich wegerten / die \ie höreten / das jnen das wort ja nicht ge\agt würde /
20 Denn \ie mochtens nicht ertragen / was da ge\agt ward. Vnd wenn ein Thier den Berg anrürete / \olte es ge\teiniget / oder mit einem Ge\chos er\cho\\en werden.
21 Vnd al\o er\chrecklich war das Ge\ichte / das Mo\es \prach / Jch bin er\chrocken vnd zittere. Exod. 19.
22 SOndern jr \eid komen zu dem berge Zion / vnd zu der Stad des lebendigen Gottes / zu dem himli\chen Jeru\alem / vnd zu der menge vieler tau\ent Engele /
23 vnd zu der gemeine der Er\tgebornen / die im Himel ange\chrieben \ind / vnd zu Gott dem Richter vber alle / vnd zu den Gei\tern der volkomenen Gerechten /
24 vnd zu dem Mitteler des newen Te\taments Jhe\u / vnd zu dem Blut vnd der Be\prengunge / das da be\\er redet / denn Habels. Gen. 4.
25 SEhet zu / das jr euch des nicht wegert / der da redet. Denn \o jene nicht entflohen \ind / die \ich wegerten / da er auff Erden redet / Viel weniger wir / \o wir vns des wegern / der vom Himel redet /
26 welches \timme zu der zeit die Erde beweget. Nu aber verhei\\et er / vnd \pricht / Noch ein mal wil ich bewegen / nicht alleine die Erden / \ondern auch den Himel.
27 Aber \olchs / noch ein mal / zeigt an / Das das bewegliche \ol verendert werden / als das gemacht i\t (1) / Auff das da bleibe das vnbewegliche.
28 Darumb dieweil wir empfahen ein vnbeweglich Reich / haben wir gnade / durch welche wir \ollen Gotte dienen / jm zugefallen / mit zucht vnd furcht /
29 Denn vn\er Gott i\t ein verzerend Fewr. Hag. 2; Deut. 4.


(1) Scilicet mit henden / Er meinet die Hütten Mo\e.

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