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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Epi\tel zu den Ebreern

Capitel 10

DEnn das Ge\etz hat den \chatten von den zukünfftigen Gütern / nicht das we\en der güter \elbs / Alle jar mus man opffern jmer einerley Opffer / vnd kan nicht / die da opffern / volkomen machen.
2 Son\t hette das opffern auffgehöret / wo die / \o am Gottesdien\t \ind / kein gewi\\en mehr hetten von den \ünden / wenn \ie ein mal gereiniget weren.
3 Sondern es ge\chicht nur durch die\elbigen ein Gedechtnis der \ünde alle jar /
4 Denn es i\t vmmüglich / durch Och\en vnd Bocksblut \ünde wegnemen.
5 DArumb / da er in die Welt kompt / \pricht er / Opffer vnd Gaben ha\tu nicht gewolt / Den Leib aber ha\tu mir zubereit /
6 Brandopffer / vnd Sündopffer gefallen dir nicht.
7 Da \prach ich / Sihe ich kome / Jm Buch \tehet furnemlich von mir ge\chrieben / Das ich thun \ol Gott deinen willen.
8 Droben als er ge\agt hatte / Opffer vnd Gaben / Brandopffer / vnd Sündopffer ha\tu nicht gewolt / \ie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Ge\etz geopffert werden)
9 Da \prach er / Sihe / Jch kome zuthun Gott deinen willen / Da hebet er das er\te auff / Das er das ander ein\etze /
10 Jn welchem willen wir \ind geheiliget / ein mal ge\chehen / durch das Opffer des leibes Jhe\u Chri\ti. P\al. 40.
11 VND ein jglicher Prie\ter i\t einge\etzt / das er alle tage Gottesdien\t pflege / vnd offtmals einerley Opffer thue / welche nimermehr künden die \ünde ab nemen.
12 Die\er aber / da er hat ein Opffer fur die \ünde geopffert / das ewiglich gilt / Sitzt er nu zur rechten Gottes /
13 vnd wartet hinfurt / Bis das \eine Feinde zum \chemel \einer fü\\e gelegt werden.
14 Denn mit einem Opffer hat er in ewigkeit volendet die geheiliget werden. P\al. 110.
15 ES bezeuget vns aber des auch der heilige Gei\t / Denn nach dem er zuvor ge\agt hatte /
16 Das i\t das Te\tament / das ich jnen machen wil / nach die\en tagen / \pricht der HERR / Jch wil mein Ge\etz in jr Hertz geben / vnd in jre Sinne wil ich es \chreiben /
17 Vnd jrer \ünde vnd jrer vngerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken.
18 Wo aber der\elbigen vergebung i\t / da i\t nicht mehr Opffer fur die \ünde. Jere. 31.
19 SO wir denn nu haben / lieben Brüder / die freidigkeit zum eingang / in das Heilige / durch das blut Jhe\u /
20 welchen er vns zubereitet hat / zum newen vnd lebendigen wege / durch den Vorhang / das i\t durch \ein Flei\ch /
21 vnd haben einen Hohenprie\ter vber das haus Gottes /
22 So la\\et vns hinzu gehen / mit warhafftigem hertzen / in völligem Glauben / be\prenget in vn\ern Hertzen / vnd los von dem bö\en Gewi\\en / vnd gewa\\chen am Leibe / mit reinem wa\\er /
23 Vnd la\\et vns halten an der Bekentnis der hoffnung / vnd nicht wancken / Denn er i\t trew / der \ie verhei\\en hat /
24 Vnd la\\et vns vnternander vn\er \elbs warnemen / mit reitzen zur Liebe vnd guten Wercken /
25 vnd nicht verla\\en vn\ere Ver\amlung / wie etliche pflegen / Sondern vnternander ermanen / Vnd das \o viel mehr / \o viel jr \ehet / das \ich der tag nahet.
26 DEnn \o wir mutwillig \ündigen / nach dem wir die erkentnis der Warheit empfangen haben / Haben wir fürder kein ander Opffer mehr fur die \ünde /
27 Sondern ein \chrecklich warten des Gerichtes vnd des fewer eiuers / der die Widerwertigen verzeren wird.
28 Wenn jemand das ge\etz Mo\i bricht / der mus \terben on barmhertzigkeit / durch zween oder drey Zeugen.
29 Wie viel meinet jr erger \traff wird er verdienen / Der den Son Gottes mit fü\\en trit / vnd das blut des Te\taments vnrein achtet / durch welches er geheiliget i\t / vnd den Gei\t der gnaden \chmehet?
30 Denn wir wi\\en den / der da \aget / Die Rache i\t mein / Jch wil vergelten / \pricht der HERR. Vnd abermal / Der HERR wird \ein Volck richten.
31 Schrecklich i\ts / in die Hende des lebendigen Gottes zufallen. Deut. 17; Deut. 32.
32 GEdencket aber an die vorigen tage / in welchen jr erleuchtet / erduldet habt einen gro\\en Kampff des leidens /
33 Zum teil \elbs / durch \chmach vnd trüb\al ein Schaw\piel worden / Zum teil / gemein\chafft gehabt mit denen / den es al\o gehet.
34 Denn jr habt mit meinen Banden mitleiden gehabt / vnd den Raub ewer güter mit freuden erduldet / Als die jr wi\\et / das jr bey euch \elbs eine be\\ere vnd bleibende Habe im Himel habt.
35 Werffet ewer vertrawen nicht weg (1) / welchs eine gro\\e Belohnung hat.
36 Gedult aber i\t euch not / auff das jr den willen Gottes thut / vnd die Verhei\\ung empfahet.
37 Denn noch vber eine kleine weile / So wird komen / der da komen \ol / vnd nicht verziehen.
38 Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen (2) wird / an dem wird meine Seele kein gefallen haben.
39 Wir aber \ind nicht von denen / die da weichen vnd verdampt werden / Sondern von denen / die da gleuben vnd die Seele erretten. Abac. 2.


(1) Schlahets nicht in den wind.
(2) Der nicht halten wil / noch der \treiche warten / \ondern zeucht zu rücke / vnd \chleicht dauon.

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