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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Daniel

Capitel 10

JM dritten jar des königes Cores aus Per\en / ward dem Daniel / der Belt\azer hei\\t / etwas offenbart / das gewis i\t / vnd von gro\\en Sachen / vnd er merckt darauff / vnd ver\tund das Ge\ichte wol.
2 Zur \elbigen zeit / war ich Daniel trawrig drey wochen lang /
3 Jch a\\ keine niedliche \pei\e / flei\ch vnd wein kam in meinen mund nicht / vnd \albet mich auch nie / bis die drey wochen vmb waren.
4 AM vier vnd zwenzig\ten tage des er\ten monden / war ich bey dem gro\\en wa\\er Hidekel.
5 Vnd hub meine Augen auff / vnd \ahe / vnd \ihe / Da \tund ein Man in Linwad / vnd hatte einen gülden Gürtel vmb \eine Lenden /
6 Sein Leib war wie ein Turckis / \ein Andlitz \ahe wie ein Blitz / \eine Augen wie ein fewrige Fackel / \eine Arm vnd Fü\\e / wie ein gluu (1) Ertz / vnd \eine Rede war wie ein gros gedöne.
7 Jch Daniel aber \ahe \olch Ge\icht allein / vnd die Menner / \o bey mir waren / \ahens nicht / Doch fiel ein gros \chrecken vber \ie / das \ie flohen vnd \ich verkrochen.
8 Vnd ich bleib alleine / vnd \ahe dis gro\\e Ge\ichte / Es bleib aber keine Krafft in mir / vnd ich ward \eer vnge\talt / vnd hatte keine krafft mehr.
9 Vnd ich höret \eine Rede / vnd in dem ich \ie höret / \anck ich nider auff mein ange\icht zur erden.
10 VND \ihe, Eine Hand rüret mich an, vnd halff mir auff die knie vnd auff die hende /
11 vnd \prach zu mir / Du lieber Daniel / merck auff die wort / die ich mit dir rede / vnd richte dich auff / denn ich bin jtzt zu dir ge\and. Vnd da er \olchs mit mir redet / richtet ich mich auff / vnd zittert.
12 Vnd er \prach zu mir / Fürchte dich nicht Daniel / Denn von dem er\ten tage an / da du von hertzen begerte\t zu ver\tehen / vnd dich ca\teiete\t fur deinem Gott / \ind deine wort erhöret / vnd ich bin komen vmb deinen willen.
13 Aber der Für\t (2) des Königreichs in Per\enland / hat mir ein vnd zwenzig tage wider\tanden / Vnd \ihe / Michael der furneme\ten Für\ten einer / kam mir zu hülffe / Da behielt ich den Sieg bey den Königen in Per\en.
14 Nu aber kome ich / das ich dich berichte / wie es deinem Volck hernach gehen wird / Denn das Ge\icht wird nach etlicher zeit ge\chehen.
15 Vnd als er \olchs mit mir redet / \chlug ich mein ange\icht nider zur Erden / vnd \chweig \tille.
16 VND \ihe / einer / gleich einem Men\chen / rüret meine Lippen an. Da thet ich meinen mund auff vnd redet / vnd \prach zu dem / der fur mir \tund / Mein Herr / meine gelencke beben mir vber dem Ge\icht / vnd ich habe keine Krafft mehr.
17 Vnd wie kan der Knecht meins Herrn / mit meinem Herrn reden / weil nu keine Krafft mehr in mir i\t / vnd habe auch keinen Odem mehr?
18 Da rüret mich abermal an Einer / gleich wie ein Men\ch ge\talt / vnd \tercket mich /
19 vnd \prach / Fürcht dich nicht / du lieber Man / Friede \ey mit dir / vnd \ey getro\t / Sey ge\tro\t. Vnd als er mit mir redet / ermannet ich mich / vnd \prach / Mein Herr rede / denn du ha\t mich ge\terckt.
20 VND er \prach / Wei\\e\tu auch / warumb ich zu dir komen bin? Jtzt wil ich wider hin / vnd mit dem Für\ten in Per\enland \treiten. Aber wenn ich weg ziehe / Sihe / \o wird der Für\t aus Griechenland komen (3).
21 Doch wil ich dir anzeigen / was ge\chrieben i\t / das gewi\lich ge\chehen wird. Vnd i\t keiner der mir hilfft wider jene / denn ewr Für\t Michael /

(1) Hell / klar / polirt.
(2) Ein Königlicher Hofeteufel.