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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Offenbarung Sanct Johannis

Capitel 17

VND es kam einer von den \ieben Engeln (1) / die die \ieben Schalen hatten / redet mit mir / vnd \prach zu mir / Kum / Jch wil dir zeigen das Vrteil der gro\\en Huren / die da auff vielen Wa\\ern \itzt /
2 Mit welcher gehuret haben die Könige auff Erden / vnd die da wonen auff Erden truncken worden \ind / von dem Wein jrer Hurerey.
3 Vnd er bracht mich im Gei\t in die wü\ten. Vnd ich \ahe das Weib \itzen auff einem ro\infarben Thier / das war vol Namen der le\terung / vnd hatte zehen Hörner.
4 Vnd das Weib war bekleidet mit Scharlacken vnd Ro\infarb / vnd vbergüldet mit Gold vnd Edel\teinen vnd Perlen / vnd hatte einen gülden Becher in der Hand / vol Grewels vnd vn\auberkeit jrer Hurerey.
5 Vnd an jrer Stirn ge\chrieben den Namen / Das Geheimnis (2) / Die gro\\e Babylon / die Mutter der hurerey vnd aller grewel auff Erden.
6 Vnd ich \ahe das Weib truncken von dem Blut der Heiligen / vnd von dem blut der zeugen Jhe\u. Vnd ich verwundert mich \eer / da ich \ie \ahe.
7 VND der Engel \prach zu mir / Warumb verwunder\tu dich? Jch wil dir \agen das Geheimnis von dem Weibe / vnd von dem Thier das \ie tregt / vnd hat \ieben Heubter / vnd zehen Hörner.
8 Das Thier / das du ge\ehen ha\t / i\t gewe\en / vnd i\t nicht / vnd wird wider komen aus dem Abgrund / vnd wird faren ins Verdamnis / Vnd werden \ich verwundern / die auff Erden wonen / der namen nicht ge\chrieben \tehen in dem buch des Lebens von anfang der Welt / wenn \ie \ehen das Thier / das es gewe\en i\t / vnd nicht i\t / wiewol es doch i\t (3).
9 Vnd hie i\t der \inn / da Weisheit zugehöret. Sup. 12. Dje \ieben Heubter \ind \ieben Berge / auff welchen das Weib \itzet / vnd \ind \ieben Könige.
10 Fünff (4) \ind gefallen / vnd einer (5) i\t / vnd der ander i\t noch nicht komen / Vnd wenn er kompt / mus er eine kleine zeit (6) bleiben.
11 Vnd das Thier / das gewe\en i\t (7) / vnd nicht i\t / das i\t der achte / vnd i\t von den \ieben / vnd feret in das verdamnis.
12 Vnd die zehen Hörner / die du ge\ehen ha\t das \ind zehen Könige (8) / die das Reich noch nicht empfangen haben / Aber wie Könige werden \ie eine zeit macht empfahen mit dem Thier.
13 Die\e haben eine meinung / vnd werden jre krafft vnd macht geben dem Thier.
14 Die\e werden \treiten mit dem Lamb / Vnd das Lamb wird \ie vberwinden / Denn es i\t der HErr aller Herrn / vnd der König aller Könige / vnd mit jm die Beruffene vnd Au\\erweleten vnd gleubigen.
15 VND er \prach zu mir / Die Wa\\er / die du ge\ehen ha\t / da die Hure \itzt / \ind Völcker vnd Scharen / vnd Heiden / vnd Sprachen.
16 Vnd die zehen Hörner / die du ge\ehen ha\t / auff dem Thier / die werden die Hure ha\\en / vnd werden \ie wü\t machen (9) / vnd blos / vnd werden jr Flei\ch e\\en / vnd werden \ie mit Fewr verbrennen.
17 Denn Gott hats jnen gegeben in jr hertz / zu thun \eine meinung / vnd zu thun einerley meinung / vnd zu geben jr Reich dem Thier / bis das vollendet werden die wort Gottes.
18 Vnd das Weib / das du ge\ehen ha\t / i\t die gro\\e Stad / die das Reich hat vber die Könige auff Erden.


(1) Hie zeiget er die Römi\che Kirche in jrer ge\talt vnd we\en / die verdampt \ol werden.
(2) Das i\t / die gei\tliche gro\\e Babylon etc.
(3) Das Römi\ch Reich i\t / vnd i\t doch nicht / Denn es i\t nicht das gantze / \ondern i\t nach \einem Fall durch den Bap\t wider auffbracht.