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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Vorrede auff die Offenbarung Sanct Johannis

MAncherley Weis\agung findet man in der Chri\tenheit. Etliche weis\aget al\o / das \ie der Propheten \chrifft auslegt / Dauon Paulus j. Cor. xij. xiiij. vnd an mehr orten \agt. Die\e i\t die nötig\te / vnd man mus \ie teglich haben / als die das wort Gottes leret / den grund der Chri\tenheit legt / vnd den glauben verteidingt / Vnd \umma / die das Predigampt regieret / erhelt / be\telt vnd ausricht. ETliche weis\agt von künfftigen dingen / die nicht zuuor in der Schrifft \tehen / vnd die\e i\t dreierley. Die er\te thuts mit ausgedrückten worten / on Bilde vnd Figuren / wie Mo\es / Dauid / vnd der gleichen Propheten mehr / von Chri\to weis\agen. Vnd wie Chri\tus vnd die Apo\tel / von dem Endechri\t vnd fal\chen Lerern / etc. DJe andere thuts mit Bilden / Aber doch \etzt da neben auch die auslegung mit ausgedrückten worten / Wie Jo\eph die trewme auslegt / Vnd Daniel beide Trewme vnd Bilder auslegt. DJe dritte / die es on wort oder auslegung / mit blo\\en Bilden vnd Figuren thut / wie dis Buch der Offenbarung / vnd vieler heiligen Leute / Trewme / Ge\ichte vnd Bilder / welche \ie vom heiligen Gei\t haben. Wie Act. ij. Petrus aus Joel predigt / Ewre Söne vnd Töchter \ollen weis\agen / vnd ewre Jüngling \ollen Ge\ichte \ehen / vnd ewre Elte\ten \ollen Trewme trewmen. Vnd \o lange \olche Weis\agunge vngedeut bleibet / vnd kein gewi\\e auslegung kriegt / i\ts eine verborgene \tumme Weis\agung / vnd noch nicht zu jrem nutz vnd frucht komen / den \ie der Chri\tenheit geben \ol. WJe denn auch die\em Buch bi\her gegangen. Es haben wol viel \ich dran ver\ucht / Aber bis auff den heutigen tag / nichts gewi\\es auffbracht / Etliche viel vnge\chickts dinges / aus jrem Kopff hin ein gebrewet. Vmb \olcher vngewi\\en auslegung vnd verborgen Ver\tands willen / haben wirs bi\her auch la\\en liegen / \onderlich weil es auch bey etlichen alten Vetern geachtet / das nicht S. Johannis des Apo\tels \ey / Wie in libro iij. Hi\to. Eccle\i. Cap. xxv. \tehet / Jn welchem zweiuel wirs fur vns auch noch la\\en bleiben. Damit doch niemand gewehret \ein \ol / das ers halte fur S. Johannes des Apo\tels / oder wie er wil. WEil wir aber dennoch gerne die deutung oder auslegung gewis hetten / wollen wir den andern vnd höhern Gei\tern vr\achen nach zudencken geben / vnd vn\er gedancken auch an tag geben / nemlich al\o. Weil es \ol eine Offenbarung \ein künfftiger Ge\chicht / vnd \onderlich künfftiger trüb\aln vnd vnfal der Chri\tenheit / Achten wir / das \olte der nehe\te vnd gewi\\e\te griff \ein / die Auslegung zu finden / So man die ergangen Ge\chicht vnd vnfelle in der Chri\tenheit bi\her ergangen / aus den Hi\torien neme / vnd die\elbigen gegen die\e Bilde hielte / vnd al\o auff die wort verglieche. Wo \ichs als denn fein würde mit einander reimen vnd eintreffen / So kündte man drauff fu\\en / als auff eine gewi\\e / oder zum wenig\ten als auff eine vnuerwerffliche Auslegung. Demnach / halten wir / wie der text zwar \elbs \agt / das die er\ten drey Cap. \o von den \ieben Gemeinen / vnd jren Engeln in A\ia reden / nichts anders wöllen / denn einfeltiglich anzeigen / Wie die\elbigen dazu mal ge\tanden \ind / Vnd vermanet werden / das \ie bleiben vnd zunemen / oder \ich be\\ern \ollen. Vber das lernen wir draus / durch das wort / Engel / hernach in andern Bilden oder Ge\chichten / ver\tehen / Bi\choue vnd Lerer in der Chri\tenheit / Etliche gut als die heiligen Veter vnd Bi\choue / Etliche bö\e / als die Ketzer vnd fal\che Bi\choue / welcher doch mehr in die\em Buch \tehen / denn jener. Jm. iiij. vnd. v. cap. wird furgebildet die gantze Chri\tenheit / die \olch zukünfftig Trüb\al vnd Plagen leiden \ol. Da \ind. xxiiij. Elte\ten fur Gotte (Das \ind alle Bi\choue vnd Lerer eintrechtig) mit dem Glauben gekrönet / die Chri\tum das lamb Gottes mit den Harffen loben (das i\t) predigen / vnd mit Reuchfa\\en dienen / das i\t / im beten \ich vben. Das alles zu tro\t / der Chri\ten / Das \ie wi\\en \ollen / die Chri\tenheit / \olle dennoch bleiben in künfftigen Plagen. Jm. vj. gehen an die künfftigen trüb\aln / vnd er\tlich / die leiblichen trüb\aln / Als da \ind verfolgung von der weltlichen Oberkeit / welche i\t der gekrönete Reuter mit dem Bogen auff dem wei\\en Ros. Jtem / Krieg vnd Blut / welche i\t der Reuter mit dem \chwert / auffm roten Ros. Jtem / Thewrezeit vnd hunger / welche i\t der Reuter mit dem Bogen auff dem \chwartzen Ros. Jtem / Pe\tilentz vnd Drü\e / welche i\t der Reuter im Todsbilde auff dem fahlen Ros. Denn die\e vier plagen folgen gewis allezeit / vber die vndanckbarn vnd verechter des worts Gottes / neben andern mehr ver\törung vnd enderung der Oberkeiten / bis an Jüng\tentag. Wie am ende des vj. Cap. gezeiget wird / Vnd die Seelen der Marterer \olchs auch treiben / mit jrem ge\chrey. Jm. vij. vnd. viij. ca. gehet an die offenbarung von gei\tlichen Trüb\aln / das \ind mancherley Ketzerey. Vnd wird aber mal vorher ein tro\tbilde ge\tellet / da der Engel die Chri\ten zeichnet vnd den vier bö\en Engeln wehret. Auff das man aber mal gewis \ey / Die Chri\tenheit werde auch vnter den Ketzern frume Engel vnd das reine wort haben. Wie auch der Engel mit dem Reuchfas / das i\t / mit dem Gebet zeiget. Solche gute Engel \ind die heigen Veter / Als Spiridon / Athana\ius / Hilarius / vnd das Concilium Nicenum / vnd der gleichen. DEr er\te bö\e Engel i\t / Tatianus mit \einen Encratiten / welche die Ehe verboten. Jtem / aus wercken frum \ein wolten / wie die Jüden / Denn die lere von Werckheiligkeit mu\te die er\te \ein wider das Euangelium / bleibt auch wol die letzte / On das \ie jmer newe Lerer vnd andern namen kriegt / als Pelagianer etc. DEr ander i\t / Martion mit \einen Kataphrygen / Manicheis / Montanis etc. Die jre Gei\terey rhümen / vber alle Schrifft / vnd faren wie die\er brennend Berg / zwi\chen Himel vnd Erden. Als bey vns der Müntzer vnd die Schwermer. DEr dritte i\t / Origenes / der durch die Philo\ophia vnd vernunfft die Schrifft verbittert vnd verderbet hat / Wie bey vns die Hohen\chulen bis her gethan.
DEr vierde i\t / Nouatus mit \einen Katharen / welche die Bu\\e ver\agten / vnd fur andern die rein\ten \ein wolten. Der art waren die Donati\ten hernach auch. Vn\er Gei\tlichen aber / \ind \chier alle vierley. Die Gelerten / \o die Hi\torien wi\\en / werden dis wol aus zurechen wi\\en / Denn es were zu lang alles zu erzelen vnd bewei\en. Jm ix. x. hebt \ich der rechte jamer / denn bi\her / die leibliche vnd gei\tliche trüb\aln / fa\t ein \chertz gewe\en \ind / gegen die\e künfftigen Plagen. Wie auch der Engel am ende des viij. Cap. \elbs anzeiget / Es \ollen drey Weh komen / welche Weh \ollen die andern drey / das i\t / der fünfft / \ech\t / \iebend Engel ausrichten / vnd da mit der Welt ein ende. Hie komen beide gei\tliche vnd leibliche Verfolgung zu\amen / Der\elbigen \ollen drey \ein / Die er\te gros / die ander noch grö\\er / die dritte am allergrö\\e\ten. SO i\t nu das er\te weh / der fünffte Engel / Arius der gro\\e Ketzer / vnd \eine Ge\ellen / der die Chri\tenheit \o grewlich geplagt hat in aller Welt / das wol der Text hie \agt / Die fromen Leute weren lieber ge\torben / denn \olchs ge\ehen / vnd haben doch \olchs mü\\en \ehen vnd nicht \terben. Ja er \pricht / der Engel aus der Hellen / genant Verderber / \ey jr König / Als wolten \ie \agen / Der Teufel reite \ie \elbs. Denn \ie nicht allein gei\tlich / \ondern auch leiblich mit dem Schwert die rechten Chri\ten verfolget haben. Lie\e die Ge\chicht von den Arianern / \o wir\tu die\e Figur vnd wort wol ver\tehen. DAs ander Weh / i\t der \echste Engel / der \chendliche Mahmeth mit \einen Ge\ellen den Saracenen / welche mit Leren vnd mit dem Schwert der Chri\tenheit gro\\e Plage angelegt haben. Neben vnd mit dem\elbigen Engel / da mit \olch Weh de\te grö\\er \ey / kompt dazu der \tarcke Engel mit dem Regenbogen vnd bittern Buche / das i\t / Das heilige Bap\tum mit \einem gro\\en gei\tlichen \chein / Die me\\en vnd fa\\en den Tempel mit jren Ge\etzen / \to\\en den Chor hinaus / vnd richten eine Laruenkirche oder eu\\erliche Heiligkeit an. Jm xi. xij. werden zwi\chen \olchen bö\en wehen vnd Plagen / zwey Tro\tbilde ge\tellet / Eins von den zweien Predigern / Vnd eins von der \chwangern Frawen / die ein Kneblin / on des Drachen danck gebirt. Da mit angezeiget wird / Das dennoch etliche frume Lerer vnd Chri\ten bleiben \ollen / beide vnter den zwey vorigen Wehen / vnd dem dritten künfftigen Wehe. Vnd lauffen nu die letzten zwey Wehe mit einander / vnd greiffen zu gleich die Chri\tenheit zur Letze an / vnd der Teufel da mit endlich dem Fa\\ den boden aus\tö\\et. SO kompt nu im xiij. Cap. (auff die Po\aunen des letzten vnter den \ieben Engel / der im anfang des xij. Cap. ble\et) des\elbigen \iebenden Engels ge\chefft / das dritte Wehe / nemlich / Das bep\tliche Kei\erthum vnd kei\erliche Bap\tum. Hie krieget das Bap\tumb auch das weltlich Schwert in \eine gewalt / vnd regiert nu nicht allein mit dem Buch im andern Wehe / \ondern auch mit dem Schwert im dritten Wehe / wie \ie denn rhümen / Das der Bap\t beide gei\tliche vnd weltliche Schwert in \einer macht habe. HJe \ind nu die zwey Thier / Eins / i\t das Kei\erthum / Das ander mit den zweien Hörnern / das Bap\tum / welchs nu auch ein weltlich Reich worden i\t / Doch mit dem \chein des namens Chri\ti. Denn der Bap\t hat das gefallen Römi\ch reich / wider auffgerichtet / vnd von den Griechen zu den Deud\chen bracht / Vnd i\t doch mehr ein Bilde vom Römi\chen reich / denn des Reichs cörper \elbs / wie es gewe\en i\t. Dennoch gibt er \olchem bilde Gei\t vnd Leben / das es dennoch \eine Stende / Rechte / Glieder vnd Empter hat / vnd gehet etlicher ma\\e im \chwang. Das i\t das Bilde / das wund gewe\en / vnd wider heil worden i\t. WAs aber fur grewel / wehe vnd \chaden \olch kei\erlich Bap\tum gethan hab / i\t jtzt nicht zu erzelen. Denn er\tlich i\t die Welt durch \ein Buch vol worden aller Abgötterey / mit Klö\tern / Stifften / Heiligen / Walfarten / Fegfewr / Ablas / Vnehe / vnd vnzeliche mehr \tücke der Men\chenlere vnd werck etc. Zum andern / wer kan erzelen / wie viel blut / mord / krieg vnd jamer / die Bep\te haben angericht / beide mit \elbs kriegen vnd mit reitzen die Kei\er / Könige / Für\ten vnternander. HJe gehet nu vnd leufft des Teuffels letzter zorn mit einander im \chwang / Dort gegen morgen / das ander Wehe / Mahmeth vnd die Saracener / Hie gen abend Bap\tum vnd Kei\erthum mit dem dritten Wehe. Zu welchen als zur zugabe der Türcke / Gog vnd Magog auch kompt / wie im xx. Cap. folgen wird. Vnd al\o die Chri\tenheit in aller Welt vnd zu allen \eiten mit fal\chen Leren vnd Kriegen / mit Buch vnd Schwert / auffs allergrewlich\t vnd jemerlich\t geplagt wird / Das i\t die Grund\uppe vnd die endliche Plage. Darauff folgen nu fa\t eitel Tro\tbilde / vom ende \olcher aller weh vnd grewel. Jm xiiij. cap. fehet an chri\tus zu er\t mit dem gei\t \eines Mundes zu tödten (wie S. Paulus \agt) \einen Endechri\t / Vnd kompt der Engel mit dem Euangelio wider das bitter Buch des \tarcken Engels. Vnd \tehen nu widerumb Heiligen / auch Jungfrawen vmb das Lamb her / vnd predigen recht. Auff welch Euangelium folget des andern Engels \timme / Das die \tad Babylon fallen \ol / vnd das gei\tlich Bap\tum vntergehen. WEiter folget / Das die Erndte gehalten wird / Vnd die / \o am Bap\tum wider das Euangelium beharren / au\\er der \tad Chri\ti / in die Kelter göttlichs zorns geworffen werden. Das i\t / durchs Euangelium werden \ie / als von der Chri\tenheit abge\ondert / verurteilt zum zorn Gottes. Welcher i\t viel / vnd die Kelter gibt viel Bluts. Oder vieleicht mag noch wol etwa eine redliche \traffe vnd vrteil furhanden \ein / vber vn\er Sünde / die ans der ma\\en vnd vber reiff \ind.
Darnach im xv. vnd xvj. ca. komen die \ieben Engel mit den \ieben Schalen / Da nimpt das Euangelium zu / vnd \türmet das Bap\tum an allen enden / durch viel gelerte frume Prediger / vnd wird des Thieres \tuel / des Bap\ts gewalt fin\ter vn\elig vnd veracht. Aber \ie werden alle zornig vnd weren \ich getro\t / Denn es gehen drey Frö\che / drey vn\auber Gei\ter aus des Thieres maul / reitzen da mit die Könige vnd Für\ten wider das Euangelium. Aber es hilfft nicht / jr \treit ge\chicht doch zu Harmageddon. Die Frö\che \ind die Sophi\ten / als Faber / Eck / Em\er etc. die viel gecken wider das Euangelium / vnd \chaffen doch nichts / vnd bleiben Frö\che. Jm xxij. wird das kei\erliche bap\tum / vnd das bep\tliche Kei\erthum / gantz on anfang bis ans ende in ein Bilde gefa\\et / vnd gleich in eine Summa furge\tellet / wie es nichts \ey (Denn das alt Römi\ch reich i\t lenge\t da hin) vnd \ey doch (Denn es \ind ja etliche Lender / vnd da zu die Stad Rom auch noch da) Solch Bilde wird hie furge\tellet / Gleich wie man einen Vbeltheter öffentlich fur Gericht \tellet / das er verurteilet werden \ol. Auff das man wi\\e / wie dis Thier \ol nu bald auch verdampt / vnd wie S. Paulus \aget / durch die er\cheinung der zukunfft vn\ers HErrn zer\töret werden. Welchs fahen an / wie er im Text \agt / auch des Bap\tums Schutzherrn / Die es al\o jtzt \chützen / das die Gei\tlichen gar \chier nacket \itzen werden. Jm xviij. gehet nu an \olche ver\törung / vnd gehet die herrliche gro\\e pracht zu boden / vnd hören auff die Stifftreuber / vnd Pfründendiebe / die Corti\anen. Denn auch Rom darumb hat mü\\en geplündert / vnd durch jren eigen Schutzherrn ge\türmet werden / zum anfang der endlichen ver\törung. Noch la\\en \ie nicht ab / \üchen / trö\ten / rü\ten / vnd wehren \ich / Vnd wie er hie \agt im xix. Cap. Nu \ie mit der Schrifft vnd Büchern nicht mehr können / vnd die Frö\che ausgegeckt haben / Greiffen \ie mit ern\t dazu / vnd wollens mit gewalt ausfüren / Samlen Könige vnd Für\ten zum \treit. Aber \ie lauffen an / Denn der auff dem wei\\en Ro\\e / der Gottes wort hei\\et / der gewinnet / Bis das beide Thier vnd Prophet / ergriffen / in die Helle geworffen werden. Jn des nu \olchs alles gehet / kompt im xx. cap. auch her zu der Letzetranck / Gog vnd Magog / der Türcke / die roten Jüden / welche der Satan / \o vor tau\ent jaren gefangen gewe\t i\t / vnd nach tau\ent jaren wider los worden / bringet. Aber \ie \ollen mit jm auch bald in den fewrigen Pful. Denn wir achten / das dis Bilde / als ein \onderlichs von den vorigen / vmb der Türcken willen ge\tellet \ey. Vnd die tau\ent jar anzufahen \ind / vmb die zeit / da dis Buch ge\chrieben i\t / vnd zur \elbigen zeit auch der Teufel gebunden \ey. Doch mus die Rechnung nicht \o gnaw / alle minuten treffen. Auff die Türcken folget nu flugs das Jüng\te gericht am ende dis Cap. wie Dan. vij. auch zeiget. Zv letzt / am xxi. wird der endlilche tro\t gebildet / Das die heilige Stad \ol vollend bereit / vnd als eine Braut zur ewigen Hochzeit gefüret werden. Das Chri\tus alleine HErr \ey / Vnd alle Gottlo\en verdampt / \ampt dem Teufel in die Helle faren. Nach die\er auslegung / können wir dis Buch vns nütz machen / vnd wol brauchen. Er\tlich zur trö\tung / Das wir wi\\en / wie das kein Gewalt noch Lügen / keine Weisheit noch Heiligkeit / kein Trüb\al noch Leid / werden die Chri\tenheit vnterdrücken / Sondern \ie \ol endlich den Sieg behalten vnd obliegen. ZVm andern / Zur warnung / wider das gro\\e fehrliche manchfeltige Ergernis / \o \ich begibt an der Chri\tenheit. Denn dieweil \o mechtig gewalt vnd \chein / \olte wider die Chri\tenheit fechten / vnd \ie \o gar on alle ge\talt vnter \o viel trüb\aln / Ketzereien / vnd andern gebrechen verborgen \ein / J\t der vernunfft vnd natur vnmüglich die Chri\tenheit zu erkennen / Sondern fellt da hin / vnd ergert \ich an jr / Hei\\t das Chri\tliche Kirche / welchs doch der Chri\tlichen Kirchen erge\te Feinde \ind. Vnd widerumb hei\\t das verdampte Ketzer / die doch die rechte Chri\tliche Kirche \ind. Wie bis her / vnter dem Bap\tum / Mahmet / ja bey allen Ketzern ge\chehen i\t. Vnd verlieren al\o die\en Artickel / Jch gleube eine heilige Chri\tliche Kirche. GLeich wie auch jtzt etliche Klüglinge thun / weil \ie Ketzerey / zwitracht / vnd mancherley mangel \ehen / das viel fal\cher / viel lo\er Chri\ten \ind / vrteilen \ie flugs vnd frey / Es \eien keine Chri\ten da. Denn \ie haben gehöret / das Chri\ten \ollen ein heilig / fried\am / eintrechtig / freundlich / tugentreich Volck \ein / Dem nach meinen \ie / es \olle kein ergernis / keine Ketzerey / kein mangel / \ondern eitel friede vnd tugent da \ein. DJe\e \olten dis Buch le\en / vnd lernen die Chri\tenheit mit andern augen / denn mit der Vernunfft an\ehen. Denn dis Buch (meine ich) zeige ja gnug grewlicher vngehewre Thiere / \chew\liche / feind\elige Engel / wü\te vnd \chreckliche Plagen. Jch wil der andern gro\\en gebrechen vnd mangel \chweigen / welche doch allzumal \ind in der Chri\tenheit vnd vnter den Chri\ten gewe\t / Das freilich alle Vernunfft vnter \olchem we\en / die Chri\tenheit hat mü\\en verlieren. Wir \ehen ja hie klerlich / was grau\amer ergernis vnd mangel / vor vn\ern zeiten gewe\t \ind / Da man doch meinet / die Chri\tenheit hab am be\ten ge\tanden / Das vn\er zeit ein gülden jar gegen jene wol zu rechnen were. Mein\tu nicht / die Heiden haben \ich auch daran geergert / vnd die Chri\ten fur mutwillige / lo\e / zencki\che Leute gehalten? ES i\t dis \tücke (Jch gleube eine heilige Chri\tliche Kirche) eben \o wol ein Artickel des glaubens / als die andern. Darumb kan \ie keine Vernunfft / wenn \ie gleich alle Brillen auff \etzt / erkennen / der Teuffel kan \ie wol zudecken / mit ergerni\\en vnd Rotten / das du dich mü\\est dran ergern. So kan \ie Gott auch mit gebrechen vnd allerley mangel verbergen / das du mu\t darüber zum Narren werden / vnd ein fal\ch vrteil vber \ie fa\\en. Sie wil nicht er\ehen / \ondern ergleubt \ein / Glaube aber i\t von dem / das man nicht \ihet / Ebre. xj. Vnd \ie \inget mit jrem HErrn auch das Lied / Selig i\t / der \ich nicht ergert an mir. Es i\t ein Chri\t auch wol jm \elbs verborgen / das er \eine Heiligkeit vnd Tugent nicht \ihet / \ondern eitel vntugent vnd vnheiligkeit \ihet er an \ich. Vnd du grober Klügling / wolte\t die Chri\tenheit mit deiner blinden vernunfft vnd vn\aubern Augen \ehen. SVmma / vn\er Heiligkeit i\t im Himel / da Chri\tus i\t / vnd nicht in der welt fur den augen / wie ein Kram auff dem marckt. Darumb las Ergernis / Rotten / Ketzerey / vnd gebrechen \ein vnd \chaffen / was \ie mögen. So allein das wort des Euangelij bey vns rein bleibt / vnd wirs lieb vnd werd haben / So \ollen wir nicht zweiueln / Chri\tus \ey bey vnd mit vns / wens gleich auffs erge\te gehet / Wie wir hie \ehen in die\em Buch / das Chri\tus durch vnd vber alle Plagen / Thiere / bö\e Engel / dennoch bey vnd mit \einen Heiligen i\t / vnd endlich obligt.

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