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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Epi\tel Jacobus

Capitel 3

LJeben Brüder / Vnterwinde \ich nicht jederman Lerer zu \ein / Vnd wi\\et / das wir de\te mehr vrteil empfahen werden.
2 Denn wir feilen alle manchfeltiglich. Wer aber auch in keinem wort feilet / der i\t ein volkomener Man / vnd kan auch den gantzen Leib im zaum halten.
3 Sihe / die Pferde halten wir in zeumen / das \ie vns gehorchen / vnd lencken den gantzen leib.
4 Sihe / die Schiffe / ob \ie wol \o gros \ind / vnd von \tarcken winden getrieben werden / werden \ie doch gelenckt mit einem kleinen Ruder / wo der hin wil / der es regieret.
5 Al\o i\t auch die Zunge ein klein glied / vnd richtet gros ding an. Sihe / ein klein Fewer / welch ein wald zündets an?
6 Vnd die Zunge i\t auch ein Fewer / eine Welt vol vngerechtigkeit. Al\o i\t die Zunge vnter vn\ern gliedern / vnd befleckt den gantzen Leib vnd zündet an allen vn\ern wandel / wenn \ie von der Helle entzündet i\t.
7 DEnn alle natur / der Thier vnd der Vogel / vnd der Schlangen vnd der Meerwunder / werden gezemet / vnd \ind gezemet von der men\chlichen Natur.
8 Aber die Zungen kan kein Men\ch zemen / das vnrügige vbel / vol tödlicher gifft.
9 Durch \ie loben wir Gott den Vater / vnd durch \ie fluchen wir den Men\chen / nach dem bilde Gottes gemacht.
10 Aus einem munde gehet loben vnd fluchen. Es \ol nicht / lieben Brüder / al\o \ein.
11 Quillet auch ein Brun aus einem loch / \ü\\e vnd bitter?
12 Kan auch / lieben Brüder / ein Feigenbawm öle / oder ein Wein\tock feigen tragen? Al\o kan auch ein Brun nicht \altzig vnd \ü\\e Wa\\er geben.
13 WEr i\t wei\e vnd klug vnter euch? der erzeige mit \einem guten wandel \eine werck / in der \anfftmut vnd weisheit.
14 Habt jr aber bittern neid vnd zanck in ewern hertzen / So rhümet euch nicht / vnd lieget nicht wider die Warheit.
15 Denn das i\t nicht die weisheit / die von oben her ab kompt / Sondern jrdi\ch / men\chlich vnd teufeli\ch.
16 Denn wo neid vnd zanck i\t / da i\t vnordnung vnd eitel bö\e ding.
17 Die Weisheit aber von oben her / i\t auffs er\t keu\ch / darnach fried\am / gelinde / le\\t jr \agen / vol barmhertzigkeit vnd guter früchte / vnpartei\ch / on heucheley.
18 Die frucht aber der Gerechtigkeit wird ge\eet im friede / denen / die den friede halten.


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