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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Epi\tel Jacobus

Capitel 2

Ljben brüder / Halts nicht da fur / das der glaube an Jhe\um Chri\t vn\ern HErrn der herrligkeit / an\ehung der Per\on leide.
2 Denn \o in ewer ver\amlunge keme ein Man mit einem gülden Ringe / vnd mit einem herrlichen Kleide / Es keme aber auch ein Armer in einem vn\aubern Kleide /
3 vnd jr \ehet auff den / der das herrliche Kleid treget / vnd \prechet zu jm / Setze du dich her auffs be\te / Vnd \prechet zu dem Armen / Stehe du dort / oder \etze dich her zu meinen fü\\en /
4 Vnd bedenckt es nicht recht / \ondern jr werdet Richter / vnd macht bö\en vnter\cheid.
5 HOret zu meine lieben Brüder / Hat nicht Gott erwelet die Armen auff die\er Welt / die am glauben Reich \ind / vnd Erben des Reichs / welches er verhei\\en hat / denen / die jn lieb haben?
6 Jr aber habt dem Armen vnehre gethan. Sind nicht die Reichen die / die gewalt an euch vben / vnd ziehen euch fur Gerichte?
7 Verle\tern \ie nicht den guten Namen / dauon jr genennet \eid?
8 SO jr das königliche Ge\etz volendet / nach der Schrifft / Liebe deinen Nehe\ten / als dich \elbs / \o thut jr wol.
9 So jr aber die Per\on an\ehet / thut jr \ünde / vnd werdet ge\trafft vom Ge\etz / als die Vbertretter.
10 Denn \o jemand das gantze Ge\etz helt / vnd \ündiget an einem / Der i\ts gantz \chüldig.
11 Denn der da ge\agt hat / Du \olt nicht ehebrechen / Der hat auch ge\agt / Du \olt nicht tödten. So du nu nicht ehebriche\t / Tödte\t aber / bi\tu ein Vbertretter des Ge\etzes.
12 Al\o redet vnd al\o thut / als die da \ollen durchs Ge\etz der freiheit gerichtet werden.
13 Es wird aber ein vnbarmhertzig Gericht vber den gehen / der nicht Barmhertzigkeit gethan hat. Vnd die Barmhertzigkeit rhümet \ich wider das Gerichte. Leui. 19.
14 WAs hilffts / lieben Brüder / \o jemand \agt / Er habe den Glauben / vnd hat doch die Werck nicht? Kan auch der glaube jn \elig machen?
15 So aber ein Bruder oder Schwe\ter blos were / vnd mangel hette der teglichen Narunge /
16 vnd jemand vnter euch \preche zu jnen / Gott berate euch / wermet euch vnd \ettiget euch / gebet jnen aber nichts / was des Leibs notdurfft i\t / Was hülffe \ie das?
17 Al\o auch der glaube / wenn er nicht werck hat / i\t er tod an jm \elber.
18 Aber es möchte jemand \agen / Du ha\t den glauben / vnd ich habe die werck / Zeige mir deinen glauben mit deinen wercken / So wil ich auch meinen glauben dir zeigen mit meinen wercken.
19 Du gleube\t / das ein einiger Gott i\t? Du thu\t wol dran / Die Teufel gleubens auch vnd zittern.
20 WJltu aber wi\\en / du eiteler Men\ch / das der glaube on werck tod \ey?
21 J\t nicht abraham vn\er Vater durch die werck gerecht worden / da er \einen Son J\aac auff dem altar opffert?
22 Da \ihe\tu / das der glaube mit gewircket hat an \einen wercken / vnd durch die werck i\t der glaube volkomen worden.
23 Vnd i\t die Schrifft erfüllet / die da \pricht / Abraham hat Gott gegleubet / vnd i\t jm zur Gerechtigkeit gerechnet / vnd i\t ein freund Gottes gehei\\en.
24 So \ehet jr nu / Das der Men\ch durch die werck gerecht wird / nicht durch den glauben alleine.
25 Des\elbigen gleichen die Hure Rahab / J\t \ie nicht durch die werck gerecht worden / da \ie die Boten auffnam / vnd lies \ie in einen andern weg hinaus?
26 Denn gleich wie der Leib on Gei\t tod i\t / al\o auch der glaube on werck i\t tod. Gen. 22; Gen. 13; Jo\u. 2; Ebre. 11.


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