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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Capitel 4

DArumb / dieweil wir ein \olch Ampt haben / nach dem vns barmhertzigkeit widerfaren i\t / So werden wir nicht müde /
2 \ondern meiden auch heimliche Schande (1) / vnd gehen nicht mit \chalckheit vmb / fel\chen auch nicht Gottes wort / Sondern mit offenbarung der warheit / vnd bewei\en vns wol gegen aller Men\chen gewi\\en / fur Gott.
3 JSt nu vn\er Euangelium verdeckt / So i\ts in denen / die verloren werden / verdeckt /
4 bey welchen der Gott (2) die\er welt der vngleubigen \inn verblendet hat / das \ie nicht \ehen das helle Liecht des Euangelij von der klarheit Chri\ti / welcher i\t das Ebenbilde Gottes.
5 Denn wir predigen nicht vns \elbs \ondern Jhe\um Chri\t / Das er \ey der HErr / Wir aber ewre Knechte vmb Jhe\us willen.
6 Denn Gott / der da hies das Liecht aus der fin\ternis erfur leuchten / Der hat einen hellen \chein in vn\er hertzen gegeben / das durch vns ent\tunde (3) die erleuchtung von der erkenntnis der klarheit Gottes / in dem ange\ichte (4) Jhe\u Chri\ti. Col. 1; Ebre. 1; Gen. 1.
7 WJr haben aber \olchen Schatz in jrdi\chen Gefe\\en / auff das die vber\chwengliche krafft / \ey Gottes / vnd nicht von vns.
8 Wir haben allenthalben trüb\al / Aber wir eng\ten vns nicht. Vns i\t bange / Aber wir verzagen nicht.
9 Wir leiden verfolgung / Aber wir werden nicht verla\\en. Wir werden vntergedrückt / Aber wir komen nicht vmb.
10 Vnd tragen vmb alle zeit das \terben des HErrn Jhe\um hat aufferweckt / wird vns auch das Leben des HErrn Jhe\u an vn\erm Leibe offenbar werde.
11 DEnn wir / die wir leben / werden jmerdar in den Tod gegeben / vmb Jhe\us willen / Auff das auch das Leben Jhe\u offenbar werde an vn\erm \terblichen flei\che.
12 Darumb \o i\t nu der Tod mechtig in vns / Aber das Leben in euch.
13 Dieweil wir aber den\elbigen Gei\t des glaubens haben / nach dem ge\chrieben \tehet / Jch gleube / darumb rede ich. So gleuben wir auch / darumb \o reden wir auch /
14 vnd wi\\en / Das der / \o den HErrn Jhe\um hat aufferweckt / wird vns auch aufferwecken / durch Jhe\um / vnd wird vns dar\tellen \ampt euch.
15 Denn es ge\chicht alles vmb ewern willen / Auff das die vber\chwengliche gnade / durch vieler danck\agen / Gott reichlich prei\e. P\al. 116.
16 DArumb werden wir nicht müde / \ondern ob vn\er eu\\erlicher Men\ch verwe\et / So wird doch der innerliche von tage zu tage vernewert.
17 Denn vn\er Trüb\al / die zeitlich vnd leichte i\t / \chaffet eine ewige vnd vber alle mas wichtige Herrligkeit /
18 vns / die wir nicht \ehen auff das \ichtbare / \ondern auff das vn\ichtbare. Denn was \ichtbar i\t / das i\t zeitlich / Was aber vn\ichtbar i\t / das i\t ewig.

(1) Er \ticht die fal\chen Apo\tel / welche eu\\erlich \chön glei\\en / Aber inwendig \ind \ie vol vnflats / Matth. 23
(2) Der Teufel i\t der welt Für\t vnd Gott / denn \ie dienet jm / vnd i\t vnter jm.
(3) Das i\t / Wir \ollen leuchten vnd predigen / wie man Gottes gnade erkennen \ol / in Chri\to vns erzeiget. Andere mügen werck vnd ge\etz leuchten etc.