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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch E\ra

Capitel 9

DA das alles war ausgericht / tratten zu mir die Ober\ten / vnd \prachen / Das volck J\rael vnd die Prie\ter vnd Leuiten \ind nicht abge\ondert von den Völckern in Lendern nach jren greweln / nemlich / der Cananiter / Hethiter / Phere\iter / Jebu\iter / Ammoniter / Moabiter / Egypter / vnd Amoriter.
2 Denn \ie haben der \elben Töchter genomen / vnd jren Sönen / vnd den heiligen Samen gemein gemacht mit den völckern in Lendern / Vnd die hand der Ober\ten vnd Ratherrn war die fürneme\te in die\er mi\\ethat.
3 DA ich \olchs höret / zureis ich meine Kleider vnd meinen Rock / vnd raufft mein heubthar vnd bart aus / vnd \as ein\am.
4 Vnd es ver\amleten \ich zu mir alle die des HERRN wort des Gottes J\rael furchten / vmb der gro\\en vergreiffung willen / Vnd ich \as ein\am bis an das Abendopffer.
5 Vnd vmb das Abendopffer \tund ich auff von meinem elend / vnd zureis meine kleider vnd meinen rock / vnd fiel auff meine knie / vnd breitet meine hende aus zu dem HERRN meinem Gott /
6 vnd \prach. Mein Gott / Jch \cheme mich vnd \chew mich meine augen auffzuheben zu dir / mein Gott / Denn vn\er mi\\ethat i\t vber vn\er heubt gewach\en vnd vn\er \chuld i\t gros bis in den Himel.
7 Von der zeit vn\er Veter an \ind wir in gro\\er \chuld gewe\en bis auff die\en tag / vnd vmb vn\er mi\\ethat willen \ind wir vnd vn\ere Könige vnd Prie\ter gegeben in die hand der Könige in Lendern / ins \chwert / ins gefengnis / in raub / vnd in \cham des ange\ichts / wie es heutes tages gehet.
8 NV aber i\t ein wenig vnd plötzliche Gnade von dem HERRN vn\erm Gott ge\chehen / das vns noch etwas vbrig i\t entrunnen / das er vns gebe einen Nagel (1) an \einer heiligen Stete / das vn\er Gott vn\er augen erleuchtet / vnd gebe vns ein wenig leben / da wir knechte \ind.
9 Denn wir \ind Knechte / vnd vn\er Gott hat vns nicht verla\\en / ob wir knechte \ind / vnd hat barmhertzigkeit zu vns geneiget fur den Königen in Per\en / das \ie vns das Leben la\\en / vnd erhöhen das Haus vn\ers Gottes / vnd auffrichten \eine ver\törunge / vnd gebe vns einen Zaun in Juda vnd Jeru\alem.
10 NV was \ollen wir \agen vn\er Gott / nach die\em / das wir deine Gebot verla\\en haben /
11 die du durch deine knechte die Propheten geboten ha\t vnd ge\agt / Das Land dar ein jr komet zu erben / i\t ein vnrein Land / durch die vnreinigkeit der Völcker in Lendern / in jren Greweln / damit \ie es hie vnd da vol vnreinigkeit gemacht haben.
12 So \olt jr nu ewre Töchter nicht geben jren Sönen / vnd jre Töchter \olt jr ewern Sönen nicht nemen / Vnd \ucht nicht jren Frieden noch guts ewiglich / Auff das jr mechtig werdet / vnd e\\et das gut im Lande / vnd beerbet es auff ewre Kinder ewiglich.
13 Vnd nach dem allem das vber vns komen i\t / vmb vn\er bö\en werck vnd gro\\er \chuld willen / ha\tu vn\er Gott vn\er mi\\ethat ver\chonet / vnd ha\t vns eine errettung gegeben / wie es da \tehet.
14 Wir aber haben vns vmb gekeret / vnd dein Gebot la\\en faren / das wir vns mit den Völckern die\er grewel befreundet haben / Wiltu denn vber vns zürnen / bis das gar aus \ey / das nicht vbrigs noch keine errettunge \ey?
15 HERR Gott J\rael / du bi\t gerecht / denn wir \ind vberblieben ein errettunge / wie es heutes tages \tehet / Sihe / wir \ind fur dir in vn\er \chuld / denn vmb des willen i\t nicht zu \tehen fur dir.


(1) Nagel vnd Zaun / i\t geredt auff Sprichworts wei\e / Das alles ander Land vnd Leute vmbkomen \ind vnd \ie noch vbrig \ind blieben / als ein Nagel vom Hau\e / vnd ein Zaun vom Lande.

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