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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Offenbarung Sanct Johannis

Capitel 20

Vnd ich sahe einen engel vom himel faren / der hatte den schlüssel zum Abgrund / vnd eine grosse Ketten in seiner hand.
2 Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar (1) /
3 vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd darnach mus er los werden eine kleine zeit.
4 VND ich sahe Stüele / vnd sie satzten sich darauff / vnd jnen ward gegeben das Gericht / vnd die Seelen der entheubten vmb des zeugnis Jhesu / vnd vmb des worts Gottes willen / Vnd die nicht angebetet hatten das Thier noch sein Bilde / vnd nicht genomen hatten sein Malzeichen an jre Stirn / vnd auff jre Hand / diese lebten vnd regierten mit Christo tausent jar.
5 Die andern Toden aber wurden nicht wider lebendig / bis das tausent jar volendet wurden. Dis ist die erste Aufferstehung.
6 Selig ist der vnd heilig / der teil hat an der ersten aufferstehung / Vber solche / hat der ander Tod keine macht / Sondern sie werden Priester Gottes vnd Christi sein / vnd mit jm regieren tausent jar.

7 Vnd wenn tausent jar volendet sind / wird der Satanas los werden aus seinem Gefengnis /
8 vnd wird ausgehen zu verfüren die Heiden in den vier örtern der Erden / den Gog (2) vnd Magog / sie zu versamlen in einem streit / welcher zal ist / wie der sand am Meer.
9 Vnd sie traten auff die breite der Erden / vnd vmbringeten das Heerlager der Heiligen / vnd die geliebte Stad. Vnd es fiel das fewr von Gott aus dem Himel / vnd verzeret sie /
10 Vnd der Teufel der sie verfüret / ward geworffen in den feurigen Pful vnd schwefel / da das Thier vnd der falsche Prophet war / vnd werden gequelet werden tag vnd nacht / von ewigkeit / zu ewigkeit.
11 VND ich sahe einen grossen weissen Stuel / vnd den der drauff sass / fur welches Angesicht flohe die Erde vnd der Himel / vnd jnen ward keine Stete erfunden.
12 Vnd ich sahe die Todten beide gros vnd klein stehen fur Gott / vnd die Bücher wurden auffgethan / Vnd ein ander Buch ward auffgethan / welchs ist des Lebens / vnd die Todten wurden gerichtet nach der Schrifft in den Büchern / nach jren wercken.
13 Vnd das Meer gab die Todten die darinnen waren / vnd der Tod vnd die Helle gaben die Todten die darinnen waren / vnd sie wurden gerichtet / ein jglicher nach seinen wercken.
14 Vnd der Tod vnd die Helle wurden geworffen in den feurigen Pful. Das ist der ander Tod.
15 Vnd so jemand nicht ward erfunden geschrieben in dem Buch des Lebens / Der ward geworffen in den feurigen Pful.


(1) Die tausent jar müssen anfahen / da dis Buch ist gemacht / Denn der Türck ist aller erst nach tausent jaren komen / Jndes sind die Christen blieben / vnd haben regiert / on des Teuffels danck. Aber nu wil der Türck dem Bapst zu hülffe komen / vnd die Christen ausrotten / weil nichts helfen wil.
(2) Das sind die Türcken / die von den Tattern herkomen / vnd die roten Jüden heissen.

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