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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die er\te Epi\tel Sanct Paulus an Timotheon

Capitel 5

EJnen Alten \chelte nicht / \ondern ermane jn als einen vater / die Jungen als die Brüdere /
2 die alten Weiber als die Müttere / die Jungen als die Schwe\tern / mit aller keu\cheit.
3 EHre die Widwen / welche rechte widwen \ind.
4 So aber eine Widwe kinder oder Neffen hat / \olche las zuuor lernen jre eigene Heu\er göttlich regieren / vnd den Eltern gleiches vergelten / Denn das i\t wolgethan vnd angeneme fur Gott.
5 Das i\t aber eine rechte Widwe / die ein\am (1) i\t / die jre hoffnung auff Gott \tellet / vnd bleibet am gebet vnd flehen tag vnd nacht.
6 Welche aber in wollü\ten lebet / Die i\t lebendig tod.
7 Solches gebeut / auff das \ie vntaddelich \eien.
8 So aber jemand die \einen / \onderlich \eine Hausgeno\\en / nicht ver\orget / der hat den glauben verleugnet / vnd i\t erger denn ein Heide.
9 LAs keine Widwe erwelet werden vnter \echzig jaren / vnd die da gewe\en \ey eines Mannes weib /
10 vnd die ein zeugnis habe guter werck / So \ie Kinder auffgezogen hat / So \ie Ga\tfrey gewe\en i\t / So \ie der Heiligen fü\\e gewa\\chen hat / So \ie den Trüb\eligen handreichung gethan hat / So \ie allem guten werck nachkomen i\t.
11 Der jungen Widwen aber ent\chlahe dich / Denn wenn \ie geil (2) worden \ind wider Chri\tum / \o wollen \ie freien /
12 Vnd haben jr vrteil / Das \ie den er\ten Glauben verbrochen haben.
13 Daneben \ind \ie faul / vnd lernen vmblauffen durch die Heu\er / Nicht allein aber \ind \ie faul / \ondern auch \chwetzig vnd furwitzig / vnd reden das nicht \ein \ol.
14 SO wil ich nu / das die jungen Widwen freien / Kinder zeugen / haushalten / dem Wider\acher keine vr\ache geben zu \chelten /
15 Denn es \ind \chon etliche vmbgewand / dem Satan nach.
16 So aber ein gleubiger oder gleubiginne Widwen hat / der ver\orge die\elbigen / vnd la\\e die gemeine nicht be\chweret werden / Auff das die \o rechte Widwen \ind / mügen gnug haben.
17 DJe Elte\ten die wol fur\tehen / die halt man zwifacher Ehren werd / \onderlich die da erbeiten im wort / vnd in der lere.
18 Denn es \pricht die Schrifft / Du \olt nicht dem Och\en das maul verbinden der da dre\chet. Vnd / ein Erbeiter i\t \eines Lohns werd.
19 Wider einen Elte\ten nim keine Klage auff / au\\er zweien oder dreien Zeugen.
20 Die da \ündigen / die \traffe fur allen / Auff das \ich auch die andern fürchten. Deut. 25; 1. Cor. 9; Mat. 10; Luc. 10.
21 JCH bezeuge fur Gott / vnd dem HErrn Jhe\u Chri\to vnd den au\\erweleten Engeln / Das du \olches halte\t / on eigen gutdünckel (3) / vnd nichts thue\t nach gun\t.
22 Die Hende lege niemand balde auff / Mache dich auch nicht teilhafftig frembder \ünden. Halt dich \elber keu\ch.
23 Trinck nicht mehr wa\\er / \ondern brauche ein wenig weins / vmb deines Magens willen / vnd das du offt kranck bi\t.
24 ETlicher Men\chen \ünde \ind offenbar / das man \ie vorhin richten kan. Etlicher aber werden hernach offenbar (4).
25 Des\elbigen gleichen auch etlicher gute werck \ind zuuor offenbar / vnd die andern bleiben auch nicht verborgen.


(1) Das i\t / Die niemand zu ver\orgen hat / vnd allein i\t.
(2) Als die das futter \ticht / weil \ie von dem gemeinen Almo\en wolleben / mü\\ig gehen vnd faul werden.
(3) Das du keiner \achen noch per\on zu lieb nachgebe\t oder vberhelffe\t / wider \olche lere vnd ordnung. Als wenn einer \einer eigen \achen oder dünckel / taten / oder einer Per\on vberhelffen wil / wider das Recht.