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Apocrypha: das sind Bücher: so der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu lesen sind

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Die Weisheit Salomonis

Capitel 4

BEsser ists keine Kinder haben / so man from ist / Denn dasselbige bringet ewiges lob / Denn es wird beide bey Gott vnd den Menschen gerhümet.
2 Wo es ist / da nimpt man es zum Exempel an / Wers aber nicht hat / der wündschet es doch / vnd pranget in ewigem Krantz / vnd behelt den Sieg des keuschen kampffs.
3 ABer die fruchtbar menge der Gottlosen / sind kein nütze / Vnd was aus der Hurerey gepflantzt wird / das wird nicht tieff wurtzeln / noch gewissen grund setzen.
4 Vnd ob sie eine zeit lang an den Zweigen grunen / weil sie gar lose stehen / werden sie vom Winde bewegt / vnd vom starcken winde ausgerottet.
5 Vnd die vnzeitigen Este werden zubrochen / vnd jr Frucht ist kein nütze / vnreiff zu essen vnd zu nichts tügend.
6 Denn die Kinder / so aus vnehelichem Beyschlaff geborn werden / müssen zeugen von der bosheit wider die Eltern / wenn man sie fraget.
7 ABer der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruge
8 (Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet / oder viel jar hat /
9 Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Har / vnd ein vnbefleckt Leben / ist das rechte Alter)
10 Denn er gefelt Gott wol / vnd ist jm lieb / Vnd wird weggenomen aus dem Leben / vnter den Sündern /
11 vnd wird hingerücket / das die Bosheit seinen verstand nicht verkere / noch falsche Lere seine Seele betriege.
12 Denn die bösen Exempel verfüren / vnd verterben eim das Gut / vnd die reitzende Lust verkeret vnschüldige Hertzen.
13 Er ist bald volkomen worden / vnd hat viel jar erfüllet /
14 Denn seine seele gefelt Gott / darumb eilet er mit jm aus dem bösen leben. Jsa. 57.
15 ABer die Leute / so es sehen / achtens nicht / vnd nemens nicht zu hertzen / nemlich / Das die Heiligen Gottes in gnad vnd barmhertzigkeit sind / vnd das er ein auffsehen auff seine Auserweleten hat.
16 Denn es verdampt der verstorben Gerechte die lebendigen Gottlosen / vnd ein Junger / der bald volkomen wird / das lange Leben des Vngerechten.
17 Sie sehen wol des Weisen ende / Aber sie mercken nicht / was der HERR vber jm bedenckt / vnd warumb er jn bewaret.
18 Sie sehens wol / vnd achtens nichts / Denn der HERR verlachet sie / vnd werden darnach schendlich fallen / vnd eine schmach sein vnter den Todten ewiglich.
19 Vnd er wird sie vnuersehens hernider stürtzen / vnd wird sie aus dem grund reissen / das sie gar zu boden gehen.
20 Vnd sie werden in engsten sein / Vnd jr gedechtnis wird verloren sein. Sie werden aber komen verzagt mit dem Gewissen jrer sünden / Vnd jre eigen sünden werden sie vnter augen schelten.


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